„Alle Erscheinungen liegen in einer Natur und müssen darin liegen, weil ohne diese Einheit (sc. die Einheit der Apperzeption) a priori keine Einheit der Erfahrung, mithin auch keine Bestimmung der Gegenstände in derselben möglich wäre“ (S. 212). Der Weltbegriff ist das Apriori der Natur; er bezieht sich ähnlich auf die Natur wie der Mythos (als Inbegriff der Kosmologien) auf die Opferreligion. Spiegeln die Opferreligionen (bis hin zum Christentum) nicht den „dynamischen“ Grund der Kosmologien?
„Die Schrift ist als eine Macht der Scheidung in die Welt gefahren.“ (Rosenzweig: Jehuda Halevi, S. 211) Ist das kreisende Flammenschwert des Cherubs vorm Paradies (auch) die Schrift? Liegt hier ein versteckter Hinweis auf die Beziehung des Ursprungs der Astronomie zum Ursprung der Schrift?
Das Inertialsystem ist der Blick von der Seite: Von welcher, und wie sieht’s von der anderen Seite aus?
Ist das Trockene des dritten Tages der Grund des Weltbegriffs, das sich aus den Wassern des Mythos erhebt, und die eine Stelle, an der sich die Wasser sammeln sollen: die Philosophie?
Zu Dt 205ff und Lk 1418ff: Wo liegen die Differenzen?
– Dt 20 bezieht sich auf die Vorbereitung zum Kampf gegen einen überlegenen Feind, Lk 1418 auf die Einladung zum Hochzeitsmahl;
– der erste und der dritte Punkt stimmen überein: der Kauf eines Ackers und die Heirat.
– an der zweiten Stelle steht im Dt „einer, der einen Weinberg anlegt und noch nicht die erste Lese gehalten hat“, bei Lk einer, der „fünf Ochsengespanne gekauft (hat) und … auf dem Wege (ist), sie mir genauer anzusehen“;
– der letzte Punkt aus Dt fehlt bei Lk: Ist unter euch einer, der sich fürchtet und keinen Mut hat? Er trete weg und kehre nach hause zurück.
Bei Mt (222ff) geht der eine auf seinen Acker, der zweite in in seinen Laden, andere fielen über die Boten her, mißhandelten sie und brachten sie um.
Das Sehen, überhaupt die sinnlichen Beziehungen zur Außenwelt, sind bei Tieren und Menschen Mittel der Orientierung und Hilfen der Selbsterhaltung. Mit der Organisation der sinnlichen Wahrnehmung ist (bei Tieren und Menschen) das Moment der Selbstbewegung verbunden. Diesen Zusammenhang (von sinnlicher Gegenständlichkeit und Instrumentalisierung) bildet die Arbeit und dann das Inertialsystem ab. Welche Bedeutung hat vor diesem Hintergrund das Fernsehen (generell die technische Reproduzierbarkeit der sinnlichen Welt), das nicht mehr unmittelbar auf die Außenwelt, sondern auf Bilder der Außenwelt sich bezieht? In welcher Beziehung steht die technische Reproduzierbarkeit der Außenwelt zum Bilderverbot?
03.04.93
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