„… das Andenken daran (an das letzte Abendmahl als Vergegenwärtigung des Kreuzestodes) bis zum Ende der Welt festhalten …“ (Trid. Sess. XXII, c.1): also nur „bis zum Ende der Welt“, nach dem Weltuntergang nicht mehr. Die Zeit danach ist die des Abstiegs zur Hölle, der letzten Aufgabe vor der Erlösung der Welt.
Die Kirche hat keine Aufgabe mehr in der Welt, die ohnehin nach ihrem Untergang (in den Weltkriegen) und nach der realen Wiederholung des Kreuzestodes in Auschwitz („Was ihr den Geringsten meiner Brüder getan habt, …“) in Verwesung übergegangen ist; die Postmoderne (die gegenwärtige Gestalt des Nominalismus) ist der genaueste ästhetisch-philosophische Ausdruck davon.
Zusammenhang damit: Die Weltkriege haben die „eine Welt“ (die sich dann in zunächst drei, demnächst möglicherweise nur noch zwei Welten aufgespalten hat) erst geschaffen; aber die Schaffung der Welt ist der Vollzug des Urteils über die Welt, denn der Begriff der Welt ist kein Objektbegriff, sondern der Inbegriff des transzendentalen Urteils: die Welt ist das Weltgericht (jedoch nicht das Jüngste Gericht, sondern eher deren Objekt!).
(Ängste angesichts der Ereignisse in Deutschland: nationalistische Besoffenheit; Fremdenhaß; Wiederholungszwang, Verschiebung und Projektion von Schuld; soziale Marktwirtschaft als Nachfolgeorganisation des mißlungenen politischen Herrschaftstriebs; den letzten Krieg doch noch gewinnen und die Erinnerung an die Schuld endlich aus der Welt schaffen; Entstehung eines exkulpierenden, rechtfertigenden Fundamentalismus: „Marx ist tot, Jesus lebt“)
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