12.07.90

Die „Rationalität“ des römischen Imperialismus ist eine rücksichtslose Rationalität; und das wirft ein Licht auf die Rezeption des Christentums durch Konstantin, auf die Übernahme des Christentums als Staatsreligion, mit der diese Rücksichtslosigkeit in das Christentum implantiert wird. Diese Rücksichtslosigkeit ist die Kehrseite des Imperialismus; sie ist der Grund für den Ursprung und die Entfaltung der Zweckrationalität, der Instrumentalisierung und damit zugleich der Begründung des Weltbegriffs, der mit dem römischen Imperium erstmals hervortritt.

War die Tat des Arminius nicht die Tat eines römischen Bürgers, eines Weltbürgers; sind die List, die Rücksichts- und Bedenkenlosigkeit in der Wahl der Mittel nicht hierin begründet (vgl. dazu auch die römische Bürgerschaft des Saulus/Paulus)?

Das Inertialsystem ist (wie die Geldwirtschaft) eine ansteckende Krankheit, ein Konzept, das sich selber reproduziert und fortpflanzt: der systematische Quellpunkt der Säkularisation, der Verweltlichung.


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