Mai 1992

  • 16.05.92

    Dem Antisemitismus sind die Trauben zu hoch, deshalb zu sauer.
    Hat der gordische Knoten etwas mit der Ökonomie, mit der Geldwirtschaft zu tun und/oder mit dem Planetensystem? Und ist die Transzendentalphilosophie ein Produkt des bloß durchschlagenen, nicht gelösten Knotens?
    Hat das Wunder von Kana, die Verwandlung von Wasser in Wein, etwas mit der Noe-Geschichte zu tun (Sintflut, erster Weinanbau, Trunkenheit Noes und Aufdeckung seiner Blöße durch Ham)?
    In jedem apodiktischen Urteil steckt die Negation mit drin: A ist nicht A, sondern B.
    Die Vögel, die Fische und die Reptilien legen Eier und sind mit Ausnahme der Delphine und Wale keine Säugetiere.
    Lippenbekenntnis und Zungenreden. Zunge: welch merkwürdiges Wort und welch gefährliches Ding.
    Gibt es nicht, vom Indifferenzpunkt der Längenkontraktion und Zeitdilatation aus gesehen, zwei Wege des Falles, zwei Wege, das Inertialsystem zu konstruieren: die Identität von Trägheit und Schwere und das Plancksche Strahlungsgesetz?
    Die Idee Gottes ist von der des Ewigen, die des Menschen von deren zeitlichem Abbild, nicht zu trennen.
    Der Fall ist der Fall in die reine Äußerlichkeit, die Trennung von Raum, Zeit und Materie (Trennung von Leib und Seele).
    Es gibt keine Begriffe ohne projektiven Anteil. Ist nicht der Grund des begrifflichen Denkens das erlösungssüchtige Selbstmitleid?
    Ist der Weltbegriff die Wasserscheide zwischen Hebräern und Juden; und gehört nicht die Geschichte von den verlorenen Stämmen Israels in diesen Kontext? Die Hebräer sind mit dem Haus Israel untergegangen, an deren Stelle ist das Haus Juda getreten?

  • 15.05.92

    Nochmal Velikovsky: Könnte es nicht sein, daß der Ursprung der Zivilisation nicht nur einer Venus-Katastrophe, sondern dem kosmologisch sehr viel tiefer greifenden Prozeß der Entstehung des Planetensystems (die dann sehr genau im griechischen Mythos, den Tragödien und im Ursprung der Philosophie sich spiegelt) sich verdankt (Illig: Chronologie …, S. 49). Gehört nicht zur Entstehung des Planetensystems der Cherub „mit dem kreisenden Flammenschwert“, der das Paradies bewacht, ebenso die pluralen Himmel?

  • 14.05.92

    Wer Heideggers In-der-Welt-Sein begriffen hat und die Exkulpationsflucht in die Eigentlichkeit nicht mehr mitmachen kann, wird es ohne die Idee der Auferstehung der Toten nicht mehr aushalten können. Die Exkulpationsflucht in die Eigentlichkeit ist die Flucht in den objektiven Irrsinn, zu dem die Welt heute geworden ist.
    Die Eigentlichkeit hat mit der Trunkenheit die exkulpierende Funktion gemeinsam. Würde unser Recht die Trunkenheit anstatt als Entschuldigung als strafverschärfendes Element ansehen, wäre die Verantwortungslosigkeit in der Gesellschaft nicht mehr zu rechtfertigen.
    Der Heideggersche Begriff der Eigentlichkeit ist der letzte Versuch der Rettung des transzendentalen Subjekts. Der Begriff der Uneigentlichkeit, der ohnehin antisemitisch getönt ist, scheint der letzte Abkömmling des Begriffs der Barbaren zu sein, der im übrigen seit je eine Verkörperung der von der Konstituierung des philosophischen (des transzendentalen) Subjekts nicht ablösbaren Projektion gewesen ist.
    Der Esel nimmt die Last auf sich, während beim Stier die geringste Erregung den Aggressionsstau zum Ausbruch bringt.
    Die Sexualmoral rührt tatsächlich – aber anders als es der beschränkte Kirchenverstand wahrhaben will – an die Substanz dieser Gesellschaft.
    Probleme des Zusammenhangs des Natur- mit dem Schuldbegriff:
    – Für die Frau ist die „Unschuld“ die grundlegende Naturtatsache, deren Verletzung durch Befleckung ihre Brauchbarkeit tangiert.
    – Für den Mann ist es der mit dem Machttrieb verbundene Sexualtrieb, dessen Gebrauch exkulpiert ist, wenn er bei Trunkenheit erfolgte.
    Die häresienbildende Kraft in der Kirche ist nicht ganz verbraucht: Nur, wenn sie heute erscheinen würde, müßte sie als die Kraft zu lösen sich erweisen.
    Und er ging hinaus und weinte bitterlich: oh, dieser weinerliche Petrus!
    Das Wesen des Militärs muß man heute an seinen Exzessen erforschen. Vorboten und Frühformen dieser Exzesse hat es in den beiden Weltkriegen genügend gegeben. Insbesondere der Rußlandfeldzug mit seinen Begleit-Maßnahmen (vom Kommissar-Erlaß bis zur Judenvernichtung, die den Rußlandfeldzug als Folie brauchte) war das Zentrum, dessen Metastasen sich heute (in den Todeskommandos und den Foltereinrichtungen) über die ganze Welt ausgebreitet haben. Es scheint keine militärische Einrichtung in der Welt mehr zu geben, die nicht in diese Dinge verwickelt ist. Vor diesem Hintergrund ist der Satz „Alle Soldaten sind potentielle Mörder“ noch eine Verharmlosung. Was hier abläuft, ist nicht mehr an Gesinnungen festzumachen, sondern gründet in der verhängnisvollen Weltstruktur selber. Das Scheitern der Guerilla-Bewegungen in der Dritten Welt und der Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus machen deutlich, daß nur noch Aufklärung zusammen mit der Verbesserung der materiellen Verhältnisse in der Welt helfen kann.
    Es käme darauf an, das Erschrecken, anstatt es über die Empörung gleich abzuleiten, produktiv zu machen. Jedes Erschrecken eröffnet den Blick auf eigene Ängste. In allen Ängsten aber steckt neben einem realen Anteil auch ein Teil Schuld- und Ohnmachtsangst (als Verstärker, wenn nicht als irrationaler Grund). Dieser Angst zum Bewußtsein verhelfen, sie reflektieren lernen, heißt sie in Gottesfurcht umformen. Der Satz „Stark wie der Tod ist die Liebe“ scheint damit zusammenzuhängen, daß in der Todesangst die Schuldangst sich konzentriert und kulminiert. Die Schuldangst sucht ihren Ausweg in Exkulpationsmechanismen, über die sie jedoch nur sich verstärkt und stabilisiert, immer tiefer in die Schuldangst, der sie zu entfliehen trachtet, verstrickt, indem sie versucht, sich der Wahrnehmung zu entziehen. Adornos Satz „Heute fühlen sich alle ungeliebt, weil keiner zu lieben fähig ist“ drückt diesen Sachverhalt aufs genaueste aus.
    Wenn Gott – Rosenwzeig zufolge – die Seele liebt, so ist darin auch die Morgenggabe des Schöpfers an die Schöpfung: die Sprache, mit eingeschlossen, die gleiche Sprache, die in der Fähigkeit zur Reflexion der Schuld entspringt (Zusammenhang von Logos und Übernahme der Sünde der Welt).
    Begriff und Objektivität des Universums ist eine reine Projektion der Angst (die Angst vor dem Doppelgänger hängt mit der Angst vor der Reflexion der Mathematik zusammen). Mathematik heißt: Augen zu und durch.

  • 13.05.92

    Ist nicht die gesamte Physik auch einem Orgasmus vergleichbar, in dem man, Robert Spaemann zufolge, das Bewußtsein verliert? Und die Unzucht, die Hurerei beginnt beim Reden über andere, beim Geschwätz.
    Singen im jüdischen und im christlichen Gottesdienst: Das Singen im christlichen Gottesdienst, die Harmonie und Einheit des Gesangs, dient der erpreßten Versöhnung, während das Singen im jüdischen Gottesdienst von der Erwartung lebt, daß Gott das einmal zusammenfügen wird und dann ein Wohlklang daraus entsteht, der die ganze Welt ergreift und verändert.
    Die babylonische und die ägyptische Mathematik und Astronomie werden immer am Stand der heutigen Erkenntnis gemessen und danach als primitiv und unentwickelt verworfen. Es käme darauf an, sie an dem vorausgegangenen Bewußtseinsstand zu messen, ihren Ursprung zu begreifen; das würde vielleicht helfen, den Verblendungszusammenhang, dem der Fortschritt auch des Wissens und der Erkenntnis sich verdankt, zu durchschauen und zu begreifen.
    Diese ganze Geschichte: Ursprung des Privateigentums, des Patriarchats, der Geldwirtschaft, des Rechtes und des Staats, der Schrift, der Astronomie und der Mathematik, all das, was hier, in dieser Phase der Geschichte gelaufen ist, wird sicherlich nur im Zusammenhang aller Momente begriffen und durchsichtig gemacht werden können. Dieser Gesamtzusammenhang wird dann im Weltbegriff auf einen Nenner gebracht, seine Genesis in der gleichen Bewegung verdrängt.
    Gibt es einen Zusammenhang zwischen der höhnischen Verdoppelung im Namen der Barbaren und der Entdeckung der Funktion des Winkels in der Geometrie?
    Ist die Befreiung von den sieben unreinen Geistern die Lösung des gordischen Knotens?
    Hat der Satz des Thales „Alles ist Wasser“ etwas mit der Sintflutgeschichte zu tun (beide verweisen auf ein Moment im Ursprung der Zivilisation, auf den subjektbegründenden Verdrängungsprozeß: die Arche als Modell des transzendentalen Subjekts, das die ganze Tierwelt in seinem Innern hat)?
    Die Begriffe Welt und Natur blenden den gesellschaftlichen Prozeß, dem ihr Ursprung sich verdankt, aus. Die Begriffe Säkularisation und Vergesellschaftung bezeichnen den gleichen Sachverhalt.
    Zusammenhang der Begriffe Welt und Natur mit der transzendentalen Logik und Ästhetik: Die Form des Raumes (Grund der Vorstellung einer homogenen Zeit und der Hypostasierung der Materie) als Quellpunkt und Kristallisationskern der Urteilsform und der Begriffe Natur und Welt.

  • 12.05.92

    Ist das Neue Testament nicht eine ohnmächtig-hilflose Reaktion auf ein Ereignis, das man nicht verstanden hat, und das genau aus diesem Grunde mit Allmachtsphantasien durchsetzt wurde?
    Die Gläubigen erfahren die Kirche als eine Institution, die ihre leeren Träume behütet, ihre Abwesenheit, ihr Dösen. Die ihnen die Rechtfertigung dafür liefert, nicht wahrnehmen, nicht hinsehen, nicht erfahren zu müssen, der lästigen Aufmerksamkeit sich entziehen zu können und enthoben zu sein. Die Kirche heute kultiviert mit der Sanktionierung der Selbsterhaltung das moralische Trägheitsprinzip. Das konvergiert mit ihrem Machtinteresse, aber auch mit dem Prinzip der Selbstzerstörung.
    Die seit dem Beginn des Dogmatisierungsprozesses in der Kirche sich ausbreitende Theologie hinter dem Rücken Gottes ist Teil einer Gottesfurcht-Vermeidungs-Strategie.
    Zur künstlichen Intelligenz: Die instrumentalisierende Gewalt des Herrendenkens ergreift am Ende das Herrendenken selber; es vertreibt das Denken aus dem Denken.
    Begriffliches Denken lebt vom Schein der Neutralisierung der Schuld, Sprachdenken von der Fähigkeit zur Reflexion der Schuld. Der Schein der Neutralisierung der Schuld verdankt sich der projektiven Kraft des Herrendenkens, der Nutzung des Schuldverschubsystems: Ihr laßt den Armen schuldig werden. So gewinnt die Schuld Macht über das Denken, löscht es am Ende aus. Reflexion der Schuld ist die Grundlage der Reflexion der Logik. Was hat es in diesem Zusammenhang zu bedeuten, wenn heute die Kraft der Argumentation schwindet, argumentatives Denken vor der Macht der Verhältnisse kapituliert? Die Depotenzierung des Begründens vertreibt das Denken aus dem Denken (Begriff des Universums, Auswirkung der Verräumlichung, der Vorstellung des unendlichen Raumes).

  • 11.05.92

    Nicht nur die Anpassung, sondern auch die Feindschaft ist eine Form der Identifikation mit dem Aggressor. Bezeichnend die unterschiedliche Beziehung zum Tod: die Anpassung schändet Gräber, die Feindschaft errichtet Mausoleen.
    Wie stellt sich der „Stern der Erlösung“ dar, wenn man die ausgeblendeten Dinge mit herein nimmt: beispielsweise den chinesichen Ahnenkult und die indische Totenverbrennung.
    Womit handeln die Banken: die Geld- und Kredit-Schöpfung hat wohl tatsächlich etwas mit dem „Schöpfen“ (im Sinne des Gebrauchs einer Schöpfkelle) zu tun; aus dem den Banken zufließenden Einlagen werden die Kredite „geschöpft“. Frage: Hat der theologische Schöpfungsbegriff etwas mit den im Schöpfungsbericht genannten Wassern zu tun? Vgl. damit die unterschiedlichen Schöpfungskonzepte, insbesondere das islamische: die Vorstellung, daß Gott jeden Augenblick die Welt neu erschafft.
    Er treibt den Teufel mit Beelzebul aus: Ist damit das Binden in dem Wort vom Binden und Lösen bezeichnet, und mit dem Lösen des Satans in der Apokalypse das Lösen? Zusammenhang mit dem Ursprung des Weltbegriff (als Folgebegriff der Idolatrie)? – Vgl. in der Schrift die Stellen mit dem Teufel, dem Satan, den Dämonen, den Besessenen (nur im NT; im AT, Elberfelder Übersetzung, nur Satan, als Äquivalent für Ankläger, und Dämon, als Äquivalent für Götzen).
    Ist nicht die Geschichte vom Bienchen und der Blüte näher am Geheimnis der Sexualität als jene ahnen, die es in der kindlichen Sexualaufklärung verwenden? Werden in den Evolutionstheorien eigentlich auch die symbiotischen Beziehungen (z.B. zwischen Blüten und Insekten) mit erfaßt? Ist nicht die Evolutionstheorie so etwas wie eine Münchhauseniade: ein Versuch, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf herauszuziehen, in den man sich zuvor selber mutwillig begeben hat? Wichtiger wäre die Rücknahme des projektiven Anteils, der in der Evolutionstheorie steckt (als Projektion dessen in die Vergangenheit, was eigentlich die gegenwärtigen Verhältnisse selber bestimmt, um das Vergangene dann zur Norm der Gegenwart zu machen: Auflösung der doppelten Zwangsreflexion und ihrer Wurzel). Hier ließe sich der Zusammenhang des Scheins der Befreiung, des Entlastenden im modernen Naturbegriff mit dem mysterium iniquitatis im einzelnen darlegen.
    Die Geschichte der Physik ist die Geschichte der Gewalt der Schwerkraft über das Licht.
    Zur Unterscheidung von erster und zweiter Natur: die erste Natur ist ein Reflex der zweiten.
    Vergleich der augustinischen Confessiones mit den Bekenntnissen des Jean-Jaques Rousseau: das augustinische Bekenntnis war auch (neben dem Bekenntnis des Glaubens und in konstitutivem Zusammenhang mit ihm) ein Schuldbekenntnis; der Glaube drückte die Hoffnung auf Versöhnung aus. Gegenstand dieses Bekenntnisses ist ein Schuldbegriff, der auch die Schuld des Säuglings (seine Gier und seine Eifersucht) mit einschließt. Jean-Jaques Rousseau bezieht sich auf den gleichen Schuldbegriff (in seiner Darstellung der inzestuösen Beziehung zur Mutter), neutralisiert ihn aber durch den neuen Naturbegriff. Das Verhalten des Säuglings ist in den Augen Rousseaus „natürlich“, d.h. nicht personal zurechenbar und deshalb schuldfrei. Folgt daraus nicht zwangsläufig der seitdem das zivilisierte Bewußtsein beherrschende „christologische“ Naturbegriff? Mit diesem exkulpierenden, entlastenden Naturbegriff, der vom neuen Begriff der Person und der Persönlichkeit ebenso wenig sich trennen läßt wie von dem neuen Konzept der Naturbeherrschung, ist die Idee einer „Sünde der Welt“ (und ihrer Übernahme durch den Christen) als übermächtige zugleich ebenso gegenstandslos geworden wie die Idee der Schöpfung, die in diesen Naturbegriff mit hereingenommen und so neutralisiert wird. So opfert die Moderne um der eigenen Entlastung willen die Welt; dank der eigebauten Verdrängungsautomatik nehmen wir dieses Opfer (und mit ihm alle Opfer) nicht einmal mehr wahr.
    Um diesen Naturbegriff abzusichern, muß Rousseau zwangsläufig ein Konzept der Sprache und Schrift entwickeln, die beide aus dem theologischen Kontext, in dem sie vorher begriffen wurden, herauslöst. Der rousseausche Naturbegriff war darüber hinaus nur zu begründen und zu halten, indem dem griechischen Projektionsmodell der Barbaren ein zweites hinzugefügt wurde: das des Wilden. Dieser neue realprojektive Begriff entspringt aus der Verknüpfung, der Verbindung des Begriffs des Barbaren (als Kollektivname des Fremden) mit dem des Ursprungs (der Natur). Während der Name des Barbaren nur das Anderssein repräsentiert, die Nicht-Griechen, verknüpft der Name des Wilden dieses Anderssein mit der Projektion ins Vergangene (Folge des Inertialsystems!), mit der des Ursprungs. Barbaren und Zivilisierte haben als gemeinsame historische Vorstufe die Wilden, die in den Völkern der Dritten Welt zugleich präsent sind. Kann es sein, daß, ähnlich wie die Hebräer sich als eine Inversion der Barbaren begreifen lassen, die Christen als eine Inversion der Wilden (mit denen sie als unbekehrte sehr viel gemeinsam haben) sich werden begreifen müssen? Und sind nicht in der Tat die wahren Wilden jene gewesen, die die Pogrome, die Ketzer- und Hexeverfolgungen sowie am Ende die „Bekehrung“ der Wilden mit Feuer und Schwert auf dem Gewissen haben?

  • 10.05.92

    Jeder Punkt im Raum ist ein Gravitationszentrum: der Vergangenheitspunkt des Körpers. Insofern ist die Bewegung des Lichts im Raum sowohl eine korpuskulare als auch eine Wellenbewegung (die zwei Gestalten des Nichtseins des Lichts).
    Ist das Angesicht das Werk des ersten Tages: „Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward Licht“? Und hängt die Benenneung von Licht und Finsternis als Tag und Nacht mit der Unterscheidung von Im Angesicht und Hinter dem Rücken zusammen?
    Was hat es zu bedeuten, wenn Petrus in seinem zweiten Brief („aus Babylon“) den Satz zitiert: Und die letzten Dinge werden ärger sein als die ersten?
    Die Auseinandersetzung mit den Häresien ist nicht als Lernprozeß, sondern als Machtkampf geführt worden. Das drückt sich in der Form des Dogmas und des Bekenntnisses aus.
    Die Stellen mit Feuer in der Schrift suchen und zusammenstellen!
    Wenn das Wasser eine realmythische Substanz ist, dann ist das Feuer ein realapokalyptisches Agens und das Plancksche Strahlungsgesetz Quellpunkt einer apokalyptischen Naturphilosophie (Wo steht dieses Jesus-Wort „… nicht Frieden, sondern Feuer, und ich wollte, es brennte schon“ und wie heißt es genau?).
    Das Problem des Zuschauers:
    – Kein Zufall, daß das Bekenntnissyndrom z.Z. in der Hooligan-Szene eskaliert.
    – Vgl. Edgar Morins Essay über den Film! (Fixierung des Zuschauers in die Ohnmacht, ins Selbstmitleid, in die moralische Empörung, ins Richten.)
    Es gibt kein reales Selbstbewußtsein außerhalb der Theologie, ohne die Gottesfurcht.
    Ist der Begriff des Allgemeinen nicht auch insoweit wörtlich zu verstehen, daß es das All als Ort der Gemeinheit vor Augen stellt?
    Zum Begriff der Verkörperung: Ist nicht der Körper der rätselhafteste Gegenstand der Physik, die an sich eine Punktphysik ist (daher ihre Bindung an die Vergangenheit), aber den ausgedehnten Körper nicht rekonstruieren kann, außer als ein Ganzes von Atomen? Und ist nicht die Existenz von Körpern ein Indiz für die Endlichkeit des Raumes (und das Ideal der Physik der leere Raum, die Vernichtung der Körperwelt)? Der leere Raum ist ein Erzeugnis unseres Kopfes, eine Ausgeburt des Todestriebs, das erste Instrument der Unterwerfung der Welt. Seine Erhaltung ist nicht ohne die explosive Ausbreitung der destruktiven Kräfte zu sichern.
    Die Konfliktunfähigkeit der Kirche hängt mit dem zusammen, was in der Schrift die Sünde wider den Heiligen Geist heißt. Sie ergibt sich aus dem Rechtfertigungszwang, aus der Unfähigkeit zur Reflexion von Schuld.
    Beschreibt nicht die Geschichte der drei Verleugnungen
    – die innerkirchliche Geschichte der Anpassung an die Welt (im Kontext der dadurch determinierten Auseinandersetzung mit den „Häresien“ und der Geschichte des Dogmas),
    – die Genesis der Raumvorstellung und
    – ist sie nicht das Gegenbild der „Befreiung von den sieben unreinen Geistern“?

  • 08.05.92

    Eine der ersten Gestalten der Reflexion und Bestimmung des Inertialsystems war die Diskussion um das liberum arbitrium.
    Der Ursprung der Mechanik in der christlichen Sexualmoral: Die Diskriminierung der sinnlichen Lust war der Anfang der Vertreibung der Sinnlichkeit aus den Objekten, der Anfang ihrer Verdinglichung. Übrig geblieben sind die raum-zeitlichen Verhältnisse und der blinde und stumme Stoß. Das Angeblickte blickt nicht mehr zurück und antwortet nicht mehr: Ursprung der Verdrängung, Zusammenhang von Abstraktion und Verdrängung.
    Raum und Sinnlichkeit: das Sehen (die Optik) gehört zu Vorn und Hinten, das Hören (die Akustik) zu Rechts und Links, das Gefühl (die Schwere) zu Oben und Unten. Drückt sich in der Relation von Licht- und Schallgeschwindigkeit (Sehen und Hören) nicht mehr aus als nur ein isolierter physikalischer Sachverhalt? Sind Riechen und Schmecken als innere Sinne auf die Zeit bezogen (das Riechen als Erinnerung, das Schmecken – durch seine Beziehung zur sapientia – als utopischer Sinn)? Auch Gott riecht: Es gibt für ihn den „süßen Duft des Opfers“.
    Irritation durch die Vorstellung der Organverpflanzung: Ich glaube, mir würde es schwerfallen, mit einem Fremdorgan in meinem Körper mich abzufinden. Aber sind nicht auch die Flugzeuge und die Satelliten Fremdkörper am Himmel?
    Seht, ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben: Macht euch nicht gemein mit den Wölfen! Ist das „Allgemeine“ nicht auch in dem Sinne wörtlich zu verstehen, daß es die Gemeinheit als All, als die alles durchdringende Totalität vor Augen stellt?

  • 07.05.92

    Kelch und Kreuz: Ist mit dem Kreuz im Nachfolge-Rat schon das Kreuz von Golgatha gemeint? Muß, wer das Kreuz auf sich nimmt, den Kelch trinken?
    Die Unbelehrbarkeit (Produkt aus Schuld und Verstockung) ist eine Konsequenz aus der Sünde wider den Heiligen Geist. Sie kann weder in dieser noch in der kommenden Welt vergeben werden.
    Jungfrauengeburt und die sogenannte „Enttäuschung der Parusieerwartung“: In beiden spielen die Mechanismen eine Rolle, die man in dem Konzept von Objektivierung und Instrumentalisierung zusammenfassen kann.
    Alle Kosmogonien haben mit dem Urknall gemeinsam, daß sie sich um die Idee der Schöpfung herummogeln, den Naturbegriff als Totalitätsbegriff festhalten wollen.
    Zu den Confessiones des Augustinus:
    – Für ihn war das Bekenntnis als Symbolum in erster Linie etwas, das sich in seiner Beziehung zu Gott abspielte; es war esoterisch, der Gottesfurcht oder der Scham unterworfen.
    – Vor den Menschen war es vorab ein Schuldbekenntnis, ein Sich-wehrlos-Machen, ein „Akt der Demut“, und zugleich ein Bekenntnis der Befreiung, mit dem Anreiz für andere, es nachzumachen. Hierin ist der ursprüngliche Sinn des Bekenntnisses noch sichtbar, aber hier ist genau der Punkt bezeichnet, an dem es umkippt in ein konfessionelles Bindemittel.
    – Das zweite große Bekenntnis in der europäischen Geschichte, das des Rousseau, ist eigentlich nur noch exkulpatorisches Bekenntnis, Bekenntnis einer schuldlosen Schuld, das glaubt, im „Zurück zur Natur“ einen Fluchtweg aus dem Schuldbewußtsein, aus der Gottesfurcht gefunden zu haben, und das dann zwangsläufig in den christologisch instrumentierten Naturbegriff führt. Es kein Zufall, daß Rousseau, die Etablierung des modernen Naturbegriffs, diese zugleich ungeheure und subkutane Wirkung gehabt hat, in der gesamten Geschichte von Spinoza über den deutschen Idealismus bis hin zu Derrida.
    – Welche Sünden bekennt Augustinus:
    . die Gier und die Eifersucht des Säuglings,
    . den Diebstahl des Heranwachsenden und
    . die Sexualität des jungen Mannes, wobei er das moralische Problem nicht in der Trennung von der Frau, mit der er zusammengelebt hat, sieht, sondern nur in der sexuellen Beziehung, die er vor der Trennung gehabt hat. Diese Kälte ist die Kirche seitdem nicht mehr losgeworden. Indiz des Zusammenhangs der kirchlichen Unsterblichkeitslehre mit dem bürgerlichen Prinzip der Selbsterhaltung, das über diese Unsterblichkeitslehre (und durch die Aufnahme des Tauschprinzips in die bürgerliche Moral) gleichsam seine theologische Weihe erhält.
    – Beim Augustinus ist der Kontext des ungeheuerlichen Wortes vom Binden und Lösen noch mit Händen zu greifen. Hat nicht dieses Binden und Lösen nicht sehr viel mit dem gordischen Knoten zu tun: den Alexander, Schüler des Aristoteles und erster Welteroberer, nur durchschlagen und nicht gelöst hat? Alexander ist geradezu die historische Verkörperung jener Beziehung von Philosophie und Herrschaft, die dann durch die Rezeption der Philosophie und durch die Übernahme des Erbes Roms in der Konstantinischen Ära von der Kirche übernommen und verinnerlicht worden ist, mit all den Folgen, die das gehabt hat.
    – Im Anfang (im Zusammenhang mit dem Satz „inquietum es cor nostrum …“) kommt die Differenz zwischen dem Anrufen Gottes und der Kenntnis Gottes zur Sprache, ohne daß sie wirklich entfaltet wird. Ist nicht das „inquietum …“ ein Fluchtversuch aus dem Bereich der Gottesfurcht?
    – Ist nicht der augustinische Gott – wie der philosophische -stumm, und wird er nicht gerade durch die dogmatische Logos-Spekulation zum Verstummen gebracht? Was ist das für ein Gott, in dem ich ruhen könnte?
    Zur euklidischen Geometrie: Ein Dreieck in einer Ebene enthält sechs Bestimmungselemente: drei Längen und drei Winkel. Von diesen sechs Elementen müssen drei gegeben sein, um ein Dreieck eindeutig zu bestimmen, mit der einen Ausnahme: Durch drei Winkel werden nur ähnliche, nicht gleiche Dreiecke bestimmt (Grund ist u.a., daß aufgrund der mathematisch bestimmten Winkelsumme der dritte Winkel keine unabhängige Größe darstellt, sondern durch die Festlegung der beiden anderen mitbestimmt ist).
    Hat das Rosenzweigsche Konstrukt Gott Welt Mensch etwas mit dem Herrschafts-, Schuld- und Verblendungszusammenhang zu tun, oder auch mit dem Verhältnis von Raum und Umkehr: Oben/Unten, Rechts/ Links und Vorne/Hinten (und zwar genau in dieser Reihenfolge)? Und gründet die Ebenbildlichkeit des Menschen in der Abbildlichkeit, in der abbildlichen Beziehung des Vorne und Hinten zum Oben und Unten? Für Gott gibt es kein Hinten, für den Menschen kein für ihn gegenständliches Unten (aus diesem Satz läßt sich die gesamte Moral ableiten).
    Die Subjektivität der kantischen Formen der Anschauung wird bei Kant selber nachgewiesen durch die Antinomien der reinen Vernunft.
    Israel ist der Augapfel Gottes; deshalb entspringt mit dem Versuch, der Gottesfurcht zu entgegehen, gleichsam hinter den Rücken Gottes zu gelangen, der Antisemitismus.
    Es ist wahr: Mit dem Ursprung des Protestantismus war die häresienbildende Kraft in der Kirche erschöpft. Aber ist die Frage nicht interessanter: Wo und unter welchen Bedingungen ist die häresienbildende Kraft in der Kirche entstanden, wo ist sie entsprungen? Die Lösung dieser Frage würde die Lösung des Rätsels des Christentums mit einschließen.
    Die apologetische Bemerkung in der Einleitung zu den Minima Moralia über die Bedeutung der individuellen Erfahrung für die Philosophie wäre ihres apologetischen Charakters zu entkleiden und als schlichter sachlicher Quellpunkt einer neuen Selbstbegründung der Philosophie zu bestimmen.

  • 06.05.92

    Die Vergangenheit eröffnet sich erst, wenn wir die Geschichte nicht mehr nur als eine Geschichte der Dinge, sondern auch als eine Geschichte des Bewußtseins begreifen, d.h. wenn wir fähig sind, das eigene Bewußtsein, die Gestalt des eigenen Bewußtseins, selber als geworden, als bedingt zu reflektieren und zu begreifen. Nichts anderes bedeutet es, wenn es von Jesus heißt, er habe die Sünde der Welt auf sich genommen. Die Geschichte als eine Geschichte der Dinge zu begreifen, heißt die Geschichte als Weltgeschichte begreifen. Und diese Geschichte reicht nun in der Tat nicht vor die Entstehung der Welt oder des Weltbegriffs zurück.
    Der Begriff der Welt ist das Apriori, der der Natur das Aposteriori des verdinglichenden Denkens.
    Der Islam kennt kein Geschichtsdrama, weil er keine Erbsünde kennt.
    Das Im Angesicht Gottes ist die Antizipation des Jüngsten Gerichts (und nur innerhalb einer durchs Geschichtsdrama bestimmten Geschichte möglich). Nur so ist die Prophetie zu verstehen und ihr Zusammenhang mit dem Satz „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“.
    Anstatt die Schrift auf das Niveau von Seminararbeiten an deutschen Universitäten herabzuziehen, käme es darauf an, das Niveau von Seminararbeiten auf das der Schrift anzuheben.
    Die Konfliktunfähigkeit in der Kirche rührt her von dem fürchterlichen Mißverständnis des vierten Gebotes. „De mortuis nihil nisi bene“: Hat das nicht auch etwas mit dem kirchlichen Verständnis des Begriffs der Blasphemie zu tun (während die Idee der Heiligung des Gottesnamens auf etwas davon toto coelo Verschiedenes bezieht)?
    Die letzte Gestalt des Bekenntnisses: das Weinen des Petrus, nachdem der Hahn krähte. Das konfessionelle Bekenntnis liegt eher in der Nähe des trotzigen (stumme) Beharrens auf der Schuld; es ist das Modell jeglicher Unbelehrbarkeit und insofern mythisch.
    Zur Konstituierung und Absicherung des Trägheitsbegriffs und des Inertialsystems, und d.h. zur Konstituierung und Absicherung des Konzepts der modernen Naturbeherrschung gehören das Gravitationsgesetz und eine Theorie des Lichts, die die endliche Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichts mit einschließt. Beide beziehen sich nicht nur auf Erscheinungen im System, sondern auf den Bestand des Systems selber (vgl. den Zusammenhang von Trennen und Benennen in der biblischen Schöpfungsgeschichte).
    If the future will be like the past, oder: Weshalb lassen sich die an vergangenen Erscheinungen gewonnenen Erkenntnisse auf die Zukunft übertragen? Diese Frage läßt sich mit ja beantworten nur im Kontext dessen, was Kant die subjektiven Formen der Anschauung nennt, objektiv im Kontext des Inertialsystems. Indiz ist der Begriff der Materie (der Trägheit), Voraussetzung der grammatische Zusammenhang von Futurbildungen und Hypostasierung (Substanzbegriff). Historische und logische Vorstufen dieses Konzepts sind die Idolatrie, der Sternendienst und die Opferreligion.
    Aufklärung verdankt sich nicht nur der Verinnerlichung des Opfers, sondern der Neutralisierung und Vergegenständlichung von Idolatrie und Sternendienst im Weltbegriff und seinen Absicherungen in der Geschichte der Philosophie und der Wissenschaft.
    Bemerkungen zum johanneischen Begriff der Sünde der Welt, oder über das Verhältnis von Philosophie und Theologie.
    Die Unfähigkeit zur Reflexion der subjektiven Form der äußeren Anschauung (des Raumes) ist die Unfähigkeit zur Reflexion des Patriarchats.

  • 05.05.92

    Spr 417: Denn sie müssen Brot der Gottlosigkeit und Wein der Gewalttaten essen.
    Der Raum ist nicht eine vorgegebene Form, sondern Produkt einer Leistung und durch sehr gefährliche, komplizierte und schwierige Verdrängungsprozesse hindurch realisiert.
    Binden und Lösen: Beruht die Unfähigkeit in der katholischen Kirche, rational mit Konflikten umzugehen (vgl. den Fall Drewermann), nicht auf dem Projektionszwang, den die Formen der kirchlichen Sozialisation in den Gläubigen hervorrufen und stabilisieren; oder: von der Unfähigkeit zur Arglosigkeit?
    Wie die Gottesfurcht der Anfang der Weisheit ist, so ist die Arglosigkeit der Grund der Gottesfurcht. Es gibt keine Arglosigkeit ohne Gottesfurcht; die Gottesfurcht ist der Preis und das Indiz der Arglosigkeit.
    Schuld ist die Ehre des großen Charakters: Dieser Satz verweist auf die tiefe Zweideutigkeit der Hegelschen Philosophie. Diese Schuld ist der Grund des Bewußtseins der Freiheit. Die Fähigkeit, Schuld bewußt (bewußtseinsfähig) zu halten, zu reflektieren, ist dagegen der Grund der realen Freiheit.
    Das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit hat erstmals kenntlich gemacht, daß das Inertialsystem eine Form der Erkenntnis begründet und stabilisiert, die alles Sein zum Sein für anderes macht, Erkenntnis als Erkenntnis hinter dem Rücken der Dinge definiert.

  • 04.05.92

    Die Welt ist alles, was der Fall ist: Der Fall ist das Subjektlose, Dingliche, Anorganische (z.B. das verpflanzte Herz, das Organ für den chirurgischen Eingriff oder das Objekt der Chemotherapie). Dagegen steht der Begriff der Verklärung (die Idee der Auferstehung), das Durchdringen der Todesgrenze nach innen und nach außen, die sapientia, die als „Schmecken“ den Verklärungspunkt der Erkenntnis kenntlich macht.
    Wein: Trunkenheit als Verdrängungshilfe (und Zivilisationsstütze). Alkoholismus Konsequenz der Zivilisationsdroge (Vgl. Noah und den Zusammenhang des Nahrungsgebots, dem Fleischessen, mit der Erfindung des Weins, der Trunkenheit, der Aufdeckung der Blöße des Vaters durch Ham; Lots Töchter; Eucharistie und Hierarchie). Trunkenheit und Faschismus: Narkotisierung des Gewissens.
    Der Unterschied zwischen Armut und Reichtum ist kein bloß quantitativer (kein Unterschied des Mehr oder Weniger), sondern ein qualitativer: Die Armut als Not, die zu arbeiten zwingt, ist die Quelle des Reichtums; und durch Arbeit wird niemand reich. Sie wirkt nur als Quelle des Reichtums, sie ist als „Energiequelle“ nutzbar, solange sie als Armut erhalten bleibt, nicht durch Arbeit aufgehoben werden kann. Das Verhältnis von Mehr oder Weniger ist dagegen bloßer Schein, der dem Maß, an dem Armut und Reichtum gemessen werden, dem Geld, sich verdankt. Gibt es hierzu ein physikalisches Pendant im Verhältnis von Schwere und Licht und deren Beziehung zum Raum; und bezieht sich hierauf die gleichnamig machende Kraft des Inertialsystems und des Gravitationsgesetzes (das das Inertialsystem gegen seine sinnliche Anfechtung, gegen die Anfechtung durch die Erfahrung der sinnlichen Natur, abgesichert hat)? Das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit stellt das Recht der sinnlichen Erfahrung und – durch seine Beziehung zum Inertialsystem und durch seinen Beitrag zur Kritik der transzendentalen Logik hindurch – die erkennende Kraft der Sprache wieder her.

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