Die Theologie leidet seit ihren Anfängen darunter, daß sie die Welt mit der Schöpfung verwechselt (parvus error in principio …). Die Trinitätslehre, das trinitarische Dogma, ist der genaueste Ausdruck davon. Nur in Beziehung zur Welt gewinnt die Zeugung theologischen Rang (wird sie zu einem geschlechtsfreien Personen-Verhältnis), ist die patriarchalische Struktur der Trinitätslehre unvermeidbar.
In Bannkreis des Weltbegriffs wird die Wahrheit zur Weltanschauung (deren Modell ist das sog. kopernikanische Weltbild), werden Weltanschauungskriege zu Vernichtungskriegen. Nicht zufällig wird zu Beginn der Ära der Weltkriege das Weltanschauungs- (und Vernichtungs-)bedürfnis übermächtig. Weltanschauungen sind einseitige Sichten der Realität aus der Eigentums- und Herrschaftsperspektive, und diese ist der eigentliche Ursprung des Wut- und Vernichtungspotentials.
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