Opfer, Liturgie, Sakramente gehören einer Welt an, die in den Weltkriegen untergegangen ist; gleichwohl ist es nicht überflüssig, ihren vergangenen Rechtsgrund näher zu bestimmen. Die notwendige Entkonfessionalisierung des Christentums kann nicht nur auf Vergessen begründet werden: Hier ist die Trauerarbeit zu leisten, zu der insbesondere Auschwitz ohnehin zwingt.
So wie es heute keine Passagierschiffe mehr gibt (Untergang der Titanic), ist das Bild der Kirche als Schiff (in den Wellen der Völkerwelt: vgl. das Bild der Arche, die Geschichte von Jonas, den Schiffbruch des Paulus) nicht mehr tragfähig. Damit verliert auch das Bekenntnis (im Anblick des unsäglichen Mißbrauchs, der heute in der Politik damit getrieben wird) seinen theologischen Rechtsgrund. (Zusammenhang von sakramentalem Wesen und Konfessionalismus: Verbot der sakramentalen Gemeinschaft?) Modell des Glaubens und der Theologie heute: das Wandeln Jesu auf dem Meere.
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