6.6.1994

Ist die Astrologie ein durch Verdrängung entstelltes und so unkenntlich gewordenes Denkmal des Turms von Babel?
Zur Exodus-Geschichte: Wurden in Ägypten, beim Bau der Pyramiden, Ziegel verwandt?
Die Kirchengeschichte ist der unwiderlegbare Beweis, daß die Bitte „et ne nos inducas in tentationem“ bis heute nicht erhört wurde.
Woher kommt eigentlich dieser Anhang zu Vater unser: denn Dein ist das Reich und die Kraft (Macht?) und die Herrlichkeit? Wird hier nicht, was im zweiten und dritten Vers (als Bitte, als Verlangen, als Wunsch: geheiligt werde dein Name, dein Wille geschehe …) anklingt, die Ohnmacht Gottes, triumphalistisch niedergedonnert und übertäubt?
Die Vorstellung des Objekts ist die sich auf sich selbst beziehende Vergangenheit im Objekt, die durch die Form des Inertialsystems vermittelt, darin vorgebildet ist. In der Vorstellung wird die Zukunft mit der Vergangenheit kurzgeschlossen.
Mit der Opfertheologie und mit der Lehre von der Entsühnung der Welt haben wir uns das Alibi geschaffen, das es uns erlaubt, die Welt zum Teufel gehen zu lassen, wenn wir nur selbst gerettet sind. Über dieses Konzept ist das Selbsterhaltungsprinzip und seine neutralisierende und zerstörende Gewalt (der Greuel der Verwüstung) in die Theologie eingewandert und zugleich legitimiert worden. Dieses Konzept liegt der Konstituierung des Inertialsystems zugrunde, mit dem es am Ende von der Theologie sich abgelöst, gegen sie sich verselbständigt hat.


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