17.02.91

„Gott steht auf, seine Feinde zerstieben; die ihn hassen, fliehen vor seinem Angesicht. Sie verfliegen, wie Rauch verfliegt; wie Wachs am Feuer zerfließt, so vergehen die Frevler vor Gottes Angesicht.“ (Ps. 682f)
„Sie kehren mir den Rücken zu und nicht das Gesicht; sind sie aber in Not, dann rufen sie: Erheb dich und hilf uns.“ (Jer. 227)
„Hör das, du törichtes Volk ohne Verstand: Augen haben sie und sehen nicht; Ohren haben sie und hören nicht. Fürchtet ihr mich denn nicht – Spruch des Herrn -, zittert ihr nicht vor meinem Angesicht?“ (Jer. 521)
„Die Propheten weissagen Lügen, und die Priester richten ihre Lehre nach ihnen aus; mein Volk aber liebt es so. Doch was werdet ihr tun, wenn es damit zu Ende geht?“ (531)
Zu den biblischen Aspekten der Frage „vor dem Angesicht/ hinter dem Rücken (Gottes oder des Feindes)“ vgl. J.E.: Ursprung …, S. 52ff
Das Bekenntnis ist entweder frontal oder erzwungen; das frontale Bekenntnis (im Angesicht Gottes oder des Feindes) schließt den Bekenntniszwang aus; der Bekenntniszwang (der Konfessionalismus, ebenso das neutralisierte Objektverhältnis der „Anschauung“; die erschlichene Gewißheit, vom Objekt nicht angeschaut zu werden, oder die Unfähigkeit zur Reflexion, die das Angeschautwerden ins Anschauen mit hereinnimmt, ihm standhält) ist der Ursprung der Gemeinheit. Der Konfessionsgebundene kann einen Fehler, einer Schuld nicht zugeben.
Konzept: Entkonfessionalisierung (der Religionen, der Kirchen, damit auch der Politik).


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