06.01.94

Verhalten sich der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis zueinander wie Sprache und Mathematik? Und läßt die Frage der Schlange nicht den Schluß zu, daß sie (verstrickt in die Gesetze der transzendentalen Logik) den Baum des Lebens nicht sieht?
Der corpus Christi mysticum ist ein Sprachleib. Dieser Satz erläutert und widerlegt die Transsubstantiationslehre zugleich.
Ist die Lehre von der Gewaltenteilung ein Säkularisat der Trinitätslehre (und wie diese durch den Caesarismus vermittelt)? Und ist (mit dem Caesarismus) nicht die Zeit beider abgelaufen?
„Gezeugt, nicht geschaffen“: Als (mit der Trennung von Schöpfung und Zeugung) die politische Dimension der Sexualmoral ausgeklammert wurde, ist die Theologie sexistisch und frauenfeindlich geworden. Aber genau das war die logische Folge der theologischen Rezeption des Weltbegriffs (und einer Opfertheologie, die die Vorstellung mit einschließt, die Welt sei durch den Kreuzestod Jesu entsühnt worden).
Zur Geschichte der drei Leugnungen: Die erste Leugnung endete in der Pornokratie, die zweite in der Pornographie; und worin wird die dritte enden?
Gibt es nicht schon zu viele Dinge, über die man in der Theologie heute nicht mehr nachdenken darf; dazu gehören:
– die Zeugung des Sohnes durch den Vater,
– die Bedeutung der Eucharistie („dies ist mein Fleisch; esset alle davon“),
– die Entsühnung der Welt durch den Kreuzestod,
– das „Kruzifix“ (schon dieser entsetzliche Begriff).
Ist nicht die Sexualmoral selber ein Produkt des Sexismus?


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