Sünde wider den Heiligen Geist oder theologische Erkenntniskritik: Die Welt als Inbegriff der Objektivität (der ersten und zweiten Natur) ist zugleich Inbegriff der gefallenen Natur. Die den Weltbegriff begründende Subjekt-Objekt-Beziehung hat selbst ihren Grund und ihr Modell in der Freund-Feind-Beziehung; sie orientiert sich an der Beziehung von Sieg und Niederlage und schließt die Idee der Versöhnung im striktesten Sinne aus. Die so strukturierte Welt aber begründet damit den Zwang zur Identifikation mit dem Sieger (mit den Überlebenden: daher die Verdrängung des Todes, der Zwang zur Erkenntnis des Alls im Sinne der Kritik F.R.’s: dieses All ist das objektivierte, unterworfene Universum); diese Welt ist, solange nicht Kritik ihr Konzept relativiert und Umkehr ebenso wie als theologisch-moralische auch als erkenntnistheoretische Kategorie begriffen und wirksam wird, Ursprung jeglichen Fanatismus, des religiösen wie des politischen, des Konfessionalismus (Fundamentalismus) wie des Nationalismus (als identitätsstiftende Instanz, gleichsam als transzendentales Subjekt). Das Identitätsprinzip (das auch das theologische Dogma beherrscht) führt direkt ins Freund-Feind-Denken hinein, es ist ohne Verdrängung nicht zu halten.
Die Siege der Kirche und deren Produkte: die Orthodoxie und der Triumphalismus, sind ihre Niederlagen.
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