Das „Wachstum“ der Wirtschaft ist eigentlich der zwanghafte und nicht immer gelingende Versuch, mit dem Wachstum des „Schwarzen Lochs“ der Bedürfnisse Schritt zu halten; es ist zugleich Ursache der Beschleunigung des Anwachsens des Schwarzen Lochs, der Beschleunigung der Vergängnis. Im schlechten Sinne utopisch ist (jedenfalls bis heute) die Vorstellung einer Organisation des Produktionsprozesses, der Bedürfnisbefriedigung der Menschheit, die einhergeht mit einer Befriedung der Welt (Menschheit und Natur).
„Umgekehrt bestünde das ‚perfekte Verbrechen‘ nicht in der Beseitigung des Opfers oder der Zeugen (das hieße weitere Verbrechen hinzufügen und die Schwierigkeit erhöhen, alle Spuren zu tilgen), sondern darin, die Zeugen zum Schweigen zu bringen, die Richter taub zu machen und die Zeugenaussage für unhaltbar (unsinnig) erklären zu lassen.“ (Lyotard: Der Widerstreit, S. 25) Lyotard beschreibt hier genau den Punkt, an dem die positivistische Rechtsauffassung umschlägt in postmoderne Justiz. Wie überhaupt der (kritische) Begriff der Postmoderne erst angesichts der Verfahren gegen Naziverbrecher (im Vergleich z.B. mit sogenannten Terroristenverfahren) durchsichtig und deutlich wird. – Ist in diesem Zusammenhang, der aufs engste mit der Unfähigkeit, sich ernsthaft in Deutschland mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen, das vollständige Unverständnis der Habermas und anderer (vgl. Christa Bürger) gegenüber Lyotard begründet? – Wurde die Todesstrafe (Lyotard, S. 26) etwa abgeschafft, als sie (für den Staat) nutzlos, ja hinderlich wurde, als sie den Zwecken der Selbsterhaltung des Staates nicht mehr entsprach?
„(Der Arbeiter) befindet sich in der Lage eines Beschuldigten mit der Beweislast hinsichtlich eines Nicht-Seienden oder wenigstens eines Nicht-Attributs.“ (S. 28)
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