Die Fögensche Kommunikationstheorie des Rechts verdrängt die Rolle der Gewalt im Kern des Rechts. Sie setzt voraus, daß es eine allen gemeinsame Sprache gibt, die in sich widerspruchslos sei (vgl. auch Habermas‘ Konzept einer „gewaltfreien Kommunikation“).
Ist es nicht verräterisch, daß Marie Theres Fögen die Diskriminierung von Magie, Astrologie, Augurenwesen und der anderen dubiosen „Zukunfts“-Erforschungskonzepte, die allesamt exkulpatorischen Zwecken dienen, beklagt, aber Verständnis zu haben scheint für die „aus dem Exklusivitätsanspruch (sic!) der jüdischen Minderheit … folgenden Anschuldigungen“ (S. 245)? Ähnlich werden heute Horoskope in den Medien für harmlos und der Ausländerhaß von „perspektivlosen Jugendlichen“ für verständlich gehalten.
Ist nicht das Mönchswesen (die Weltflucht) der Schatten des Caesarismus (der Weltherrschaft), und das Dogma der gemeinsame Nenner beider?
Der Nationalismus ist ein residualer Caesarismus (Erbe der Reichsideologie), der sich von diesem nur dadurch unterscheidet, daß er außer der Ausgrenzung aller, die nicht dazugehören, und dem Haß auf die Fremden keine inhaltliche Bestimmungen mehr benötigt, und: daß er aus den Begriffen Natur, Welt und Bekenntnis zwanglos sich ableiten läßt.
12.11.93
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