18.07.91

Der Urknall: So lösen Techniker das Problem der Schöpfung.
Bilderverbot und Nachfolgegebot: Ödipus als Grenzscheide?
Hat die Stabilisierung der Venusbahn zur Stabilisierung der Zeit (Ursprung des Plusquamperfekt; Regenbogen) geführt?
Heute genügen gesellschaftliche Naturkatastrophen (Änderungen nach Weltkrieg II?): Der bloß verdrängte Antisemitismus macht die Gesellschaft handlungsunfähig, geborgenheitssüchtig; Zusammenhang mit der Potenzierung der Bedürfnisse (Bedürfnisse der Objekte).
Das Eine ist das Andere des Anderen: Mit dieser Logik (Grund der Reflexionsbegriffe, der positiven Dialektik) rechtfertigt man die eigenen Untaten („die anderen sind auch nicht besser“; entscheidend ist nicht, nicht gemein zu werden, sondern sich nicht erwischen zu lassen; vgl. Ez 2227, Jer 526).
Die Wertphilosophie (der Personalismus) als entfremdete Wissenschaft vom „Antlitz“ (Parallelität zum Ursprung des Films, Organ der Selbstverfluchung).
Kants „Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung“: Die Einführung des Intersubjektivitäts-Prinzips in die Moral leugnet das Angesicht und vergißt, daß es keine Gesetzgebung gibt, die gegen Gemeinheit schützt.
Falsch an der Opfertheologie ist die Vorstellung, daß Gott das Leiden, die Unterwerfung, will. Die Opfertheologie gilt nur im Bereich des aus dem Tauschprinzip sich herleitenden Herrendenkens (und fürs entfremdete Bekenntnis, für die Konstitution der Materie – den Staub -, der das Zwangsbekenntnis – die Selbstlosigkeit, der „reine Altruismus“ – sich gleichmacht).
Nachdem die Aufklärung die richtende Gewalt endgültig als Inbegriff der Welt (als Weltgericht) etabliert hat, bleibt dem Jüngsten Gericht nur noch das Erbarmen, das Gericht der Barmherzigkeit über die gnadenlose Welt: Bleibt allerdings da noch ein Rest, der gerettet werden kann?
Nicht der Materialismus, sondern der Idealismus ist materialistisch.
Es gibt kein Bekenntnis ohne Härte. (Verdinglichung und Paranoia; Objektivation und Opfertheologie)
Wie hängt die Frage nach dem „Sinn“ (nach dem „Sinn von Sein“ z.B.), überhaupt der im Deutschen so belastete Sinnbegriff (auch die seit Heidegger so beliebten „Fragen“, wie die Seinsfrage, die Judenfrage, die deutsche Frage u.ä.) mit dem Zerfall der benennenden Kraft der Sprache, mit dem Stand der Geschichte des Begriffs, zusammen?


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