02.06.92

Beim Augustinus ist nicht nur der Teufel, sondern auch die Frau allegorisch (Genesis II, S. 217ff). Zusammenhang von Allegorie und „Eigentlichkeit“ (i.e. „Wörtlichkeit“) s. S. 223. Ist die Allegorie Produkt der Trennung von Tatsachenfeststellung und prophetischer Bedeutung der Texte (bis hinein in den Fundamentalismus christlicher Kreise heute)?
Ist die „Eigentlichkeit“ (das „Vorlaufen in den Tod“) nicht die Übersetzung des Futur II ins Existentielle (und war sie nicht seit den Anfängen der christlichen Theologie und zusammen mit der Ursprungsgeschichte der Sexualmoral, sowie der Teufels- und Höllenvorstellung, der Grund der Allegorie)?
Prophetische (typologische) Bedeutung der Verführungsgeschichte Jesu (nach den 40 Tagen in der Wüste) für die Geschichte der Kirche. Ist die „Selbstverfluchung“ nicht eine reale Konsequenz aus der Geschichte der Allegorie (aus ihrer Bedeutung für die Geschichte der Theologie)?
Verhalten sich Gravitation und Licht invers zueinander (wie Barbaren und Hebräer)?
Das Buch Hiob ist keine Theodizee, sondern ein Kommentar zum Schöpfungsbericht. Die Freunde Hiobs werden deshalb am Ende verurteilt, weil sie die Partei des Anklägers ergreifen, sich mit dem Ankläger identifizieren. Ist nicht unsere Theologie weithin eine Theologie der Freunde Hiobs? Haben wir überhaupt begriffen, wer Hiob ist?
Der Ankläger ist das Subjekt der Weltgeschichte; er ist Subjekt als Ankläger und Richter im historischen Prozeß (als Sieger, als der, der im Streit gewinnt und überlebt: der auf der Seite des Urteils steht, des Seins).


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