14.04.91

Der Witz spielt sich in der Sprache, die Komik im Objekt ab; beide reflektieren den Bruch zwischen Sprache und Objekt, sei es in der Sprache oder im Objekt (sind Nebeneffekte der transzendentalen Logik). Die Bestimmungen des Witzes (bei Freud) erinnern an die Funktion der hegelschen Reflexionsbegriffe (die gleichsam den „Witz“ – oder auch die List – der hegelschen Philosophie ausmachen). Die drastischste Gestalt der Komik (der Klamauk) ist die des bloßen Unglücks, des Mißlingens, daß durchs Lachen (für den Zuschauer) seinen Schrecken verlieren soll.
Zum Amt und Begriff des Diakons vgl. Elisabeth Schüßler Fiorenza und Luise Schottrof (Umkehr der Herrschaftsverhältnisse).
Die Geschichte der kirchlichen Ämter ist keineswegs harmonisch verlaufen, sondern mit massiven Domestikationsprozessen verbunden. Wenn es zutrifft, daß das diakonein eigentlich die Umkehr: die Umwälzung der Herrschaftsverhältnisse bezeichnet, wird vielleicht noch deutlicher, welche Entwicklung dann das Bischofsamt eingeleitet hat (episkopus: der Aufseher). Dieses Amt ist es ja gewesen, das die Kirche dann in die Kollaboration mit der Politik hineingetrieben hat. Auch die Ambrosianische Kaiserkritik war keine Herrschaftskritik, sondern Teil eines Konkurrenzkampfes, sie war kein Teil der „Umkehr“.


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