Joachim Fest hat seine Hitler-Biographie seinerzeit als „Geschichte einer Karriere“ verstanden. Er hat damit einen wesentlichen Punkt heutigen Politikverständnisses getroffen: Wo die Politik zu Karriere wird, wo Politik am Prestige gemessen wird, das sie gewährt, wird sie tendentiell faschistisch. Das Prestige, der Ruhm, das Sich-Spiegeln im Urteil der Öffentlichkeit, der Welt oder gar „der Geschichte“ ist Produkt einer pathologischen, Welt und Geschichte mit einbeziehenden Potenzierung des Exkulpationstriebs. Die größte Verführung für den Politiker ist das Gefühl, zum Herrn der Sprache zu werden, durch Sprachregelungen (bis in die Medienpolitik hinein) zwar nicht mehr die Dinge, wohl aber (im Interesse der eigenen Karriere) das Bewußtsein der Dinge bestimmen zu können.
Der Fluch über die Schlange: „auf dem Bauche sollst du kriechen und Staub sollst du fressen“ ist nur ein anderer Ausdruck für den automatisierten Objektbezug (den apriorischen Objektbezug der transzendentalen Logik). Ist es nicht diese Schlange, die am Boden der Tatsachen klebt („die Welt ist alles, was der Fall ist“)?
Die Schlange ist die Verkörperung der Leugnung der Umkehr, die Welt ist der Inbegriff dieser Leugnung.
Die Beziehung von Licht und Finsternis, hat das etwas mit dem Entstehen und Vergehen zu tun (mit dem Verhältnis des Lichts zur Gravitation)? Und drückt sich das nicht in den Farben aus?
Wenn die Fische auf die Wasser unterhalb des Firmaments bezogen sind, sind dann die Vögel auf die Wasser oberhalb bezogen?
Der Turm zu Babel, der bis zum Himmel reicht: war das die Astrologie?
Sind nicht die modernen, nach-einsteinschen Kosmologien (wie zuvor schon die sogenannten nicht-euklidischen Geometrien) Nachfahren der ptolemäischen Epizyklen – auf der Basis der kopernikanischen Wende?
Kommen Leviathan und Behemoth nicht auch im Buch Jonas vor: als der große Fisch (bei der Flucht nach Tarschisch) und als „so viel Vieh“ in Ninive?
Der Herrschafts-, Schuld- und Verblendungszusammenhang hängt mit den drei Dimensionen des Raumes zusammen: mit der Beziehung von
– Im Angesicht und Hinter dem Rücken,
– Gericht und Barmherzigkeit (rechts und links) und
– Oben und Unten (Herrschaft und Gottesfurcht).
Genau hierin gründet der Primat der Ethik, das Konzept der Ethik als prima philosophia.
Prophetie und Sexualität: ein unbearbeitetes Thema (war nicht Jeremias unverheiratet, aber schon „im Mutterschoße“ erkannt; vgl. auch die Ehegeschichte des Hosea sowie den prophetischen Begriff der Hurerei)?
Augustinus, der ausdrücklich darauf verzichtet, im Buche Genesis die „Rätsel der Prophetie“ zu lösen, nimmt damit das Recht der Schlange wahr (und begründet die Allegorie, christliche Sexualmoral und die Höllenlehre).
Labor und Verwaltung; weitere Äquivalenzen: Industrie, Militär, Justiz und Strafvollzug, Schule, Psychiatrie. Definieren sie nicht alle geschlossene Systeme, die aber zugleich alle einander äußerlich sind?
Innen und Außen (rechts und links?): Die Gesinnung verdankt sich der Subjektivierung der exkulpierenden Instanz, die Verantwortungsethik ihrer Objektivierung. Gesinnung und Empörung gehören zusammen (die Empörung ist ein Ausfluß und ein Stabilisator der Gesinnung), beide sind zusammenhängende Quellpunkte einer selbstzerstörerischen Dynamik. Im Begriff der Verantwortung steckt die Beziehung auf eine äußere (richtende, zur Verantwortung ziehende) Instanz.
Mai 1992
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30.05.92
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29.05.92
Ist nicht die „Gottesruhe“ (Augustinus), das selige Ruhen Gottes in sicher selber, die Kehrseite des Gottesschreckens, den der „selige“ Gott in der Geschichte des Christentums nach außen verbreitet hat?
Hinweis des Augustinus darauf, daß das Kreuzeswort Jesu „Es ist vollbracht“ und die anschließende Grabesruhe dem Ende des Schöpfungswerks und der Ruhe am siebten Tag korrespondiert. Ergibt sich daraus nicht der natürliche Schluß, daß das Christentum insgesamt dann den drei Tagen im Grab (dem Zeichen des Jona) entspricht?
Neutralisiert die Unterscheidung der Erkenntnis vor, in und nach der Sache (die spätere analogia entis) nicht die Bedeutung der Umkehr für die Erkenntnis (Herrschafts-, Schuld- und Verblendungszusammenhang), den Begriff der Prophetie (Grund seiner Umwandlung in Allegorie)?
Es gibt kein Feindbild ohne projektives Element. Und der Götzendienst hat genau diese Funktion: das projektive Element abzustützen, das Feind- (und Herren-)denken zu exkulpieren. In der Philosophie wird dieses projektive Element über den Begriff der Materie, in der Theologie durch die Allegorie, die Vorstellung des Teufels und der Hölle und durch den Zusammenhang von Bekenntnis und Frauenfeindschaft, in der objektiven Realität selber verankert (Grundlage und Reflex des Weltbegriffs).
Die Unterscheidung von Gesinnungs- und Verantwortungsethik gehört zum System der transzendentalen Logik; sie unterliegt selber der moralischen Urteilslust, dem Empörungs-, dem Feinddenken, die sie in der Gesinnungsethik denunziert. Die bloße Gesinnung ist in der Tat bloß Ausdruck des ohnmächtigen Exkulpationswunsches, der durch die Verurteilung des andern glaubt, sich selbst reinwaschen zu können (Sündenbockmechanismus). Sie kommt zu sich selber erst im Verzicht auf Exkulpation: im Kontext der Gottesfurcht. Diese neue Gestalt der Gottesfurcht war das Feuer, das Jesus auf die Erde bringen wollte, und von dem er wünschte, es brennte schon.
Die Vergegenständlichung des Lichts ist mit der Elektrodynamik erkauft. Das am ersten Tage geschaffene Licht hat weniger mit dem physikalischen Objekt als vielmehr mit dem Beginn (der Potenz) der Einsicht zu tun. Das Licht ist das Medium des Angesichts. Extreme des Angesichts: das Lachen und der Schrecken.
Das ist der entscheidende Einwand gegen Heidegger: es gibt keine objektlose Angst; oder anders: es gibt keine Angst ohne Objektbezug. Insofern ist die Angst ein Sinnesimplikat der transzendentalen Logik (ihres apriorischen, aber leeren Objektbezugs) und vom Geltungsbereich der Begriffe Natur und Welt nicht abzulösen. Gegenstand der Angst ist der Tod; und die heideggersche objektlose Angst ist ein Produkt seiner „Entschlossenheit“, des „Vorlaufens in den Tod“, sie ist der Preis für die „Eigentlichkeit“. Der Tod wird immer nur als Tod anderer erfahren. Der eigene Tod ist nicht erfahrbar. Soweit ich mich im eigenen Tod erfahre, erfahre ich mich nur durch Reflexion: als Anderer für Andere. So ist die „Erfahrung“ des eigenen Todes nur ein Sinnesimplikat meines In-der-Welt-Seins. Aber: Stark wie der Tod ist die Liebe. Und Adornos Satz: Heute fühlen sich alle ungeliebt, weil keiner zu lieben fähig ist, wäre insoweit auch auf diese Beziehung von Angst und Tod anwendbar. – Ist die heideggersche „Entschlossenheit“ nicht doch nur der Kult des Selbstmitleids?
Stark wie der Tod ist die Liebe: Schließt das nicht eine neue Gestalt der historischen Erkenntnis mit ein, nämlich als Erinnerungs- und Trauerarbeit. Und ist nicht diese Erinnerungs- und Trauerarbeit im Credo vorbezeichnet in dem Satz: abgestiegen zur Hölle.
In der objektlosen Angst, in der Entschlossenheit und in dem Vorlaufen in den Tod, sowie im Begriff der Eigentlichkeit hat Heidegger etwas von der Innenerfahrung der Arbeit des Begriffs erhascht.
Hoffnung ist uns allein um der Hoffnungslosen willen gegeben: das ist der Anspruch, den die Toten an uns haben.
Entspricht nicht der Feste oben (zweiter Tag) das Trockene unten (dritter Tag)?
Sed libera nos a malo, muß das nicht heißen: sondern befreie uns von der (von unserer) Bosheit.
Kritik des Dogmas, oder die Entkonfessionalisierung der Kirche.
Der Unsterblichkeitsglaube hat das Selbsterhaltungsprinzip in die Theologie eingeschmuggelt.
Hat der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen etwas mit dem Geld (mit der erkenntnisleitenden Funktion des Geldes in der durch Eigentum definierten Gesellschaft: mit der Geltung des Selbsterhaltungsprinzips) zu tun?
Sind nicht die drei Verleugnungen des Petrus eigentlich Identifikationen mit dem Aggressor, d.h. gleicht Petrus sich nicht durch die Verleugnungen dem anklagenden Prinzip, das von der Magd des Hohepriesters und den Umstehenden vertreten wird, an (bis hin zur Selbstverfluchung)? Beginnen die Verleugnungen nicht mit der Opfertheologie, mit der falschen Übersetzung des „tollere“ im „ecce, qui tollit peccata mundi“ (und ist die Figur des Täufers in diesem Zusammenhang auch typologisch zu begreifen: ist er der Hahn; Geschichte des Herodes; Verhältnis von Wasser- zu Geisttaufe)?
Die Feindesliebe und die Erneuerung des Antlitzes der Erde. -
27.05.92
Zweideutigkeiten:
– Das „An-Gott-Glauben“ kann sowohl heißen, daß man glaubt, daß ER Gott ist, daß es ihn gibt, als auch: daß man IHM glaubt (seinen Verheißungen).
– Creatio ex nihilo: Wird entweder verstanden als Ursprung der Materie (die Gott aus dem Nichts erschaffen habe, die aber zugleich Ausdruck des Nichtseins ist) oder als Erschaffung aus dem Nichts, das die Materie (als Teil des Schuldzusammenhangs der Welt) ist; und der Logos als Reflexion dieser Sünde der Welt : jener Reflexion, in der am Ende der Schein der Materie sich auflöst.
Das „factorem coeli et terrae“ im Credo schließt an an den Anfang des zweiten Schöpfungsberichts; nach dem ersten müßte es heißen „creatorem“.
Steckt nicht in dem Satz des Thales „Alles ist Wasser“ ein Hinweis auf die Beziehung der Philosophie zu den großen Seetieren? Danach aber wäre es nicht möglich, den intellectus agens als den heiligen Geist zu verstehen.
Die Übersetzung, wonach Jesus die Schuld der „hinweg“, nicht auf sich genommen hat, bezeichnet genau den Sündenfall der christlichen Theologie. Hier ist die Kirche zum Wolf im Schafspelz geworden.
Das Konzept des großen Genesis-Kommentars des Augustinus: keine prophetischen Rätsel lösen, dafür genau die Tatsachen feststellen und bestimmen, hängt mit der Grundstruktur der augustinischen Theologie zusammen, die ihr Objekt unterm Primat der Vergangenheit anschaut und Zukunft nur als Fluchtweg der vergeistigten Selbsterhaltung (gleichsam als private Rettung, nicht als Rettung der Welt) kennt. Er verwechselt die Gottesfurcht mit der hündischen Demutshaltung. – Zusammenhang mit dem Ursprung der christlichen Sexualmoral: Hier ragt die Bindung ans Vergangene, die die Theologie verhext, ins Subjekt, in seine Biologie herein.
Die augustinische Unterscheidung zwischen dem prophetischen und dem tatsächlichen Inhalt der Genesis verfehlt die Schrift in einer für die gesamte christliche Theologie danach paradigamtische Weise. Und zwar auf die gleiche Weise, die auch die Erinnerung an Maria Magdalena so entsetzlich verfälscht hat. Grund ist ein grammatisches Vorurteil, die Installation des Futur und damit des hypostasierenden Denkens in der Sprache: die grammatische Grundlage der Schicksalsidee (des Mythos) und der Philosophie.
Die Übernahme der Sünde der Welt schließt heute die Reflexion des Herrschafts-, Schuld- und Verblendungszusammenhangs mit ein: Herrschafts- und Wissenschaftskritik, Kritik des Herrendenkens.
Die Rezeption des Herrendenkens in der Vätertheologie war keine Sache der bloßen Gesinnung: selbst die kirchliche Judenfeindschaft, die Konfliktunfähigkeit in der Auseinandersetzung mit den Häresien und die Frauenfeindschaft stehen in systematischem Zusammenhang mit der Unfähigkeit zur Reflexion des Herrschafts-, Schuld- und Verblendungszusammenhangs, dem sie angehören.
Hätte Augustinus den Zusammenhang des Begriffs littera mit den paulinischen stoicheia, den „Elementen“, begriffen, wäre die Unterscheidung von prophetischem und tatsächlichem Gehalt undenkbar gewesen.
Das Fehlen der Futurbildungen in der hebräischen Sprache rückt die Vergangenheit in eine Beziehung zur Zukunft, die die Unterscheidung zwischen prophetischer und tatsächlicher Bedeutung eines Textes ausschließt: Hier hält die Grammatik auch die Vergangenheit für die Zukunft offen; und die Verheißungen sind mit der unabgegoltenen Vergangenheit verknüpft. Erst die griechische Sprache schließt mit der Futurbildung (insbesondere mit der Struktur einer zukünftigen Vergangenheit, des „es wird gewesen sein“) die Vergangenheit ab, macht sie zu etwas Erledigtem, Unauflösbarem, zu dem wir uns nur als Zuschauer verhalten, der gegenüber wir uns, um unserer Freiheit willen, entsolidarisiern müssen, die wir überwinden müssen. Seitdem stehen die Sieger auf den Leichenbergen. Enthält die griechische Sprache nicht schon das Inertialsystem in nuce?
Genitivus subjektivus und objektivus bezeichnen Eigentums- und Herrschaftsbeziehungen als Reflexionsbeziehungen:
– der Herr des Sklaven und der Sklave des Herrn,
– der Eigentümer des Hauses und das Haus des Eigentümers.
Ist das Adelsprädikat eine Vorstufe der Genitivbildungen?
Wenn Augustinus das Zeugen von Sühnen aus der Schuldbeziehung (aus der Erbschuld) herausnimmt: drückt sich darin nicht auch diese Funktion der Trinitätslehre und des Zeugungsbegriffs in der Trinitätslehre aus, daß sie eben dieses Zeugen des Sohnes durch Vergöttlichung exkulpiert.
Was bedeutet es, wenn Jeremias Ägypten den Eisenschmelzofen nennt, und wie bezeichnet er Babylon? Wie hängt das damit zusammen, daß er in der Vorgeschichte der babylonischen Gefangenschaft die Partei Babylons ergreift?
Stand nicht der gesamte Expressionismus im Konjunktiv? Und ist das Verschwinden des Konjunktivs nicht Ausdruck des Verschwindens der Hoffnung (bis hinein in raf-Texte)? Das Blochsche Prinzip Hoffnung ist eine zwangsläufige Konsequenz der expressionistischen Anfänge Blochs. Dagegen treibt die Ontologie den Menschen das Wünschen aus; sie macht die Menschen, indem sie die Geschichte ins Ereignishafte, Schicksalshafte (in die „Geschichtlichkeit“) zurückstaut, zu bloßen Objekten. Nicht Anderes drückt sich im heideggerschen Begriff des „Daseins“ aus. Der deiktische Gestus im Da des Daseins ist subjektlos (wie das Grinsen der Katze, das im Raum bleibt, wenn die Katze verschwindet). Deshalb gehört zum Dasein die Geworfenheit ins Da. In diesem Da drückt sich genau das aus (und wird auf die Spitze getrieben), was Rosenzweig die verandernde Kraft des Seins genannt hat. – Das Dasein ist Produkt der Identifikation mit der annihilierenden Gewalt des Seins.
Die heideggersche Geschichtlichkeit ist der endgültige, der abschließende Ausdruck der Verleugnung der Prophetie durch den historischen Objektivitationsprozeß (Heidegger als katholischer Wellhausen).
Zur Identität von Eigentlichkeit und Uneigentlichkeit: Das Eigentliche Heideggers hat eine ähnliche Bedeutungsstruktur wie das Grundsätzliche der Juristen: Es bezeichnet „eigentlich“ die Verneinung des Gemeinten. Wie das „grundsätzlich“ bezeichnet es ein Sollen, das nicht erfüllt werden muß; es schließt die Ausnahme vom Grundsätzlichen als Regel mit ein.
Taucht nicht dieser heideggersche Sprachgestus der antwortlosen, der „rhetorischen“ Fragen erstmals beim Rhetoriker Augustinus auf? (Heidegger als Verkörperung der dritten Gestalt der Verleugnung: der Selbstverfluchung, und Augustinus die der ersten Gestalt?)
Augustinus‘ Genesis-Kommentar, drittes Buch, sechstes Kapitel: „Der Verfasser (der Bibel, H.H.) wußte genau um das Wesen der Elemente und ihre Ordnungen, als er die Geschichte der Schöpfung der sichtbaren Dinge einleitete …“ (S. 80) Es ist der gleiche apologetische Gestus, der glaubt nachweisen zu müssen, daß der Prophet genau so klug war wie die Philosophen (oder das zeitgenössische unreflektierte Bewußtsein, das es immer besser weiß), der dann in die Falle der Unterstellung gerät und nicht mehr herauskommt. Hier klingt erstmals die allbekannte Lehrerfrage an „Was wollte der Dichter damit sagen?“
Haben die biblischen Abgründe etwas mit dem Gravitationsfeld zu tun, und was entspricht dem in der Sprache, die das Inertialsystem antizipiert? -
26.05.92
„Du hast dem Menschen ja gegeben, von anderen auf sich zu schließen und auf Zeugnis selbst von Weibern hin vieles aus seiner Vergangenheit zu glauben.“ (Augustinus: Bekenntnisse, übers. Joseph Bernhart, FTb 1955, S. 11f) Frauen sind demnach an sich weder bekenntnis- noch zeugnisfähig, und A. scheint es als demütigend empfunden zu haben, hier auf einen Tatbestand gestoßen zu sein, dessen Kenntnis er dem Zeugnis „von Weibern“ verdankt (gottseidank wird dieses Zeugnis ergänzt durch den Schluß von anderen auf sich selbst). Wie hat sich das auf das Selbstverständnis des Christentums, auf den Ursprung der Theologie, bei ihm (und bei den anderen „Vätern“, auch bei Konstantin) ausgewirkt, daß nicht selten die Bekehrung durch Mütter vermittelt war? Ist dieses „Demütigende“ nicht eine der Quellen des Objektivierungstriebs? Ist nicht doch mehr an der These, daß das frühe Christentums (seit Maria Magdalena und Petrus) von Frauen angenommen und vermittelt, aber von Männern dann verwaltet wurde? Und ist nicht die Theologie insgesamt der zwanghafte Versuch, das, was sie auf das Zeugnis von Weibern hin glauben, durch den Schluß von anderen auf sich selbst zu verifizieren? Grund des Bekenntnisbegriffes und seiner Folgen bis hin zum Hegelschen Satz „Das Eine ist das Andere des Anderen“? Zusammenhang mit den Bekenntnissen des Jean-Jaques Rousseau: mit dem Inzest-Bekenntnis, dem neuen Naturbegriff (und seiner christologischen Logik), Nutzung des Naturbegriffs als Exkulpationsmaschine (Entlastung des personalen Schuldbegriffs von der „Sünde der Welt „, von der Erbsünde), erster Versuch über die These eines natürlichen Ursprungs der Sprache, Trennung der Sprache von der Reflexion der Schuld (Übernahme der Sünde der Welt).
Der oben zitierte Satz aus den Bekenntnisses des Augustinus erklärt sowohl das Zölibat (seine kirchenpolitische Instrumentalisierung) als auch das Problem Drewermann. Das bedeutet aber auch, daß es möglich sein muß, die Mutterbindung der Kleriker nicht nur psychologisch, sondern aus dem gegenwärtigen Stand der Theologie herzuleiten. -
25.05.92
Die augustinische Gnadenlehre ist (durch ihr Verständnis des Bekenntnisbegriffs) die Grundlage der Confessiones (Flasch, S. 109).
Die augustinische Gnadenlehre, oder die instrumentalisierte Gottesfurcht und der Terror.
Die Rhetorik reicht von der forensischen Sphäre der Konfliktbearbeitung (Anklage und Verteidigung) bis hin zum Aufschwätzen in Politik und Geschäft (public relation).
Die Vätertheologie insgesamt und an ihrem Ende auch Augustinus ist zum Opfer ihrer Opfertheologie geworden, die paradoxerweise der Preis war für die Rezeption der Philosophie.
Die augustinische Gnadenlehre ist das erschütternde Denkmal seiner Auseinandersetzung mit dem philosophischen Prinzip: der mißlungenen Kritik des Herrendenkens.
Hängen „gesinnt“ und „gesonnen“ mit „Sinn“ und „Sonne“ zusammen (nationalgesinnt und wohlgesonnen)? Dann wäre hieraus ableitbar, daß jede Sinnsuche blasphemisch ist.
Die Vorstellung des unendlichen Raumes verschließt die Dinge gegen die Einsicht, gegen den „intellectus“. So war in der aristotelischen Tradition des Mittelalters der intellectus agens in der Mondsphäre angesiedelt: d.h. außerhalb des subjektiven Verstandes (Konnotation der Gnadenlehre). In der augustinischen Philosophie hängt der intellectus als Erfüllung des Glaubens mit der Gnadenlehre zusammen.
Die Themenstellung Freiheit und Gnade bezeichnet genau die Falle, in der Augustinus sich verfangen hat. Im Rahmen dieser Themenstellung (auf der Basis des liberum arbitrium) ist eine Lösung grundsätzlich ausgeschlossen.
Augustinus hat aus dem Sündenfall den Sündenphall gemacht, damit aber sich selbst den Bereich verschlossen, in dem allein sinnvoll von der Erbschuld hätte gesprochen werden können. Er hat an die Stelle der Zunge den Phallus (an die Stelle der Urteilslust die sexuelle Lust) gesetzt. Damit hängt es zusammen, wenn er im Kampf gegen den „bösen Treib“ seine Frau verraten hat. (Aber ist nicht vielleicht doch der Phallus in der Natur, was die Zunge in der Welt ist, und sind vielleicht beide wie Natur und Welt aufeinander bezogen?)
Die Sexualmoral verrät den Logos (und zwar zwangsläufig: indem sie die Idee des Logos an dessen philosophische Parodie, die Übernahme der Sünde der Welt an die Herrschaft der Logik verrät).
Die Kirche hat Jesus, indem sie supponiert, er habe die Sünde der Welt „hinweggenommen“, aufs entsetzlichste belastet und alleingelassen.
Augustinus verfehlt sein Thema, nämlich die Gottesfurcht, die in dem Pauluswort, daß niemand sich rühmen dürfe, drinsteckt und gemeint ist, dadurch, daß er sie unmittelbar per Projektion ableitet auf die Israeliten, d.h. in die kirchliche Judenfeindschaft. Und es ist genau diese verdrängte Gottesfurcht, die dann als Ideologie des Terrors wiederkehrt.
Daß man sich nicht seines Tuns rühmen darf, heißt nicht, daß man nicht für sein Tun verantwortlich ist. Aber dieses Mißverständnis zu vermeiden, scheint Augustinus nicht ganz gelungen zu sein. Seine Gnadenlehre hat schon etwas von jenen Exkulpationsstrategien (Rechtfertigungslehren), die dann daraus abgeleitet worden sind und das Christentum im Kern verhext haben.
Die Realbedeutung der augustinischen Gnadenlehre läßt sich an der Feststellung ermessen, daß jeder, wenn er erwachsen wird, auch für sein Gesicht und für seinen Charakter verantwortlich wird, und daß man eines Tages nicht nur für die eigene Vergangenheit, sondern auch für die, in die man hineingeboren wird, wird Rechenschaft ablegen müssen (was das für den Christen, für den Deutschen und für den Mann heute heißt, bedarf keiner Erläuterung).
In welcher Beziehung steht der intellectus agens zur Vergangenheit? Ist er nicht ein Stück erinnerter Vergangenheit? Und in welcher Beziehung steht er zu der Lehre von der Auferstehung der Toten oder zur Idee des Heiligen Geistes?
Auch die Philosophie, die an der Idee des Guten sich orientiert, steht unter dem Gesetz der Erkenntnis des Guten und Bösen, d.h. des Sündenfalls.
Omne animal post coitum triste: Ist nicht die Dämonisierung der Lust auch die Dämonisierung der Trauer (der Erinnerung)? Und steckt nicht in jeder Lust – gleichsam als das Salz, als ihre Substanz – die Trauer der vergangenen Erinnerung?
Die Umformung des achten Gebots in das „Du sollst nicht lügen“ ist insoweit dämonisch, als es selber Lüge ist und zur Lüge verurteilt. Hieran läßt sich die paulinische Erkenntnis, daß das Gesetz zur Schuld verurteilt, demonstrieren.
Nochmals zum intellectus agens: War nicht der Ursprung der modernen Naturwissenschaften, das Inertialsystem und dann besonders auch das Gravitationsgesetz, so etwas wie die Durchsetzung eines universalen Erinnerungsverbots (das erstmals durchbrochen wurde durch die Einsteinsche Relativitätstheorie, durchs Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit)?
Für das Christentum war das jüdisch-christliche Schisma der Ursprung des Erinnerungsverbots und der Identifikation mit dem Aggressor: der Rezeption des Weltbegriffs. Durchschnitten wurde die Beziehung des Weltbegriffs zum Schicksal: zur Idolatrie, zum Sternendienst und zum Opferwesen, die Erinnerung seines Ursprungs. Nur diese Erinnerung hätte das Dogma und seinen terroristischen Gebrauch verhindern können. Das Erinnerungsverbot wurde zum Grund der kirchlichen Theologie und der hierarchischen Herrschaftsstrukturen in der Kirche (ihrer Noachidisierung). -
24.05.92
Ist nicht (gegen Flasch, S. 94) die Biologisierung der Erbsünde gerade eine Konsequenz des augustinischen Personalismus?
Augustinus behandelt die Geschichte mit Esau und Jakob als Fall, an dem man ein Gesetz (die Paradoxie des Gesetzes der Gnade) demonstriert.
Zu Psalm 5811 (5711): In dem Psalm ist das Blut der Sünder das der „Frevler“, der Herren (bei Augustinus wird daraus das Blut der Aufsässigen, schließlich der Häretiker); und der Gerechte wäscht nicht (wie die Vulgata übersetzt) seine Hände in diesem Blut, sondern er watet im Blut.
Gemeinheit ist kein strafrechtlicher Tatbestand, aber das Strafrecht läßt als Notwehr gegen die Gemeinheit des Rechts die Lüge zu. Vor diesem Hintergrund gewinnt die kirchliche Umformung des achten Gebots in „Du sollst nicht lügen“ den besonderen Sinn, die Menschen wehrlos zu machen. Konsequenz des dämonischen Gottesbegriffs. Zugleich hat sie die Gläubigen aggressiv gemacht.
Das Gebot „Du sollst nicht lügen“ definiert Wahrheit durch die subjektive Ehrlichkeit; er schränkt Wahrheit damit apriori auf das Reich der Erscheinungen ein: er ist eine Konsequenz aus der Unfähigkeit zur Reflexion des Weltbegriffs (ein Mittel im Kampf gegen die Häeresien, die selber genau dieser Unfähigkeit sich verdanken, und der Grund, aus dem die Selbstverfluchung einmal zwangsläufig erwachsen muß).
Die gar nicht so uninteressante Frage, ob nicht der emphatische Begriff der Wahrheit etwas mit einschließt, was im Kontext der Verblendung Lüge heißt, wäre zu prüfen. Daß Generationen von Philosophen, durch die Universitätsbildung schlau geworden, nichts dabei fanden, in welchem Zusammenhang und mit welcher Bedeutung in Hegels Philosophie der Begriff der List erscheint, hängt hiermit zusammen.
Der Teufel, der Herr der Hölle ist auch der Vater der Lüge (und Subjekt des Gelächters). Wie hängen Lachen und Lüge zusammen? Ist nicht das Lachen die infamste (weil ohne Selbstdenunziation nicht widerlegbare) Gestalt des falschen Zeugnisses (Zusammenhang mit dem Raumbegriff)?
Zur Ableitung der Sexualmoral und der Frauenfeindschaft: Augustinus opfert im Kampf gegen seinen bösen Trieb die Frau (die namenlose Mutter seines Sohnes „Adeodatus“: wer ist hier der „deus“?). Der Marquis de Sade hat dieses Verhältnis auf den Punkt gebracht.
Kurt Flasch mißt Augustinus an der neopaganen Idee einer unschuldigen Natur (oder der natürlichen Unschuld); er hat offensichtlich seinen Freud nicht gelesen und kennt in dieser Sache nur die – aus der christlichen, der augustinischen Tradition stammende -Alternative: Urteil oder Freispruch.
Im jüdisch-christlichen Schisma hat das Christentum die Gottesfurcht verdrängt; damit waren die Wurzeln eingepflanzt für Gnosis und Manichäismus.
Nach dem Verrat der Gottesfurcht, wurde im Kampf gegen die Gnosis die Idee der Schöpfung, im Kampf gegen den Manichäismus die des Gerichts verraten.
Zum Taumelkelch und seiner Beziehung zum Hegelschen Absoluten: Ist dieser Taumelkelch nicht schon zuvor über die Trinitätslehre in die Theologie aufgenommen worden?
Im Dogmatisierungsprozeß wurde die Warntafel mißachtet, die Jesus selbst aufgerichtet hat: Das Wort „Richtet nicht …“ enthält doch auch die ganz schlichte Konsequenz: Die Wahrheit ist nicht Gegenstand des Urteils.
Das Verbot zu lügen untergräbt die Logik und die Botschaft des Märchens; nur das Märchen eröffnet den Bereich, in dem der Teufel als dumm erkennbar wird: das aber ist das für ihn schlimmste Prädikat.
Wo kommen Insekten in der Schrift vor? Und in welcher Beziehung stehen sie zu den Würmern, zum Gewimmel, zu den Kriechtieren -oder zur Schlange? (Und welche Blumen kommen in der Bibel vor?)
„schuf“, „erschaffen“, „Erde“, „Himmel“.
Zur Theorie des Feuers: das Aufspannen (des Himmels) hängt mit der Spannung zusammen, die beispielsweise auch einem Roman eignet, dessen Telos (nach Lukacs) der Tod ist. Waren die Scheiterhaufen die christlichen Erben der Moloch-Opfer? Bibel-Stellen zu „Feuer“, „Flamme“, „brennen“, „brannte“. Der Kreislauf des Wassers (der Wasser von unten und der von oben) oder der Zusammenhang von Schuld und Segen. Was bedeutet das Wort am Kreuze „Mich dürstet“ („Durst nach Gerechtigkeit“)? Hunger und Durst, Feuer, Asche und Staub. Die vierzig Tage Jesu in der Wüste, die Versuchung und am Ende die Engel, die seinen Hunger und Durst stillten. Wovon nährte sich Johannes der Täufer? Haben die Heuschrecken mit denen in der Exodusgeschichte zu tun?
Die Orthogonalität des Raumes und die Reversibilität der Richtungen im Raum gehören zusammen. In dieser Reversibilität aber drückt die Macht des Unteren über das Obere, des Hinteren über das Vorne und der linken über die rechte Seite aus.
Natur und Welt sind die beiden Gestalten des Für-andere-Seins als Totalität (Folge der Verirrung im Labyrinth der Mathematik: aber hat nicht die kantische Philosophie die Grenzen dieses Labyrinths abgesteckt, während die hegelsche Philosophie das Labyrinth von innen vermessen hat).
Der Exkulpationstrieb hat seine Wurzeln in der Gewalt, die wir immer noch dem moralischen Urteil beimessen; diese Gewalt aber gründet in der christlichen Himmels- und Höllenvorstellung.Augustinus, Blut, Christentum, Flasch, Freud, Gemeinheit, Hegel, Infamie, Kant, Lachen, Lüge, Mathematik, Philosophie, Sexualmoral, Theologie, Tiere, Wasser -
22.05.92
Wird nicht die Theologie des Augustinus erst dann durchsichtig, wenn man sein Konzept aus dem Referenzsystem der bürgerlichen Konkurrenz und Selbsterhaltung herausnimmt und auf das Problem der objektiven Erlösung der Welt bezieht, oder: wenn man die Gottesfurcht mit hereinnimmt, dazu dann allerdings auch den letzten Satz des Buches Jona. Ist nicht die Untersuchung über die Gnadenlehre von 397 ein nur leicht entstellter Traktat über die Gottesfurcht (Ausgangspunkt, daß man sich der Gnade nicht rühmen darf, mit der besonderen Problematik, daß das Thema an einen Bereich rührt, der einer „objektiven“ Darstellung nicht fähig ist)?
Dämonische Züge gewinnt dieses augustinische Konzept aus den Prämissen, die eigentlich erst nach ihm sich durchgesetzt und verstärkt haben: aus dem Gemisch von Ohnmacht, Selbstmitleid, Konsumentenhaltung oder aus dem gleichen Grund, den Adorno einmal so zutreffend beschrieben hat: „Heute fühlen sich alle ungeliebt, weil keiner mehr zu lieben in der Lage ist“. Dieser Habitus der Ohnmacht im Entscheidenden, der zusammenhängt mit der Enttäuschung der Parusieerwartung, die Martin Werner als eine der Ursachen des Dogmatisierungsprozesses nachgewiesen hat. Er rührt her aus der Welterfahrung unter den Prämissen des Römischen Reiches. Zu untersuchen wäre generell, in welcher Gestalt und auf welchen Wegen der Weltbegriff in die Theologie sich einschmuggelt und zu welchen Folgen in der Theologie das geführt hat. Es ist die gleiche Ohnmacht, die im Weltbegriff sich vergegenständlicht und der die gleiche minimale Verschiebung sich verdankt, die dann die christliche Sexualmoral begründet und geformt hat, und zwar im Kontext jenes Problems, das in Begriffen wie iustificatio (Rechtfertigung oder Gerechtmachung?) und confessio (Problem der Bekenntnislogik) sich anzeigt.
Am Ende wäre dann auch noch auf den postapokalyptischen Jonas zu verweisen, insbesondere auf den letzten Satzes des Buches Jona („Wie sollte ich mich nicht erbarmen …“). Und ist nicht in der Tat Jona die Kirche:
– die von Anfang an sich geweigert hat, ihren prophetischen Auftrag an Ninive, „die große Stadt“, anzunehmen,
– die nach Tarschisch fliehen wollte, ins Meer geworfen und vom Fisch gefressen wurde, in dessen Bauch sie ihren Lobgesang anstimmt, wieder ausgespien wird, nach erneutem Auftrag eine Tagesreise nach Ninive hereingeht und dort verkündet: „In vierzig Tagen wird Ninive zerstört“.
Und dann kommt die ganze Nachgeschichte, Gottes Erbarmen und der Hader Jona’s mit Gott, den Gott mit seinem Hinweis auf sein Erbarmen beendet.
Es geht beim Augustinus nicht um die Synthese von Gnade und Freiheit, und wer auf den manifesten Sinn der augustinischen Erörterungen sich einläßt, ist schon verloren.
Sind nicht die Erörterungen des Augustinus in erster Linie Erörterungen zum Problem der Gottesfurcht, und werden sie nicht zwangsläufig mißverstanden, wenn man sie unter dem Stichwort Gnadenlehre liest?
Das Problem des Augustinus scheint mir darin zu liegen, über das Nichtrühmen das „Richtet nicht …“ in die Gnadenlehre hereinzubringen.
Kommt nicht das Problem auch dadurch, daß A. ein typologisches mit einem historischen Problem (oder ein prophetisches mit einem philosophischen) verwechselt?
Die Ethik ist eine Richtschnur des Handelns; zu einem Element der Erkenntnis wird sie in dem Augenblick, in dem sie als Grund des moralischen Urteils nicht mehr verwendbar ist, d.h. wenn sie reflektiert und bewußt aufhört, Wertethik zu sein.
Ich bin zweimal beim Versuch, eine Dissertation zu schreiben, gescheitert:
– das erstemal an Max Schelers Wertethik, deren obszöne und blasphemische Strukturen herauszuarbeiten gewesen wären;
– das zweitemal an einer Arbeit über Hume, an dessen radikalem Empirismus ich die Probleme des kantischen und hegelschen Erkenntnisbegriff noch einmal aufarbeiten wollte (Zusammenhang von Ich-Identität und Dingbegriff).
An beiden bin ich gescheitert.
Hat dieser Begriff des Scheiterns etwas mit dem Scheiterhaufen zu tun? Jedenfalls verdanke ich es Karl Jaspers, wenn ich das Scheitern nicht nur als etwas Negatives erfahren habe, wenngleich ich den gleichen Horror vor der jasperschen Heroisierung des Scheiterns habe. Mir scheint es käme eher darauf an, eine Theorie des Feuers aus dem Begriff des Scheiterns zu entwickeln, in dem Sinne, in dem Franz von Baader einmal die hegelsche Philosophie das Autodafe der bisherigen Philosophie genannt hat.
Die Theorie des Feuers als Entfaltung einer Theorie der rettenden Kritik: Diese Theorie fände sich dann in der Theologie als Lehre vom Heiligen Geist wieder. Eines ihrer ersten Objekte wäre die verdinglichte Feuerlehre der vergangenen Theologie: die Lehre von der Hölle und vom Fegefeuer (vgl. Le Goff)
Erinnerung an Karl Kraus, an „Die letzten Tage der Menschheit“, in denen er das Wiener Cafehaus zugleich als Logenplatz des Weltuntergangs und Produktionsstätte der Phrase, die die Welt in Brand gesetzt hat, vor Augen führt. Dieses Cafehaus definiert letztmals die Grenze von Fegefeuer und Hölle und markiert genau ihren historischen Ort. Und sind nicht „Die letzten Tage der Menschheit“ die Probe aufs Exempel jener Stelle im Jakobusbrief, die von der menschlichen Zunge handelt, und sind diese Zungen nicht wieder ein Exempel für die Feuerzungen im Pfingstereignis der Apostelgeschichte? Dazu das Jesus-Wort „Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu bringen, und ich wollte, es brennte schon“.
Die Logik des Schreckens ist die Logik des Bekenntnisbegriffes. Sie hängt zusammen mit der Beziehung von Lachen und Schrecken, und das wäre zu entfalten.
Das Bilderverbot richtet sich gegen die Trägheit des Vorstellens, somit auch gegen die Mathematik: Läßt sich deren Beziehung zur Sprache vielleicht einer Theorie des Feuers bestimmen?
Ursprung und Folgen der Sexualmoral: Verwechseln heut nicht alle den Kampf mit den Windmühlen mit dem Kampf gegen den Drachen? -
21.05.92
Zum Zeichen des Jona: Das Jesus-Wort am Kreuz „Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ erinnert an die 120000, die „rechts und links nicht unterscheiden“ können, am Ende des Buches Jona. (Vgl. hierzu auch die Paulusstellen über den Zusammenhang von Gesetz und Gericht.)
Ist nicht auch die Psychoanalyse heute in eine Krise geraten, die daher rührt, daß sie ernsthaft und wirksam nur noch weiterbetrieben werden könnte durch eine Kritik der Naturwissenschaften hindurch.
Rätsel der Exodus-Geschichte: Wovon haben die Israeliten während der vierigjährigen Wanderung durch die Wüste gelebt, wovon haben sie sich gekleidet? War es wirklich nur eine Schar entlaufener Sklaven ohne alle materiellen Subsistenzmittel? Was haben sie mit dem den Ägyptern geraubten Gut gemacht? Wie sind sie zu den Waffen gekommen, die sie bei der Landnahme in Israel brauchten? Hatten sie Vieh (Rinder und Schafe) bei ihrem Zug durch die Wüste? Woraus haben sie die Bundeslade hergestellt, hatten sie Zelte? Hatten sie Musikinstrumente (Posaunen vor Jericho)? -Gibt es eine Beziehung der Exodus-Geschichte zum Josefs-Roman?
Kann es sein, daß es einen sachlichen Zusammenhang gibt zwischen den Fällen Rosemarie Radford Ruether und Hinkelammert, daß in beiden Fällen eine Kritik, die an den Kern der dogmatischen Tradition rührt, erstmals nicht als „Kritik von außen“ abgetan werden kann?
Das Angesicht ist eine apokalyptische Kategorie. Vgl. die Stellen mit „Von Angesicht zu Angesicht“.
Was ist der Unterschied zwischen Schauen und Sehen? Was bedeuten die Formen der Anschauung? Was heißt Weltanschauung (und wieso gibt es sie erst seit etwa einem Jahrhundert)? Nicht zu vergessen den Zuschauer. – In welcher Beziehung stehen diese Begriffe zur Anschauung Gottes?
Hängt die Trennung des Festen vom Flüssigen (am dritten Schöpfungstag) mit der von Raum und Zeit (Subjekt und Prädikat, Begriff und Objekt) zusammen?
Zur Konzeption des Inertialsystems waren zwei Absicherungen notwendig:
– der Nachweis der Identität von träger und schwerer Masse (Vorstellung des unendlichen Raumes, Gravitationsgesetz) und
– Nachweis der endlichen Fortpflanzungs- und Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts (Trennung des Raumes vom Licht. physikalische Optik).
Die Trennung der Wasser oberhalb und unterhalb des Firmaments: ist das die Trennung der Zeiten oberhalb und unterhalb des Firmaments (Gleichnamigmachung des Ungleichnamigen)? Aber ist dann nicht die naturwissenschaftliche Aufklärung gleichsam die Folge und Umkehrung der Sintflut: die Überschwemmung der Himmel mit den Wassern von unten?
Zum Turmbau zu Babel: Ist es JHWH oder sind es die Elohim, die herniederfahren; und ist es der Ursprung der Religion, der die Sprache verwirrt? Und ist dann nicht der Logos das Ende der Religion (die Erlösung von der Religion und von ihrem Grund, dem Schuldzusammenhang)?
Bezeichnet die Phimose einen psychosomatischen oder soziosomatischen Tatbestand?
Hier braucht es Weisheit und Verstand. Ist das nicht identisch mit dem anderen Satz: Seid klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben?
Der saturnische Sabbat: Zusammenhang der Ruhe Gottes nach dem Sechstagewerk mit der saturnischen Melancholie? Deshalb schließt die Geschichte von den sieben unreinen Geistern auch den siebten Tag mit ein.
Hängt das Weinen des Petrus mit dem Weinen Esaus (=Edoms?) zusammen?
Das Lachen hängt mit der Befreiung zusammen; aber ebenso wie eine falsche Befreiung (das liberum arbitrium) gibt es auch ein falsches Lachen (den Raum): Lachen als Quelle des Terrors.
Wasser, Zeit, Tod, Schicksal, Mythos: In der Luft ändert sich die Dichte mit der Höhe; sie wird dünner. Die Dichte des Wassers jedoch ändert sich nicht mit der Tiefe (dann würde sich auch das spezifische Gewicht dort ändern, und es würden nicht alle schweren Dinge auf dem Meeresboden liegen). Dort ändert sich nur der (allseitige) Druck. Sind die großen Seetiere in dieser Tiefe angesiedelt? Die festen Körper haben den Druck nur an der Oberfläche, sie transportieren ihn nicht nach innen. Das unterscheidet die Verkörperung von der Verflüssigung (Liquidierung). Mit der Verinnerlichung des Schicksals ist diese Verflüssigung gleichsam ins Innere mit aufgenommen worden: Die Unfähigkeit, Schuld ins eigene Innere mit aufzunehmen, anstatt sie nur auf andere projektiv abzuleiten. Damit hängen die „Übernahme der Sünde der Welt“, das „Liebet eure Feinde“ und das „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“ zusammen.
Das theologische Mißverständnis des frühen Christentums lag darin, daß es die Verkörperung mit der Verdinglichung verwechselt hat (oder die Prophetie mit der Philosophie).
Die Stärke des Exkulpationstriebs, des Triebs, nur getröstet zu werden, läßt sich messen an der Schuldlast, die auf den Menschen und der Gesellschaft heute lastet. Und diese Schuldlast läßt sich nur noch verdrängen: sie erzeugt die Menschen, die rechts und links nicht mehr unterscheiden können. Der Naturbegriff hat genau diese Funktion, die Verdrängung abzusichern; er bezeichnet den Ort, an dem das Verdrängte unkenntlich gemacht und scheinbar gefahrlos gelagert werden kann. -
20.05.92
Die auf den Ideen des stellvertretenden Sühneleidens, des Opfertodes und der alleinigen Zurechenbarkeit persönlicher Schuld (und der Ausblendung der Erbschuld) beruhende Erlösungslehre hilft nur, Schuldgefühle, nicht reale Schuld zu bearbeiten: m.a.W. sie ist ein Hilfsmittel der Verdrängung und so Grund der (gegen Juden, Ketzer und Frauen) aggressiven Herrschaftsstrukturen, die durchs Christentum begründet, erhalten und stabilisiert werden, und die erst durch Umkehr in Gottesfurcht sich umwandeln.
Das Grundproblem theologischer Erkenntnis ist das ihrer Beziehung zur Schuld: der Fähigkeit zur Reflexion der Beziehung von Schuld und Erkenntnis. Ohne die Schuldreflexion (Grund jeglicher Sprachreflexion) ist der Name des Logos unverständlich, gegenstandslos. -
19.05.92
Die aristotelische Metaphysik ist von der aristotelischen Körperphysik nicht zu trennen, zu der u.a. auch die Lehre vom natürlichen Ort gehört, die dann durch die noesis noeseos, durch das Denken des Denkens, das (über das teleologische Element darin) eins ist mit dem ersten Beweger, direkt in die Metaphysik einmündet. Mit der Kritik und Auflösung der Zweckursachen, mit der Subjektivierung der Teleologie und d.h. mit der Etablierung des Inertialsystems verliert die aristotelische Metaphysik ihre Basis. Das ist vermittelt durch die Theologie, durch die Einführung des Schöpfungsbegriffs in die aristotelische Metaphysik (in die er nicht hineinpaßt). Durch die Idee einer creatio ex nihilo gewinnt zwar der aristotelische Gott Schöpferkraft, gewinnt er seine besondere Art von Allmacht, die ihn dann allerdings (durch die genau hier logisch erzwungene nominalistische Revolution) gleichsam von innen aushöhlt, als Hypostase des Staates erkennbar macht. Nicht Gott, sondern der Staat ist „Schöpfer“ der Welt; und die creation ex nihilo ist ein Deckbegriff der unbegriffenen ökonomischen Funktion des Staates.
Quellpunkte des Systems sind:
– die Geldwirtschaft,
– dann der (aus der Verbindung der philosophischen Gotteslehre mit der theologischen Schöpfungsidee entspringende) theologische Bekenntnisbegriff,
– und am Ende das Inertialsystem (mit dem daraus entspringenden christologischen Naturbegriff).
Die Etablierung des Inertialsystems ist von ähnlicher geschichtsphilosophischer Relevanz und Bedeutung wie der kirchliche Dogmatisierungsprozeß, mit dem sie genetisch, strukturell und logisch zusammenhängt.
Die fürs Inertialsystem konstitutive (systembildende) Beziehung zur Vergangenheit hat ihr Modell und ihr Vorbild in der Beziehung zur Vergangenheit, die bereits den Prozeß der Dogmenbildung bestimmt. Die „Überwindung“ der Vergangenheit (der vergangenen Gestalten der Religion oder der Erkenntnis) ist in beiden Fällen erkauft mit der unkenntnlich gemachten Wiederkehr des Verdrängten.
Das newtonsche Gravitationsgesetz und seine Optik gehören zum Inertialsystem als Stabilisatoren (als Wächter des Orthogonalitätsprinzips) dazu.
„Oh Haupt voll Blut und Wunden …“: das tiefste Symbol des Inertialsystems (eigentlich insgesamt die Passionsgeschichte: mit dem „Warum schlägst du mich?“, der Königsparodie und der Dornenkrone, aber auch unter Einschluß des Unschulds-Händewaschens des Pilatus).
Der Satz Adornos „Ideologie ist Rechtfertigung“ ist im strengen Sinne christologisch, bringt die „Sünde der Welt“ auf den heutigen Erkenntnisstand.
„Wenn die Welt euch haßt …“ Das heißt doch auch: der Haß, den ihr verspüren werdet, wird so subjektlos sein wie die Welt; das ist der Hintergrund und die Grundlage für das Wort am Kreuz: „… denn sie wissen nicht, was sie tun“. Und dieses Wort scheint heute zum Wesen und zu Signatur der Welt insgesamt zu werden: Wer weiß noch, was er tut? Vgl. hierzu auch das Ende des Buches Jona. Heute verstricken sich alle in Schuld, die es immer noch nicht wissen und sich wohl dabei fühlen. Nochmal: „Wenn die Welt euch haßt …“ Aber wenn der Geist kommt, wird er das Antlitz der Erde erneuern, das hinter diesem Haß der Welt nicht mehr zu erkennen ist.
Drei Bemerkungen zur Kritik der Naturwissenschaft:
– Das Inertialsystem ist das Referenzsystem aller naturwissenschaftlichen Erscheinungen, Begriffe und Gesetze;
– es konstituiert sich durchs Relativitätsprinzip, durch das Gedankenexperiment, das die Orthogonalität aller Strukturen im Inertialsystem (bis hin zur „Trennung“ von Raum, Zeit und Materie); dazu gehören die Formulierung des Gravitationsgesetzes (die Identität von träger und schwerer Masse) und der Grundlagen der Optik (Feststellung der endlichen Lichtgeschwindigkeit);
– mit der Etablierung des Inertialsystems ist die Herrschaftslogik mitgesetzt, als Logik des Zusammenhangs von Objektivation und Instrumentalisierung.
Rosenzweigs Bemerkung zu Schopenhauer und Nietzsche, daß sie als erste die Welt nach ihrem Wert für sie (für Arthur Schopenhauer und Friedrich Nietzsche) beurteilen, bezeichnet den Punkt, an dem erstmals die Sünde der Welt in die Philosphie hereinragt.
Der Konsensbegriff und die Kommunikationstheorie übersehen, daß die Logik – nach dem Hegelschen Nachweis – ohne ein dezisionistisches Moment nicht zu halten ist; eben deshalb bedarf die Hegelsche Rechtsphilosophie eines Souveräns und seiner Legitimierung durch Geburt. Es gibt in der Tat keine Wahrheit ohne die Idee der Versöhnung.
Bis heute hat die Kirche ihre Hähne immer rechtzeitig geschlachtet.
Ohne Metaphorik verliert die Sprache ihre benennende Kraft; aber die Metaphorik lebt von der Logik der Umkehr. Sie verhält sich zur Identitätslogik wie die Begründung zur Kausalität. Ohne Metaphorik verliert die Sprache mit der benennenden auch die begründende Kraft („Traum der Menschheit, sich von einem Punkt des Raumes zu einem anderen Punkt des Raumes zu bewegen“).
Weltbegriff: historisch, logisch und theologisch. -
18.05.92
Ist das „Lamm Gottes“ nicht die konkrete Antwort auf die philosophische „theoria“, die Suche nach der archä (Korrelat der „Sünde der Welt“), die Entdeckung des Begriffs (Verinnerlichung des Schicksals) und die Begründung des Weltbegriffs?
„Die Welt ist alles, was der Fall ist“: Das ist die logische Folge der Beziehung von Schicksal, Begriff und Weltbegriff. Im Symbol des Lammes Gottes wird die Zuschauerhaltung zur Welt als Schein (und als Gottesfurcht-Verhinderungs-Strategie) durchsichtig.
Umkehr als gnoseologische Kategorie und Ethik als prima philosophia. -
17.05.92
Ist nicht die besondere Eigenschaft der Exponentialfunktion die, die auch ihre statistische Anwendung begründet, daß sie selbstreferentiell ist. Diese Eigenschaft hängt zusammen mit ihrer Beziehung zu den trigonometrischen Funktionen.
Gehört zu den Begriffen Natur und Welt nicht als dritter Totalitätsbegriff der des Bekenntnisses dazu; und hat dieser nicht sogar eine (gnoseologische) Schlüssel- und Angelfunktion, die nur deshalb so schwer zu ermitteln und zu durchschauen ist, weil er genau den blinden Fleck in diesem System bezeichnet? Als Deckbegriff über das durch die Totalitätsbegriffe Natur und Welt Verdrängte begründet und sichert (exkulpiert und neutralisiert) er ihre gegenständliche Funktion und Bedeutung.
Das Lippenbekenntnis ist die Verhinderung des Zungenredens oder die Sünde wider den Heiligen Geist.
Effekt der Sexualmoral: die Verdinglichung des Menschen. Die Vergesellschaftung der Sexualmoral, die sich dem Christentum verdankt, macht alle zu Richtern über alle; durch sie halten sich die Menschen gegenseitig in Schach und werden so prinzipiell beherrschbar. Ist hierzu nicht die Abtreibungsdebatte das letzte Rückzugsgefecht?
Die „religiöse Erneuerung“ nach der pornokratischen Phase der Papstgeschichte, die u.a. zur kirchlichen Zölibatsregelung führte, hat damit diese Funktion der Sexualmoral in der Kirche verankert (Verschiebung der Zentrums vom Unrecht zum Sittenverfall). Sie hat den Grund gelegt für die wachsende Frauenfeindschaft (bis hin zu Hexenverfolgung) und für die naturwissenschaftliche Aufklärung (Ursprung des Trägheitsbegriffs und des Inertialsystems). Die Sexualmoral hat durch die Verdrängung dessen, was mit dem Angesicht und dem Namen bezeichnet wird, die Schuld unentrinnbar im Objekt verankert: Grund und Ursprung des modernen Materiebegriffs. Zusammenhang von Sexualität, Geld und Trägheitsprinzip.
Die Sexualmoral war der Grund der kollektiven Neurose, die in jedem Dorf den dorfeigenen Dorfidioten produzierte.
Die heutige Gestalt der Sexualmoral ist die neidbestimmte Empörung über Geld. Beide hängen zusammen mit einem naturbezogenen Unschuldsbegriff: Die Menschen sind von Natur unschuldig und werden schuldig erst durch Handeln (Recht, Personbegriff und Zurechenbarkeit).
Das Problem der natürlichen Unschuld, die Bekenntnisse des Augustinus (die Sünden des Säuglings), kirchliche Gnadenlehre und Ursprung der Kindertaufe (im direkten Widerspruch zum Wort Jesu über die Kinder). Auflösung durch den Begriff der Sünde der Welt (es gibt einen Zeitpunkt, an dem jeder die Verantwortung für den eigenen Charakter übernehmen muß).
Die Rechtfertigungsrhetorik „Ich habe doch niemanden umgebracht“ grassierte nicht zufällig in der Zeit des Judenmords in Deutschland.
Die Orthogonalität begründet den Zusammenhang der subjektiven Formen der Anschauung mit dem Rechtfertigungszwang.
Was bedeutet das Wort vom „erhöhten“ Christus: Steckt darin die Beziehung zur Herrschaftsgeschichte, die auch im Symbol des Kelches steckt und mit der Geschichte von Gethsemane zu tun hat?
Bezieht sich das Wort von der Ersetzung des steinernen Herzens durch ein fleischernes Herz auf Petrus? Und wie verhält sich das zu dem rätselhaften ebenfalls auf Petrus bezogenen Wort: „Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du dein Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst“ (Joh 2118), das sich auf seinen Tod beziehen sollte? Was bedeutet die Geschichte mit dem Schwert und dem Knecht Malchus, und dem rechten Ohr, das Petrus abschlägt und Jesus wieder anheftet; und was heißt Malchus?
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