Der Feminismus bleibt solange ambivalent, wie die (grundsätzlich und unaufhebbar patriarchalische) „Welt“ besteht; die tiefste Gefahr des Feminismus ist, sich mit der Welt (dem ersten Produkt, der ersten Schöpfung des Patriarchats; der Gott der Philosophen ist nicht Schöpfer, aber Erzeuger der Welt: Zusammenhang mit der Logos-Spekulation? – Anfang des Joh.-Evangelium) gemein zu machen: so wird sie zu einem möglicherweise entscheidenden Teil der Selbstzerstörung des Patriarchats (die mit der Welt mitgesetzt ist).
Der gegenwärtige Generationenkonflikt ist unaufhebbar: die Welt, die die junge Generation vorfindet, ist die von der älteren Generation (den Vätern) geschaffene (erzeugte?); sie wird zugleich immer starrer, härter, feindlicher; diese Welt ist das notwendige Medium und die Ursache des Generationenkonflikts. Die Auflösungsängste der älteren Generation (die Ängste vor dem Zerfall der Welt) sind die Überlebensängste der jungen Generation (die Ängste angesichts der Starrheit, Unveränderbarkeit der Welt). Beide Ängste sind korrelativ, aber fast nicht kommunizierbar. Jede Welt ist ein Ghetto.
„Niemand kann über seinen eigenen Schatten springen.“ Der Satz stimmt physikalisch (er bezeichnet den Erfahrungsgrund für das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit); er stimmt jedoch nicht in seiner moralischen Anwendung: Jede Versöhnung ist ein Sprung über den Schatten, den die eigene Schuld auf eine Beziehung zwischen Menschen wirft; und diese Schuld ist das moralische Äquivalent der physikalischen Äquivalenz von Masse und Energie (E = m.c2).
Der Abgrund, der die Welten trennt, erscheint in der verhexten Welt als ihr innerster Zusammenhalt: der ganze Inhalt der Physik. Durch ihr immanentes Prinzip, die Instrumentalisierung unterwirft sich die Welt heterogenen Zwecken und wird dadurch multivalent.
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