11.02.92

Unterscheidung zwischen Ethik und Moral: Während die Ethik vor allem auf die Beurteilung (Bewertung) einer Handlung durch andere abstellt (vgl. Schelers Wertethik, in dessen Kontext das Subjekt nur als Objekt erscheint, und das nicht zufällig durch den Wertbegriff auf die „Person“ ähnlich wie das Schicksal auf sein Objekt bezieht), gründet die Moral in der Idee der Verantwortung, der Idee des selbstverantwortlichen moralischen Subjekts, der Autonomie. Damit hängt es zusammen, wenn die Sexualität und die Politik sich als die Brennpunkte der Moral erweisen (beiden ist die Maxime gemeinsam, daß ein Handeln nur als moralisch gelten darf, das sich auf andere niemals als nur als bloße Mittel, sondern immmer zugleich auch als Endzweck bezieht: das Intimste, Gegenstand der Scham, ist zugleich das Öffentlichste, das nicht zufällig seine eigene Geheimsphäre hat: den gesamten Bereich der Gewalt; hier konvergieren in der Tat Sexualität und Politik).
In welchem Sinne im Personbegriff die Maske noch enthalten und wirksam ist, wird deutlich an der Schwierigkeit, die Identität der „drei Personen“ (der ersten, zweiten und dritten Person: Ich, Du und Es) zu bestimmen. Diese Identität ist nur durch das Reflexionsgesetz zu gewinnen (das Ich ist für das Du ein Du: und damit eigentlich ein Es, das sich, wie bei Heidegger die Uneigentlichkeit zur Eigentlichkeit, zum Ich aufspreizt), und d.h durch ein Gesetz, das das Ich von der Unterdrückung des Ich, von seiner Auslöschung, nicht mehr unterscheidet.


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