„Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“ Die Beziehung der Sexualmoral zum Weltbegriff gründet darin, daß die Sexualmoral im Kern eine Urteilsmoral ist. Nicht die Tat ist das Entscheidende, sondern das öffentliche Urteil (das in der „Schande“ unterstellte und schmerzhaft erfahrene Urteil aller) über die Tat. Sexualmoralische Urteile sind Exempel des allgemeinen Urteils. Sexuellen Verfehlungen eignet in besonderem Maße die Eigenschaft der Schande, eine Qualität, die sie erst in den Augen der anderen gewinnt (die Augen haben eine besondere Beziehung zum Urteil: sind nicht die sinnlichen Qualitäten allesamt Urteile, und verweist deren Subjektivierung, als Subjektivierung der Empfindungen, nicht auf die Subjektivität des Urteilens selber, in denen die „Empfindungen“ sich konstituieren?).
13.6.96
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