19.10.88

Das Bilderverbot ist der Kern einer opferfreien Religionslehre. Das Opfer selber ist nämlich nur das Bild der Beziehung der Sprache zur Wahrheit: Wenn diese Beziehung rein hergestellt ist, bedarf es des Opfers nicht mehr. Diese Beziehung schließt aber „Barmherzigkeit“, parakletisches Denken, m.a.W. eine Beziehung zum Objekt mit ein, die sowohl die Anklage als auch das richtende Urteil unterläuft, die die Verteidigung des Schwachen, Unterdrückten, Bedrängten, Zu-kurz-Gekommenen zu ihrer eigenen Sache macht: den Heiligen Geist. Das Bilderverbot ist identisch mit dem Verbot der „Sünde wider den Heiligen Geist“. (Bekenntnis und Verinnerlichung des Opfers.)


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