06.02.93

Ist nicht der AcI eine sprachliche, grammatische Konstruktion, die die Dinge in den Herrenblick rückt?
Was haben die Handbücher der EDV-Hard- und Software mit Auschwitz zu tun?
Der Weltbegriff ist das Apriori der Instrumentalisierung. Der Weltbegriff und der Naturbegriff stützen sich gegenseitig.
Leer, gereinigt und geschmückt: Gereinigt und geschmückt erinnern an den lateinischen und griechischen Weltbegriff, an mundus und kosmos. Leer ist das Ergebnis der Geschichte der Naturwissenschaften; Wird dieses Leer nicht von den verzweifelten Rechten als Handlungsanweisung verstanden? Das Vacuum zieht die sieben unreinen Geister an, die sich als Feinde der unreinen Geister maskieren.
Die Fähigkeit zur Reflexion des Raumes eröffnet den Blick auf die vergangene Zukunft (während der unreflektierte Raum als Form der äußeren Anschauung ihn versperrt).
Der Stein, der Fels, ist die neutralisierte Umkehr: nur noch schwer (und so das Fundament der Kirche?).
Ist es nicht merkwürdig, und steckt nicht möglicherweise mehr dahinter, daß die Wahlplakate der etablierten Parteien diesmal alle in der gleichen Grundfarbe erscheinen: in blau (neben F.D.P. diesmal auch CDU, SPD und die Repubklikaner). Rote Schrift haben die CDU und die SPD.
Das Licht ist der Quellpunkt des Angesichts, das Gegenstück zum Kristallisationskern der Verdinglichung.
Was haben die Flußpferde, die Nilpferde, mit den Pferden zu tun? Weshalb heißen sie Pferde, und ist dieser Hinweis auf die Pferde auch in anderen, insbesondere in den altorientalischen Namen des Flußpferds enthalten? Wenn Pferde, Adorno zufolge, die Nachfahren der Helden sind, sind dann die Flußpferde Inbegriff und Realsymbole des mythischen Helden, Verkörperungen des tragischen Verstummens?
Pferde sind das ästhetische Bild des Rassischen. Enthält nicht der Begriff der Rasse Konnotationen, die sich in seiner biologischen Bedeutung nicht erschöpfen, es sei denn, daß man das Biologische selber realsymbolisch begreift, ähnlich wie die Lebensphilosophie versucht hat, den Begriff des Lebens zu erfassen? Sind nicht die Namen Leben, Rasse, Pferd, Held Teil eines Bedeutungsfeldes, zu dem auch die Begriffe des Schicksals und des Tragischen gehören? Dieses Tragische, Schicksalhafte gehört zu den Ursprüngen des Antisemitismus, und das deshalb, weil mit dem Jüdischen das Prophetische als das Antitragische und das Antischicksalhafte schlechthin erahnt wurde. Die Rosenzweigsche Konstruktion des Tragischen, des Schicksals und des Mythos unter dem Begriff der Vorwelt gibt einen Vorbegriff dessen, was mit der Verinnerlichung (und Umwandlung) dieser Kategorien unter dem Begriff der Welt dann eingetreten ist.
Ist nicht der Islam die Kunstreligion? Und ist nicht Mohammed auf einem Pferd in den Himmel aufgefahren? Hat nicht der Islam die Prophetie als Richten mißverstanden (mit den bekannten Folgen in der durch den Islam vermittelten Gestalt der mittelalterlichen christlichen Theologie)?
Im Gegensatz zu den jüdischen Gelehrten, die Schriftgelehrte sind, sind die islamischen Rechtsgelehrte: Sind nicht die christlichen Gelehrten Rechtsgelehrte, die sich als Schriftgelehrte mißverstehen, und deshalb dogmatisch? Die Gefahr des theokratischen Mißverständnisses der Religion wird erst dann gebannt sein, wenn das Christentum sich selbst begreift. Die theokratische Version der Religion hat ihr Realsymbol in Petrus/Kephas. Darauf bezieht sich das „Weiche von mir Satan“, die Gethsemane-Geschichte und die Geschichte von den drei Leugnungen.
Gehören zum Petrus nicht auch die Simon-Geschichten: vom Simon von Cyrene über den Magier Simon bis hin zur Simonie.


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