Die Vorstellung von der kindlichen Unschuld gründet sich auf die Tatsache, daß Kinder sich nicht verstellen können, daß sie noch nicht vom „hintertückischen, verandernden Wissen des Denkens“ infiziert sind; dieses Wissen müssen sie vielmehr in einem ebenso schwierigen wie schmerzhaften Prozeß erlernen. Der Ort, an dem sie es erlernen, ist vor allem die Schule, und zwar in jener Verbindung von Lern- und Sozialisiationsprozeß, von dessen Gelingen die schulische (wenn auch nicht unbedingt die spätere berufliche) Karriere abzuhängen scheint. Wenn nicht alles täuscht, hat der Sozialisationsprozeß hierbei das Hauptgewicht, während das Lernen diesen Prozeß nur begleitet, von ihm getragen wird.
11.6.96
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