07.01.94

Ist die schechina das Reich Gottes? Und ist die Nähe des Reiches Gottes eine zeitliche?
Die Umkehr ist das genaue Gegenteil all der Fluchtbewegungen, als welche die Religionen sich heute anbieten. Jede Fluchtbewegung führt nur in die Verstrickungen wieder herein, aus der nur die Umkehr herausführen kann.
Das liberale Motto: Leistung muß sich wieder lohnen, wäre an seiner Umkehrung zu messen: Ist alles, was sich heute „lohnt“ damit als Leistung ausgewiesen? Interessante Fragen: In welcher Relation stehen die Geldbewegungen und Gewinne an der Börse zu den leistungsbezogenen „Personalkosten“ eines Unternehmens? Und in welcher Beziehung stehen sie zu den („arbeitsplatzschaffenden“) „Investitionen“, auf die sie ideologisch bezogen werden? Der spekulative Anteil an den Geldbewegungen im Spätkapitalismus (in dem u.a. die Leistungen des Staates, der Gesellschaft, die die Infrastruktur bereitstellen, mit gerechnet werden) verweist fast direkt auf dessen astronomischen Hintergrund.
Wurden die Sparkassen erfunden, als man wegen der spekulativen Zirkulation für die effektiven Kredite (für „Investitionen“) billiges Geld brauchte? Haben Börsen- und Bodenspekulation nicht einen gemeinsamen (ökonomischen und transzendentallogischen) Grund?
Irrationale (vom Leistungsprinzip abgelöste) Geldbewegungen finden statt im Show-Business (einschl. der Fernsehreligion, zu der auch der Sport gehört), im Bankengeschäft, insbesondere im spekulativen Geschäft (paradigmatisch das Termingeschäft: Brecht und die Getreidebörse, Herstatt-Krise, VW-Krise, Metallgesellschaft).


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