10.11.93

Die Welt ist immer Welt für jemanden (für andere): Es gibt die Welt des Jägers, und es gibt die Welt der Maus. Aber beide werden als Welt bestimmbar nur von außen: für andere (als den Jäger oder die Maus). Liegt die Grenze des Weltbegriffs zwischen Pflanze und Tier (oder gibt es eine Welt der Rose, der Eiche, des Farns)? Der Preis für die Hypostasierung der Welt ist ihre Subjektivierung. Die Welt ist das Produkt der Vergesellschaftung und Anonymisierung des Subjekts, ihr liegt kein bestimmtes Subjekt mehr zugrunde, nur noch das „Absolute“: die Leugnung Gottes durch den Staat, als welcher das Absolute bei Hegel sich enthüllt.
Das Problem der Kirche scheint heute darin zu liegen, daß die Welten der Eltern und ihrer Kinder logisch unversöhnbar geworden sind.
Zu Marie Theres Fögen, Die Enteignung der Wahrsager: Ist die Trinitätslehre nicht deshalb zur Römischen Staatsreligion geworden, weil sie das einzige Mittel war gegen die Paranoia der Caesaren? Aus dem gleichen Grunde stammen das Bekenntnis und die Opfertheologie; und zwangslogisch folgte die den historischen Aufklärungsprozeß begründende Konstituierung des Objektbegriffs. Die Dogmatik ist ein Teil der res publica (die als der geschichtsphilosophische Grund des Dingbegriffs zu bestimmen ist): sie steht unter dem Gesetz der Öffentlichkeit.
Schwert, Hunger, Pest und wilde Tiere: Was wird hier mit dem Wort Pest bezeichnet? Gibt es das zweischneidige Schwert erst in christlichem Kontext (in der Apokalypse)?


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