Grund und Boden (Haus- und Grundbesitzer): Mit der Subjektivierung des Ackers zum Boden wurde auch der Grund subjektiviert: zum Reflexionsbegriff subjektiver Zwecke. Seitdem gerät auch die Sprache in den Sog der Instrumentalisierung, verschwindet die Kraft des argumentativen Denkens, verfällt das Argument dem Gesetz der Reklame.
Die Vorstellung der Unendlichkeit des Universums, vor dem der Mensch klein, ohnmächtig und verschwindend ist, ist das naturale Deckbild eines ökonomischen Sachverhalts: einer Wirtschaftsorganisation, in der der Einzelne in der Tat nur ein kleines Rädchen ist. Aber bezieht sich hierauf nicht das Wort „Wenn die Welt euch haßt …“. mit dem Jesus den Parakleten ankündigt, und das andere von der Sünde wider den Heiligen Geist, die weder in dieser noch in der zukünftigen Welt vergeben wird. Ist nicht das Angesicht (das Ebenbild Gottes) gleichursprünglich mit der Welt (und erst als Person zu einem Teil der Welt geworden)?
Die Vorstellung, daß der Mensch in der Natur nicht vorkommt (sich die Natur auch ohne die Menschen denken läßt), ist eine notwendige Folge der Konstituierung des Naturbegriffs, der Subsumtion der Welt unters Herrendenken.
In Ninive ist es der König, der auch das Vieh zur Buße auffordert (und Gott schont Ninive auch wegen des Viehs).
Petrus wird in den Evangelien: Simon, Petrus, Simon Petrus und Simon Barjona genannt (die Schwiegermutter ist die des Simon). Gibt es eine Regel für den Namensunterschied?
War es nicht der Fehler des II. Vaticanum, daß selbst in dem, was hier als Aufbruch verstanden worden ist, wieder eine Vergangenheit (und diesmal die ganze theologische Tradition der Kirche) nur zurückgelassen, aber nicht aufgearbeitet worden ist? Gleicht das nicht der Selbstverfluchung, wenn die Kirche ihre eigene Tradition zur Häresie erklärt?
Die Abschaffung der Binnenzölle und die Vereinheitlichung der Gewichte, des Maßes und des Münzsystems (Europäische Bankengeschichte, S. 280): war das nicht die endgültige Durchsetzung des Inertialsystems?
19.12.93
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