11.3.96

Ist die griechische Elementenlehre, die die Elemente (von der Erde über das Wasser und die Luft zum Feuer) nach ihrer Schwere und Leichtheit ordnet, ein Produkt der im „geozentrischen Weltbild“ hypostasierten Oben-Unten-Beziehung, der gleichen Herrschaftsmetaphorik, die auch die Beziehung des Begriffs zum Gegenstand definiert? Das griechische Subjekt ist das den Raum beherrschende Subjekt (das geometrietreibende Subjekt). Erst Kopernikus dehnt diese Herrschaft auf die Zeit: auf die Erscheinungen und Prozesse im Raum aus. Das Inertialsystem ist nicht nur das Referenzsystem aller Erscheinungen, Begriffe und Gesetze, sondern genauer: das Referenzsystem aller Erscheinungen und Begriffe sowie aller Prozesse und Gesetze. Hat das Wort des Täufers: „Ich bin nicht würdig, seine Schuhriemen zu lösen“ etwas mit der Geschichte Moses‘ vor dem brennenden Dornbusch (mit der Ausschließung des Privateigentums, der Eigentumsfähigkeit im Bereich des Heiligen), und hat dieses Lösen etwas mit dem Binden und Lösen zu tun? Vgl. auch den Satz des Engels Gabriel an Zacharias, daß dieses Kind das Gottesreich vorbereiten wird, indem es die Herzen der Väter zu ihren Kindern bekehren wird. Die Idee des Ewigen schließt das Inertialsystem (die Subsumtion der Zukunft unter die Vergangenheit) von sich aus, die des Heiligen das Tauschprinzip (die Eigentumslogik).


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