Der Konflikt Habermas/Lyotard scheint mit den unterschiedlichen Beziehungen zur „Studentenbewegung“ zusammenzuhängen (Paris: Mai 68 / „Deutscher Herbst 77“), insbesondere mit der Unfähigkeit in Deutschland, bis heute den „Terrorismus“-Komplex aufzuarbeiten und aufzulösen. Diese Auflösung müßte politisch, nicht nur theoretisch sein. Und dazu greift halt die Idee eines „herrschaftsfreien Diskurses“ zu kurz.
Ist das Verhältnis der Ästhetik zur Ethik (der Kritik der Urteilskraft zu der der praktischen Vernunft) dem des Mythos zur Offenbarung vergleichbar?
Das „postmoderne Babel“ (J.-F. Lyotard: Der Enthusiasmus, S.113): Die Sprache beginnt, ihre benennende Kraft zu verlieren. Aus der materiellen Struktur der (natürlichen/gesellschaftlichen) Welt, die eigentlich ein System von durch Abgründe getrennten Welten (Objekte als Monaden) ist; Welten, die sich gegenseitig sowohl durchdringen als auch vertreten; aus dieser Struktur der Realität rühren die objektiven Widerstände gegen ihre Erkenntnis her. Die Welt ist gleichsam selbst nur noch Objekt von double-bind-Strukturen, die, wie man sie auch benennt, immer falsch sind. Diesen Zustand versucht der Begriff „Postmoderne“ beschreiben. Hier gibt es „Verteidigungs“-Einrichtungen, bei denen man nicht weiß, wer oder was wen oder was gegen wen oder was denn noch verteidigt (die Staaten ein Prinzip gegen die Welt?). Daß jegliche Verteidigung auf einen kollektiven Selbstmord der Menschheit hinausläuft.
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