Eine der ersten Gestalten der Reflexion und Bestimmung des Inertialsystems war die Diskussion um das liberum arbitrium.
Der Ursprung der Mechanik in der christlichen Sexualmoral: Die Diskriminierung der sinnlichen Lust war der Anfang der Vertreibung der Sinnlichkeit aus den Objekten, der Anfang ihrer Verdinglichung. Übrig geblieben sind die raum-zeitlichen Verhältnisse und der blinde und stumme Stoß. Das Angeblickte blickt nicht mehr zurück und antwortet nicht mehr: Ursprung der Verdrängung, Zusammenhang von Abstraktion und Verdrängung.
Raum und Sinnlichkeit: das Sehen (die Optik) gehört zu Vorn und Hinten, das Hören (die Akustik) zu Rechts und Links, das Gefühl (die Schwere) zu Oben und Unten. Drückt sich in der Relation von Licht- und Schallgeschwindigkeit (Sehen und Hören) nicht mehr aus als nur ein isolierter physikalischer Sachverhalt? Sind Riechen und Schmecken als innere Sinne auf die Zeit bezogen (das Riechen als Erinnerung, das Schmecken – durch seine Beziehung zur sapientia – als utopischer Sinn)? Auch Gott riecht: Es gibt für ihn den „süßen Duft des Opfers“.
Irritation durch die Vorstellung der Organverpflanzung: Ich glaube, mir würde es schwerfallen, mit einem Fremdorgan in meinem Körper mich abzufinden. Aber sind nicht auch die Flugzeuge und die Satelliten Fremdkörper am Himmel?
Seht, ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben: Macht euch nicht gemein mit den Wölfen! Ist das „Allgemeine“ nicht auch in dem Sinne wörtlich zu verstehen, daß es die Gemeinheit als All, als die alles durchdringende Totalität vor Augen stellt?
08.05.92
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