Wie verhält sich die narrative Theologie zu Benjamins Theorie des Erzählers?
Ob es einen Gott gibt, ist eine offene Frage, aber die Wahrheit eines Textes ist an die Voraussetzung der Theologie gebunden.
Zu analysieren wäre das Problem, das darin steckt, daß die Naturwissenschaften
– ein Instrument der fortschreitenden Naturbeherrschung sind,
– in der Geschichte der fortschreitenden Naturbeherrschung die Geschichte der Herrschaft in der Gesellschaft in sich abbilden und
– indem sie das tun, sich als Instrument der Selbstlegitimation des Bestehenden erweisen.
Daß aber heißt, daß diese Naturwissenschaften in der Tradition der Theologie stehen.
Rousseau: der Augustinus der Aufklärung.
Zur Geschichte des Naturbegriffs: Enthält nicht die lateinische Tradition, die physis mit natura übersetzt, in ihrem Ursprung die Sprengung der Vater-Imago (die Ersetzung der männlichen Zeugungslust durch die Wehen der Geburt)?
Was hat es zu bedeuten, wenn die Lateiner die homousia mit consubstantialis übersetzen?
Gehört nicht das „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“ zusammen mit dem anderen Goethe-Satz „Der gute Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges stets bewußt“, und bezieht sich nicht beides auf eine gleichsam embryonale, vorgeburtliche Erfahrung? (Ist Goethes „zu den Müttern“ ein Echo des Rousseauschen „zurück zur Natur“?)
Ist nicht die parakletische Bedeutung des Wortes „Allein den Betern kann es noch gelingen, das Schwert ob unsern Häupten aufzuhalten, und diese Welt den richtenden Gewalten durch ein geheiligt Leben abzuringen“ unermesslich?
Drewermanns Problem der Angstbearbeitung verweist auf einen sehr wichtigen Sachverhalt, wäre aber aus seiner psychologischen Engführung herauszubringen und seiner objektiven, in der Apokalypse tradierten Wahrheit zuzuführen (Apokalypse: die Spiegelung der Erfüllung des Wortes im Medium der Schrift).
Dezember 1994
-
31.12.1994
-
30.12.1994
In der Zivilisation (mit dem Ursprung der „Nation“, des Staates) wird der Gast zum Feind (vgl. Benveniste, S. 78). Damit hängt die Beziehung des Begriffs der Barbaren zum Namen der Hebräer zusammen.
Die Sexualmoral appelliert an einen Trieb, der mit der Zivilisation (als Reflex des Ursprungs des Weltbegriffs und des Staates) im Innern der Menschen bildet: sie bezeichnet genau die „Unkeuschheit“, die sie zu bekämpfen vorgibt (Unzuchtsbecher).
Die Analyse des Begriffs des Glaubens macht verständlich, wie sehr das etablierte Christentum in der indoeuropäischen Sprachlogik (Ursprung des Neutrum, Logik der flexierenden Grammatik, Inertialsystem und Bekenntnislogik) verwurzelt ist, durch sie zu einer Herrschafts-, Kampf- und Siegesreligion geworden ist (Benveniste, S. 135ff). Die Naturwissenschaft: der Kampf an der Naturfront.
Liefert Benveniste mit seiner Analyse der indoeuropäischen Institutionen nicht den Schlüssel für die Erkenntnis des Zusammenhangs der christlichen Tradition und seiner Verwurzelung in der indoeuropäischen Sprachgeschichte mit dem Faschismus?
Hat das Verhältnis der beiden apokalyptischen Tiere (aus dem Meere und vom Lande) etwas mit der Beziehung von Neutrum und Bekenntnislogik (Realität und Reklame) zu tun? Das „es war, ist nicht und wird wieder sein“ bezeichnet nicht eine historische Abfolge, sondern einen logischen, systemischen, strukturellen Sachverhalt.
Die Vergangenheit ist die Hölle, deren Pforten die Kirche nicht überwältigen werden (ist die Natur die Hölle, und die Welt die Pforte dazu?).
Ist nicht die Hysterie ein Teil der Geschichte der Beziehung der Philosophie zur Prophetie?
Theologie kann erst dann wieder neu zum Leben erweckt werden, wenn es gelingt, die Erkenntnis aus dem Bann des Wissens zu lösen (vgl. die Differenz im kantischen Erkenntnisbegriff: die/das Erkenntnis). An die Stelle des Wissens wäre das Vertrauen in die erkennende Kraft der Sprache zu setzen.
Ist die „Kultur der Empfindlichkeit“ nicht die Versuchung, der Eugen Drewermann erlegen ist, und für die er den Preis hat zahlen müssen: seine Konfliktunfähigkeit? Im Bannkreis der Empfindung kann man auf Konflikte nur mit Projektionen (nur mit dem Instrumentarium des Schuldverschubsystems) reagieren. Grundlage der Kultur der Empfindlichkeit ist die Unfähigkeit zur Schuldreflexion, die Logik des Rechtfertigungszwangs (die Bekenntnislogik). Der Begriff der Empfindung stammt aus dem Konstrukt der „sekundären Sinnesqualitäten“: er setzt die Unreflektierbarkeit der mathematischen Naturwissenschaften (und der Geldwirtschaft, des Kapitalismus, der politischen Ökonomie) voraus. Gegen die Überflutung durch die chaotische Mannigfaltigkeit der Empfindungen hat Kant den Wall seiner transzendentalen Logik errichtet, der aber auch nicht standgehalten hat.
In dem Prophetenwort, daß am Ende die Gotteserkenntnis die Erde erfüllen wird, „wie die Wasser den Meeresboden bedecken“, bezeichnet das „wie“ nicht einen Vergleich, sondern das Objekt einer Substitution: Die Wasser werden durch die Gotteserkenntnis ersetzt. Dieses Ende beendet die Geschichte der Sintflut. Hierauf verweist das apokalyptische Bild von der Hure Babylon, die an den großen Wassern sitzt, wobei die Erklärung dieser Wasser, die in der Johannes-Apokalypse gegeben wird, in dieses Bild mit hereinzunehmen ist.
Ist nicht die Ökonomie das Tier aus dem Meer; gehört dazu nicht der Seehandel (die Kaufleute und die Schiffsführer, die Spediteure)? Das Tier vom Lande (der falsche Prophet) würde dann den Weltbegriff, das Produkt der Selbstlegitimation des Bestehenden durch den Prozeß der Aufklärung, bezeichnen (die Philosophie, die Theologie und die Wissenschaften).
Kopf und Hand (die Träger des Zeichens des ersten Tieres, des Tieres aus dem Meere), bezeichnen sie nicht die subjektiven Formen der Anschauung (mit der Bekenntnislogik) und den Begriff oder das Geld?
Die Bekenntnislogik vertauscht Oben und Unten, das Geld (die politische Ökonomie) Rechts und Links und der Raum (die Naturwissenschaften) Vorn und Hinten.
… Deshalb war der Confessor ein männlicher Heiligentyp und sein Pendant die Virgo (die im Kontext der Sexualmoral zur Imago der Frauenfeindschaft geworden ist).
Edgar Morin hat einmal, in einer Untersuchung über das Kino, die Situation im Kino, das Eingesperrt- und Gefesseltsein in der Sitzreihe und an den „bequemen“ Kinostuhl (eine Situation, die das Fernsehen vergesellschaftet und privatisiert hat), mit der Situation des SS-Täters nach seiner Gefangennahme verglichen: abgesperrt vom Handeln, eingeschlossen in die „kontemplative“ Situation in der Gefängniszelle, zerfließt er in Selbstmitleid. Dieses Selbstmitleid ist der Boden, auf dem die Bilder des Films zu leben beginnen, die identifikatorischen Bedürfnisse des Zuschauers an sich binden (den Zuschauer „in ihren Bann ziehen“). Wäre die Erlösung nicht die Erlösung von der Erlösungsbedürftigkeit, die im Selbstmitleid gründet, und die der Ursprungsquell jener verhängnisvollen Religiosität ist, die heute um sich greift.
Unterscheiden sich nicht Schrift und Wort wie Wasser und Feuer (die nur im Namen des Himmels eins sind)?
Der Kreuzestod hat die Welt erschüttert, den Vorhang im Tempel (vor der Gegenwart des göttlichen Namens) zerrissen und den Himmel verdunkelt: Er hat die Welt in den Anklagezustand versetzt: in den Akkusativ. Das war der Anfang des Objektivationsprozesses.
Nicht die Dummheit gilt es in der Vergangenheit zu begreifen, sondern den Erkenntnistrieb, der auch in dem befremdenden Erscheinungen sich manifestiert, und seine Behinderungen. -
29.12.1994
Damnare heißt jemanden mit einem damnum belegen, ihm etwas von seinem Vermögen nehmen (Benveniste, S. 64). Damnare = verurteilen verweist auf das Eigentumsproblem und seine Konnotationen. Ist das Urteil nicht die Enteignung, die Ausbeutung, die Einbeziehung in den kollektiven Schuldzusammenhang?
Ist nicht die Vater-Imago der Spiegel und der Katalysator des göttlichen Zorns (Vater und Kelch)? Als Gott den Menschen männlich und weiblich schuf, schuf er ihn im Bilde seiner Attribute (Gericht und Barmherzigkeit)?
Was ist der Unterschied zwischen Haupt und Angesicht? Haben behaupten und enthaupten etwas mit einander zu tun? Ist nicht das Haupt das Angesicht von allen Seiten, das verdinglichte Angesicht? Zu den Häuptern gehören Kronen, zum Angesicht der Blick und das Wort. Welchen Kranz trugen die Caesaren (sh. die Dornenkrone Jesu)?
Bereschit, im Anfang: Das be- bezeichnet das In, das reschit den Anfang? Hat das reschit ähnliche Konnotationen wie das griechische arche (Anfang, Ursprung, Ursache, Schuld)?
Zur Rekonstruktion des Strafrechts: Diskriminiert der Staat nicht in den Strafrechtstatbeständen seine eigenen Taten an den Opfern? Ist nicht das Strafrecht ein Stück projektiver Verarbeitung der eigenen Wurzeln?
Gemeinheit ist kein strafrechtlicher Tatbestand: wäre sie’s, würde sie dazu zwingen, das Strafrecht auf sich selber anzuwenden, nämlich als eine projektive Verfolgung der eigenen Verbrechen an anderen (Schuldverschubsystem). Das hat Carl Schmitt gesehen, und daraus die faschistische Konsequenz gezogen.
Als Jesus die Sünde der Welt auf sich nahm, hat er dem Staat die Grundlage entzogen. Das war die causa prima seiner Verurteilung.
Jesus ist in Bethlehem (im Haus des Brotes) geboren, er war ein Nazoräer (und hat in Nazareth gelebt), und in Kana (bei der Hochzeit von Kana, bei der man vom Brautpaar fast nichts hört, wohl von den Dienern und vom Kellermeister) hat er Wasser in Wein verwandelt.
Zweck der Universitäten war seit ihrem Ursprung die Selbstlegitimation des Bestehenden. Das gilt auch für die Geschichte der Theologie seit dem Ursprung der Scholastik. Seit Kant, der an die Stelle der „Schulphilosophie“ die „Weltphilosophie“ gesetzt hat („kopernikanische Wende“), leistet die Welt (der Weltbegriff) diese Selbstlegitimation.
Zum Begriff der Vergangenheit vgl. Benjamins Engel der Geschichte, zu dessen Füßen die Trümmer der Vergangenheit sich häufen, und Horkheimers Frage, ob sich auf einem solchen Leichenberg überhaupt noch die richtige Gesellschaft errichten lasse. Reinhold Schneider wollte als toter Hund am Fuße des Kreuzes begraben sein. -
28.12.1994
Ist der „Vorwurf“ der Grund, aus dem das Futur II, die „zukünftige Vergangenheit“ (zuletzt das Inertialsystem) hervorgeht? Und rührt daher die Zweideutigkeit des „es wird gewesen sein“ („was wird schon gewesen sein“: das Futur II als Instrument der Irrealisierung der Folgen, die projektiv der Natur oder den anderen zugeschoben werden; als Grund des „sie wissen nicht, was sie tun“)?
Der Naturbegriff hat das „Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ instrumentalisiert.
Gegen den Weltbegriff, der das All dem Wissen überantwortet (unter die Vergangenheit subsumiert), eröffnet die Barmherzigkeit (der Heilige Geist) die Zukunft. Er wird wirklich „das Antlitz der Erde erneuern“.
Ist nicht Babylon/Rom und das Futur II der Versuch, den Satz zu widerlegen, daß die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden?
Wer sind die Throne, Herrschaften, Mächte und Kräfte: Sind das vielleicht Saturn, Jupiter, Mars und Merkur?
Das Dogma verhält sich zur Bekenntnislogik wie das Objekt zum Raum.
Während die Leugnung des Vaters und Sohnes (die Kirchenväter und die Scholastik) noch tolerabel sind, wird die Leugnung des Heiligen Geistes (die selbstverschuldete Hilflosigkeit der Theologie gegen die Aufklärung) weder in dieser noch in der zukünftigen Welt vergeben.
Hängen Stämme und Völker, Sprachen und Nationen mit den vier Weltgegenden zusammen, mit Vorn und Hinten, Rechts und Links?
Mit dem Begriff des Scheins und mit dem der List sind die Täuschung und die Heuchelei als strukturelle Voraussetzungen in die Logik mit eingegangen. -
27.12.1994
In der letzten Nacht ein Traum: Eskalation der Autoritätserfahrung; die Angst, im Opfer der Vernunft mich selbst zu verlieren, steigert sich bis zur Todesangst.
Die dritte Leugnung, der Greuel am heiligen Ort, oder Religion als Religion für andere: Im Bann der Bekenntnislogik ist Gott zu einem Herrschaftsinstrument (zu einem Instrument der Gottvergessenheit) geworden, und genau das bindet den autoritären Charakter an diese Gestalt der Religion, macht die Religion zum Instrument ihrer eigenen Verwerfung (Folge des Weltbegriffs und der Vorstellung des unendlichen Raumes; vgl. Heideggers „objektlose Angst“ und das „Vorlaufen in den Tod“). -
26.12.1994
Mit der Objektivation und Instrumentalisierung der Welt wird auch die Sprache instrumentalisiert, verliert sie ihre benennende Kraft, ihre Beziehung zur Wahrheit.
Mit der creatio mundi ex nihilo hat die Hybris Einzug gehalten in die Theologie. Sie war Caesarentheologie wie die homousia. Das nihil war das Denkmal der Abstraktion, des Verdrängten: Voraussetzung der Neutralisierung von Himmel und Erde. Mit der creatio ex nihilo ist die Schöpfung in eine Herrschafts- und Eigentumsbeziehung umgeformt, die Offenbarung zur Befehlsgewalt des Absoluten gemacht und die Erlösung spiritualisiert worden.
Heute enthüllt sich der Antisemitismus als theologischer Selbsthaß. Unter den Nazis gab es noch das Bewußtsein: Nach den Juden sind wir (die Christen) an der Reihe. Dem folgte die Identifikation mit dem Aggressor.
Der Satz, daß heute jeder Katholik so schlau ist wie früher bloß ein Kardinal, wäre zu ergänzen: und jeder so dumm wie früher die Herrschergestalten des Absolutismus.
Wer Hegel nicht versteht, versteht sich selbst nicht.
Die Schrift setzt an die Stelle des Hörens das Sehen; beim Übergang von der hebräischen zur griechischen Schrift hat sie Rechts und Links vertauscht.
Wenn die Bibel außer zwischen Stämmen und Völkern („Heiden“) auch noch zwischen Sprachen und Nationen unterscheidet, verweist diese Differenzierung dann nicht auf den Unterschied der politisch-gesellschaftlichen Bedeutung von Schrift und Geld? Definiert sich die Nation durch die Einheit der Währung (und ist das den modernen Antisemitismus beunruhigende Problem einer „jüdischen Nation“ nicht im Hinblick auf die Propheten anachronistisch, ein reales Problem dagegen erst mit den Makkabäern – nach dem Ende der Prophetie)?
Zur Geschichte der drei Leugnungen: War nicht die Geschichte der christlichen Theologie eine Geschichte der Erinnerung und Verdrängung zugleich; und verweist nicht die Geschichte von den drei Leugnungen auf den „Fortschritt“ in der Geschichte der Verdrängung?
Der Bann, der auf den Tieren liegt, gründet in dem Namen, mit dem Adam sie benannt hat.
Weihnachten erzeugt „Stimmung“, indem es den Boden des Selbstmitleids kultiviert; zu Silvester werden Stimmungskanonen benötigt, um eine Bombenstimmung zu erzeugen. -
25.12.1994
Ableitung der Bedeutung der Banken!
Ist nicht das Wissen das Geld (der Mehrwert) der Erkenntnis; gründet es nicht im gleichen Schuldzusammenhang, der beim Geld anhand der ökonomischen Funktion der Banken zu bestimmen wäre (die Banken: das Realsymbol des Absoluten)?
Waren die Probleme, die nach dem Übergang von der nationalen zur europäischen Getreidemarktordnung entstanden sind (nach dem Übergang von der Importabhängigkeit zur Überschußproduktion, verstärkt durch das Währungsproblem), ein Hinweis auf die Probleme, die bei der Realisierung einer der „Währungseinheit“ (einer „einheitlichen Geldmarktordnung“ im Kontext der Gründung einer europäischen Zentralbank) zu erwarten sind? War nicht die Bundesbank eine „Einfuhr- und Vorratsstelle“ der nationalen Währung?
Nicht das Gewinnstreben ist das Problem des Kapitalismus, sondern das Tausch- und das Rentabilitätsprinzip.
Versperrt die Kirche nicht den Weg zum Himmel, indem sie die Leiden Jesu und der Märtyrer ausbeutet (Funktion des Titels der Heiligen, die im Christentum den Gerechten ersetzen)?
Die Lichtgeschwindigkeit ist ein Teil der Entropie.
Löst sich das Problem der Mikrophysik (das Problem der Objektsphäre jenseits der Lichtgeschwindigkeit) im Kontext einer kritischen Theorie der Bank?
Die Irreversibilität der Zeit setzt drei getrennte Reversibilitäten im Raum voraus. Das Rätsel der Zeit löst sich mit dem Rätsel des Herrendenkens.
Ist nicht die Allgemeine Relativitätstheorie das Opfer ihrer eigenen Spezifizierung? Die Relativitätstheorie ist nicht zu verallgemeinern, sondern an ihr wäre der Bruch zu bestimmen.
Der Umschlag von Quantität in Qualität hat sein frühestes Beispiel in der Geschichte des Ursprungs des Neutrums; in seiner Umkehrung: als Umschlag von Qualität in Quantität, holt er sich selbst wieder ein in den Objekten jenseits der Lichtgeschwindigkeit: in der Mikrophysik und im Faschismus. Die Objekte jenseits der Lichtgeschwindigkeit sind „unanschaulich“: sie ertragen es nicht, angeblickt zu werden (vgl. die Beziehung von dorkas zu drakon im Griechischen, und die sprachliche Beziehung beider zum Blick: derkomai, ich blicke; Fink, S. 91).
Hängen dorkas, drakon und derkomai mit Drehen zusammen?
Die Anschauung (Weltanschauung) und der Hund.
Zur Funktion des bestimmten Artikels: Wörter aus fremden Sprachen wurden vielfach allein mit Hilfe des Artikels dekliniert (Fink, S. 153).
Hat das griechische hals, halos, das im Maskulinum Salz, im Femininum Meer bedeutet, etwas mit Lots Weib zu tun?
Daß mit dem Kelch in der Gethsemane-Geschichte der Taumelbecher, der Kelch des göttlichen Zorns und der Unzuchtsbecher gemeint ist, wäre heute anhand einer Kritik der Naturwissenschaften zu demonstrieren. -
23.12.1994
Die Vorstellung des unendlichen Raumes ist ein Instrument der Vergesellschaftung von Herrschaft.
Die Form des Raumes ist die Selbstbegründung der Homogenität der Zeit, der Vorstellung des Zeitkontinuums. Der Preis dieser Logik ist der Begriff der Materie.
Das Inertialsystem hat, indem es das Objekt zum Begriff gemacht hat, den Begriff zum Objekt gemacht: es hat die Sprache neutralisiert. Darauf bezieht sich das „gelegentlich ineinander laufen“, von dem Kant im Zusammenhang mit seiner Definition der Begriffe Natur und Welt spricht, und das war zugleich die Grundlage für Hegels Prämisse, daß die Identität von Objekt und Begriff schon geleistet ist. In dieser Prämisse ist die Hegelsche List der Vernunft begründet.
Blochs Bemerkung, daß die Schöpfung nicht am Anfang war, sondern erst am Ende sein wird, wäre noch zu berichtigen: der Anfang selber (der nicht vergangen sein kann, sondern an dem Zukunftsmoment in der Idee des Ewigen teilhat) wird erst am Ende sein. Die ganze Vergangenheit hat ein noch unabgegoltenes Moment in sich.
Hat der erste Teil des Stern der Erlösung, der mit der Todesfurcht anhebt, mit Gethsemane und mit dem Kelchsymbol zu tun?
Die Bemerkung in der Dialektik der Aufklärung, daß die Geschichte der Zivilisation die Geschichte der Verinnerlichung des Opfers ist, verweist auf die Beziehung des Weltbegriffs, des Schwellenbegriffs der Zivilisation, zum Opfer: auf eine Beziehung, die die Funktion der Opfertheologie für die Konstitution des Weltbegriffs ins Bewußtsein hebt. Der Mythos hat der Verinnerlichung des Opfers vorgearbeitet, die Geschichte des Opfers in eine Engführung gebracht, die die Verinnerlichung des Opfers erzwungen hat.
In jeder Empörung steckt etwas von der Lust an dem, worüber man sich empört. Deshalb sagt das Bild, das die Antisemiten von den Juden haben, mehr über die Antisemiten als über die Juden. Sind nicht die Naturwissenschaften ein Produkt der Empörung über die Natur (die in dieser Empörung überhaupt erst als Natur sich konstituiert)? Speist sich nicht die Urteilslust aus der Empörungslust, und bezieht sich darauf nicht das Keuschheitsgebot und das Symbol des Unzuchtsbechers?
Die philosophische Kritik am Anthropomorphismus war seit je das Instrument der Verdrängung der Barmherzigkeit. Ist nicht die Geschichte der Hysterie die Geschichte des Schicksals dieser Verdrängung (und zugleich ein Hinweis auf den Ursprung der Frauenfeindschaft im historischen Prozeß der Aufklärung)?
Die Selbstlegitimation des Bestehenden leistet der Naturbegriff; deshalb ist die Kritik der Naturwissenschaften so schwer und so notwendig. -
24.12.1994
„Knüpfst du die Banden des Siebengestirns, oder lösest du die Fesseln des Orion?“ (Hi 3831) In welcher Beziehung stehen die Plejaden zu den Planeten? Sind die Planeten (und die Plejaden) aufs Tier, der Tierkreis (und der Orion) hingegen auf die Welt bezogen? Worauf bezieht sich dann das Lösen der Fesseln des Orion?
Gehören die Teppiche und die Keramik (als Träger von Ornamenten) in die Ursprungsgeschichte der Schrift? Verweisen die Teppiche nicht auf einen nomadischen Ursprung (Zelte, dann Tempel; der Vorhang im Jerusalemer Tempel, der beim Tod Jesu entzweiriß), während die Keramikgefäße (als Vorratsbehälter) dem agrarischen Bereich angehören? Ist der Kelch ein Abkömmling und eine Weiterbildung der Gefäße (vgl. die Hochzeit zu Kana)? Der Teppich gehört zur Bildebene der Schrift, das Gefäß zum Raum, der die Dinge (das Wasser und dann den Wein) in sich befaßt. Hängen die unterschiedlichen Sprachtraditionen (Sem und Japhet) mit Teppich und Kelch zusammen?
Drückt in dem archaischen Lächeln griechischer Figuren und in dem „Lächeln der Seligen“ in frühmittelalterlichen Darstellungen die Hilflosigkeit und die Angst angesichts des Eindringens der Täuschung in die Sprache, des Ursprungs des Hinterhältigen (des Ursprungs dessen, was Hegel dann die List der Vernunft genannt hat) sich aus? Und hat das nicht die christliche Idee des seligen Lebens (die die Kirche heute an die Trinitätslehre binden möchte) geprägt: durch den Ausschluß der Sensibilität aus der Idee des seligen Lebens?
Erfährt nicht die übergroße Mehrheit der Menschen das Allgemeine als Gemeinheit?
Im Namen der hebräischen Schrift drückt sich ihr Ursprung aus: der Ursprung der phonetischen Schrift, die in der Beziehung zu fremden Sprachen sich konstituiert (und in Konsequenz daraus die eigene Sprache verfremdet). Haben nicht alle Schriftsprachen die eigene Sprache zu einer fremden gemacht (Ursprung der Determinanten sowie der Affixe und Suffixe), und ist das nicht eines der grundlegenden Sinnesimplikate der Logik der Schrift?
Der unendliche Raum, das ist die gesprengte Höhle Platos: die Höhle, die dadurch, daß sie leugnet, eine zu sein, zum Gefängnis der Dinge und der Sprache geworden ist.
Die Gravitation ersetzt den Deckel auf dem geschlossenen Raum, der der kinetischen Gastheorie zugrunde liegt. Ein Reflex der Gravitation ist das ganze an die Vorstellung der Fortpflanzung des Lichts im Raum sich anschließende System von Erscheinungen. -
22.12.1994
Zum Begriff der Umkehr: Gehören nicht Levinas‘ Hinweis auf die imperative Struktur der Attribute Gottes, Rosenzweigs Bild vom Koffer und das letzte Stück aus Adornos „Minima Moralia“ und sein Konzept einer negativen Dialektik zusammen?
Welch entsetzliche Menschenverachtung liegt in dem militärischen Gebrauch des Begriffs „Zivilbevölkerung“ (gibt es überhaupt noch einen anderen Gebrauch)? Zumal vor dem Hintergrund, daß es bereits Vernichtungewaffen gibt, die Häuser und Gerät aber unversehrt lassen und nur Bewohner und Benutzer, die Menschen, töten: die sogenannten „sauberen Waffen“. Wird nicht unter einer „sauberen Umwelt“ bereits eine von Menschen nicht beschmutzte Umwelt verstanden? Zivilbevölkerung: das sind die überflüssigen und nur im Wege stehenden „peanuts“ des Krieges (in einer Welt, in der es bereits „saubere“, arbeiterfreie Industrien gibt).
Ist nicht die Eskalation der Schutzobjekte eigentlich eine Eskalation gefährdeten Objekte? Angefangen hat’s mit dem „Luftschutz“, mit dem sich die Zerstörung der deutschen Städte ankündigte, dem folgten der Kinderschutz, Natur- und Umweltschutz, Denkmalschutz und am Ende der Schutz der Zivilbevölkerung.
Das reale Objekt eines Objektschutzes ist das Eigentum; Menschenrechte, Bevölkerungen, Minderheiten sind nur als Ausnahmen Schutzobjekte.
Die Selbstlegitimation des Bestehenden gründet in der apriorischen und systematischen Ausblendung der Herrschaftsstrukturen durch den Positivismus. Der Kern dieses Mechanismus liegt in den Naturwissenschaften; sein Preis ist der projektive Erkenntnisbegriff, der den Naturbegriff begründet. Dieses projektive Moment im wissenschaftlichen Erkenntnisbegriff ist sehr genau aufgefaßt in der Konstruktion des Stern der Erlösung: in den drei Gestalten des Nichtwissens, das zunächst durch das (mythische) Projektionspotential der Namen der drei Gegenstände des Nichtwissens ausgefüllt wird, das dann durch Umkehr der theologischen Idee der Wahrheit (in der Konstellation Schöpfung, Offenbarung, Erlösung) zugeführt wird.
Überzeugen ist unfruchtbar: Das Bekenntnis ist durch seine Beziehung zur Schuld nicht objektivierbar und nicht auf andere übertragbar. Es mag sich anderer in einem Bekenntnis wiedererkennen, jemanden von einem Bekenntnis „überzeugen“ heißt aber, es der Beweislogik unterwerfen, die es von innen zerstört. Jeder Bekehrungsversuch treibt den Teufel mit Beelzebul aus. Aber gleichwohl kann man nicht nur für sich und nicht alleine Christ sein, sondern nur mit anderen (die Gemeinschaft der Bekennenden ist eine Gemeinschaft der Einsamen).
Als Jesus die Jünger aussandte, gab er ihnen den Auftrag, die
– Kranken zu heilen,
– Tote aufzuerwecken,
– Aussätzige rein zu machen und
– Dämonen auszutreiben (Mt 108).
Auf die Anfrage des Täufers, ob er es sei, der da kommen soll, verwies Jesus auf das, „was ihr hört und seht:
– Blinde werden sehend und Lahme gehen,
– Aussätzige werden rein und Taube hören,
– Tote werden auferweckt und Armen wird die frohe Botschaft gebracht, und
– selig ist, wer sich an mir nicht ärgert“ (Mt 114f).
Im Auftrag an die Jünger fehlen
– die Blinden und Lahmen, die Tauben, die Armen und die Seligpreisung,
in der Antwort an den Täufer
– die Krankenheilung und die Austreibung der Dämonen.
Wenn die Antwort Jesu an den Täufer am ersten Schöpfungsbericht sich orientiert, dann entspricht die Seligpreisung dem Sabbat.
Die Verunreinigung kommt nicht von außen, sondern von innen (Mt 1511ff): Heißt das nicht, daß die Dämonengeschichte insgesamt auf die Kirche zu beziehen sind (und die Geschichte von den sieben unreinen Geistern auf die Geschichte von der dritten Leugnung)?
Der Knotenpunkt des Inertialsystems (der dem Begriff des Objekts zugrunde liegt) ist das Produkt einer Abstraktion von der Totalität des Organismus, und das wiederum ist das Produkt der Abstraktion vom Angesicht.
Das Inertialsystem ist das Realsymbol der Widerlegung, Überwindung und Verdrängung (leer, gereinigt und geschmückt, Mt 1244). Indem man das Vordere nach hinten, das Rechte nach links und das Obere nach unten gebracht hat, hat man das Hintere zum Vorderen, das Linke zum Rechten und das Untere zum Oberen gemacht (Ursprung der Herrschaftslogik).
– Das Angesicht steht gegen den Herrschaftszusammenhang,
– der Name gegen den Schuldzusammenhang und
– das Feuer gegen den Verblendungszusammenhang.
Im Kontext des Inertialsystems gibt es kein Angesicht, keinen Namen und kein Feuer mehr.
Mit dem Weltbegriff macht man sich den Blick des andern zueigen: So gibt es zur Nacktheit keine Alternative mehr (systematischer Grund der Privatsphäre und der Sexualmoral, auch des Keuschheitsgebots).
Gemeinheit ist kein strafrechtlicher Tatbestand, aber der Rechtsstaat eröffnet der Niedertracht Tür und Tor (Tür und Tor beziehen sich auf das Haus und die Stadt oder auf das Haus und den Hof).
Zu Reinhold Schneiders „Allein den Betern kann es noch gelingen“: Ist das Schwert in diesem Vers nicht das biblische Schwert, das Realsymbol der Logik der Schrift?
Nur über die Reflexion der Logik der Schrift ist es möglich, die Schrift dem Bann des Fundamentalismus zu entreißen.
Ist Hegels Bemerkung zur französischen Revolution (bis heute nie gesehen, daß die Welt sich auf den Kopf gestellt hat) nicht schon auf Alexander zu beziehen, der die Welt begründet hat, indem er sie auf den Kopfe stellte (darauf bezieht sich die Geschichte von der Durchschlagung des gordischen Knotens)? Alexander hat das Geheimnis der Philosophie, ihren Zusammenhang mit der Begründung der Zivilisation, in seiner Welteroberung in die Realität überführt und offenkundig gemacht.
Die merkwürdige sprachliche Bildung des Dingbegriffs: die Verknüpfung des deiktischen „D“ und mit dem Suffix „-ing“ (vgl. das maskulinisierende „-ling“). Die historische Wurzel wäre zu suchen im Thing, in der altgermanischen Gerichtsstätte, die im Dingbegriff sich reflektiert. Die verdinglichte Welt ist alles, was der Fall ist.
Zur Beziehung von sach- und sprachphilosophischer Reflexion: Hat das unterscheidende -pr- etwas mit den Hapiru zu tun? -
21.12.1994
Die Trinitätslehre ist das Produkt der herrschaftslogischen Verarbeitung der Theologie (gleichsam die Isolationshaft Gottes); deshalb war sie der Kristallisationskern der Häresien.
Das Hegelsche Weltgericht (der Weltgeist in Aktion) ist ein anderer Ausdruck für die selbstlegitimatorische Kraft des Bestehenden.
Das Marktgleichgewicht ist die Nachbildung der Äquivalenzbeziehungen, die das Inertialsystem in die Natur induziert.
Kann es sein, daß der Himmel sich einmal als Realsymbol der Schrift und die Erde als das des Wortes enthüllen wird? Vgl. hierzu die Himmelsheere (Sabaoth), das Himmelreich, die Himmelfahrt, das Sich-Öffnen der Himmel, die Entrückung in den dritten Himmel, den Vater, „der du bist in den Himmeln“, dessen Wille geschehe „wie in den Himmeln so auf Erden“. Gehören in diesen Zusammenhang nicht die Vögel des Himmels und das Buch des Lebens? Am Ende wird der Himmel sich „wie ein Buch“ aufrollen.
Zur Kritik der Unmittelbarkeit in den Naturwissenschaften: Nach der „Dialektik der Aufklärung“ ist die Distanz zum Objekt vermittelt durch die Distanz, die der Herr durch den Beherrschten gewinnt. Wer davon abstrahiert und (positivistisch) an der Unmittelbarkeit des Objekts festhält, gleichgültig, ob es sich um Billardkugeln, Planeten oder Elektronen handelt, verhält sich wie das naive Ökonomie-Verständnis, das die Tätigkeiten des Kaufmanns, des Angestellten und des Arbeiters unter den Oberbegriff Arbeit subsumiert und schließlich den Lohn des Arbeiters zu den Kosten zählt, die die „wirkliche“ Arbeit, nämlich die des Geldes, so erschweren und belasten. Aus diesem Geldbegriff wäre der horror vacui abzuleiten, auf dessen Realisierung der politisch-ökonomische Prozeß heute hinausläuft, aber auch das ökonomische Korrelat des physikalischen Energie- und Entropiebegriffs (und das physikalische Korrelat des Mehrwertbegriffs) zu bestimmen.
Aus welchen Ursprungsbedingungen stammt die Erfindung der Null (und der negativen Zahlen), und welche gesamthistorische Bedeutung hatte diese Erfindung (Indien, der Islam und die Scholastik)? -
20.12.1994
War die mittelalterliche Eucharistie-Verehrung nicht ein Stück Geldmystik, wie die Hostie nicht zufällig die Form der Münze hat?
Das Problem des Objekts (des räumlichen Punktes und der Orthogonalität) löst sich am Leib des Menschen.
Im Bilde des Punktes vereinigen sich die Taubheit und Blindheit, der Aussatz und die Besessenheit, und deren Verdrängungung zugleich. Beginnt nicht die Verdrängung mit der Entdeckung der „Tiefe“?
Die Dämonen sprechen Jesus als Sohn Gottes, der Blinde als Sohn Davids an (während Jesus zum Lahmen sagt: Deine Sünden sind dir vergeben).
Steht nicht die politische Theologie Carl Schmitts in der Tradition der Dämonen, die IHN als Sohn Gottes erkannten?
Hat der Tierkreis etwas mit dem Weltbegriff, die Planetenordnung etwas mit dem politischen Subjektbegriff zu tun?
Wie hängen die Benennung der Tiere durch Adam, die Beziehung von Tier, Urteilsform und Welt, das Tieropfer und die Idee des Menschensohns mit einander zusammen? Verweist der Titel des Menschensohns nicht auf den Satz: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer?
Der Ursprung der Sexualmoral hängt mit dem des Weltbegriffs zusammen. Mit der „Entsühnung“ der Welt wurde die Urteilslust freigesprochen, dafür die Sexuallust diskriminiert.
Ist nicht der Islam die Verkörperung der Unreflektierbarkeit der Welt (und des männlichen Sexualtriebs)? Und liegt hier nicht die Wurzel des Zusammenhangs von repressiver Sexualmoral und Fundamentalismus?
Hat nicht Eric Voegelin, als er die radikaldemokratischen Bewegungen in der Geschichte auf die Gnosis zurückführte, ein wichtiges Moment erkannt, zugleich aber aufs gefährlichste ideologisiert?
Rind und Esel: Man soll die Last auf sich nehmen; nur so befreit man sich nach Rosenzweig von ihr. Wer sie als Joch den anderen auferlegt, vermehrt noch die eigene Last.
Durch die falsche Übersetzung von Joh 129 sind die Gottesfurcht und das Nachfolgegebot neutralisiert und der Weg der Befreiung verstellt worden. Bezieht sich darauf nicht das Paulus-Wort, wonach die ganze Schöpfung auf die Freiheit der Kinder Gottes wartet?
Zu J.B.Metz: In seinem Konzept einer Kultur der Empfindlichkeit wäre die Empfindlichkeit durch Sensibilität zu ersetzen. Der Begriff der Empfindlichkeit verwechselt Rind und Esel. Die Empfindlichkeit ist pathologisch, die Befreiung beginnt erst mit der Sensibilität.
War nicht schon die devotio moderna – im Kontext jener Kirchenreform, zu der auch die Einführung des Zölibats und der Ohrenbeichte gehörte – Ausdruck der Rückkoppelung der Sensibilität in der Empfindlichkeit?
Als der Hahn krähte, erkannte Petrus in der dritten Leugnung die Wiederholung der Sünde Adams. Läßt sich die Geschichte der drei Leugnungen an der Geschichte der Gnosis, des Islam und der Aufklärung festmachen (die übrigens auch auf Änderungen im Begriff der Häresie verweisen; mit dem Protestantismus war die häresienbildende Kraft des Christentums erschöpft: mit der Unfähigkeit, in der Aufklärung sich selbst, das eigene Erzeugnis, wiederzuerkennen)?
Die Vergöttlichung des Wortes gehorcht der Zwangslogik der Schrift (während der Name JHWHs die Anwesenheit Gottes in der Schrift bezeugte).
Ist die griechische Sprache Ausdruck und Produkt der Objektivation der hebräischen (ihrer Projektion in die Vergangenheit), verhalten sie sich wie Schrift und Wort?
Gilt nicht der Satz „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“ auch für das Dogma, für die kirchliche Orthodoxie: die Isolationshaft der Wahrheit?
Die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalls setzt das Gravitationsfeld voraus; geht nicht in ihren Wert der Wert der Schwerebeschleunigung mit ein? Liefert dieser Sachverhalt nicht (über die Beziehung zur Planckschen Strahlungsformel) einen Hinweis auf die Beziehung der Lichtgeschwindigkeit zur Gravitation?
Adorno Aktueller Bezug Antijudaismus Antisemitismus Astrologie Auschwitz Banken Bekenntnislogik Benjamin Blut Buber Christentum Drewermann Einstein Empörung Faschismus Feindbildlogik Fernsehen Freud Geld Gemeinheit Gesellschaft Habermas Hegel Heidegger Heinsohn Hitler Hogefeld Horkheimer Inquisition Islam Justiz Kabbala Kant Kapitalismus Kohl Kopernikus Lachen Levinas Marx Mathematik Naturwissenschaft Newton Paranoia Patriarchat Philosophie Planck Rassismus Rosenzweig Selbstmitleid Sexismus Sexualmoral Sprache Theologie Tiere Verwaltung Wasser Wittgenstein Ästhetik Ökonomie