Die Opfertheologie ist ein Teil der Geschichte der Aufklärung: Sie liefert die Begründung für den exkulpierenden Effekt des Säkularisationsprozesses.
Die dem Säkularisationsprozeß eingebaute Exkulpationsautomatik ist der Grund, aus dem die Selbstrechtfertigung des Bestehenden sich herleitet.
In welchem Zusammenhang kommen der „Sand am Meer“ und die „Sterne des Himmels“ außer im Hinblick auf die Nachkommenschaft Abrahams sonst noch vor? Und kann es sein, daß der Sand am Meer und die Sterne des Himmels auf eine doppelte Nachkommenschaft Abrahams hinweist, auf die Möglichkeit, daß Gott auch aus den Steinen dem Abraham Nachkommen erwecken kann?
Wenn die Schlange auch einen sprachlichen Sachverhalt, und nur durch den sprachlichen hindurch einen realsymbolischen Sachverhalt bezeichnet, enthält dann nicht auch die Tierutopie (das Kind mit der Natter) eine Sprachutopie? Erinnert nicht das Bild vom Kind mit der Natter auf das „Seid klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben“?
Israeliten und Hebräer: Das Subjekt der Offenbarungsreligion ist nicht das empirische, private Subjekt, sondern Israel; und ein zentrales Indiz für den Stellenwert der Schriften des Flavius Josephus ist es, daß er die Israeliten Hebräer nennt. Und wenn Moses zum Pharao sagt: „Der Gott der Hebräer schickt mich“, provoziert er dann nicht die Verstocktheit und den Starrsinn des Pharao (und gilt das nicht für den Gebrauch des Namens der Hebräer generell)? Der Gott der Hebräer ist der Nationalgott.
Liegt nicht in der Abfolge Sodom, Jericho, Gibea auch eine Art „Fortschritt“?
Der ontologische Gottesbeweis begründet die Staatsmetaphysik und nicht die Theologie.
Die Frauen unterm Kreuz und die Jünger, die davongerannt sind: Waren diese Jünger nicht seit je die Repräsentanten der Kirche?
Der Begriff des Absoluten ist ein Tabu-Generator: Als Newton den absoluten Raum erfand, hat er ihn gegen die Reflexion immunisiert. Der Begriff des Absoluten benennt das dezisionistische Moment in jedem Dogma.
Januar 1995
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18.1.1995
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17.1.1995
Die Gottesfurcht ließe sich definieren als die Rücknahme des projektiven Denkens (als Produkt der Metanoia), so wie umgekehrt der projektive Erkenntnisbegriff aus der Strategie der Gottesfurcht-Vermeidung sich ableiten läßt (das Neutrum als Kern eines Schuldverschubsystems).
Der Weltbegriff ist der Inbegriff und der Versuch der Selbstlegitimation des projektiven Denkens.
Logik und Funktion des Substantivs wären anhand der Logik und Funktion des idealistischen Ich zu demonstrieren.
Zur Unterscheidung des Anderen vom Fremden: Das Andere ist das, was Fichte das Nicht-Ich genannt hat, eine systemimmanente, logisch aufs Ich bezogene und zugleich den Weltbegriff fundierende Bestimmung. Während der Andere ichfremd ist, bezeichnet der Name des Fremden ein der eigenen Welt Fremdes, etwas Gattungsfremdes: Hier liegt der Grund, weshalb Xenophobie nur rassistisch sich begründen läßt.
Sind Sodom, Jericho und Gibea nicht auch Decknamen des Hellenismus (und die Fremden in diesen Städten für deren Bewohner „Barbaren“)? Sodomitisch ist die Xenophobie, deren Beziehung zum biblischen Begriff der Unzucht aus den biblischen Texten sich entnehmen läßt.
Die Sexualmoral und das Tier: Indem die Sexualmoral der bloßen Tabuisierung zuarbeitet, die Reflexion verhindert, enthumanisiert sie die von ihr beherrschte Gesellschaft. Die Sexualmoral entzieht den Bereich der Gattung der Reflexion: Sie ist sie im Kern rassistisch.
Tiere sind Verkörperungen erstarrter, verdinglichter Projektionsmechanismen; deshalb sind sie erfahrungsunfähig.
Die Forderung, das projektive Denken zurückzunehmen, das betrifft insbesondere den Gebrauch, den die Theologie von der Schrift macht. Die „Unheilsprophetie“ und die Schreckensbilder der Apokalypsen sind nicht auf andere anwendbar: sie sind Konkretisierungen der Gottesfurcht. Man könnte auch sagen: Nur die göttlichen Verheißungen gelten für alle, die göttlichen Gebote gelten nur für mich.
Die Rücknahme der projektiven Verarbeitung der Apokalypse (die nur so als Quelle der Angst, als Herrschaftsmittel, sich ausbeuten läßt) hat insbesondere zur Folge, daß der Glaube in den apokalyptischen Bildern und Symbolen nicht in der Opferrolle, sondern in der des Täters sich reflektiert.
Ist nicht durch das Sabbath-Gebot für die jüdische Tradition die Astrologie ab ovo zeitlich, und nicht räumlich begriffen worden? Und gewinnt hier nicht die Begründung des Sabbath-Gebots durch ihre Beziehung sowohl auf das Sechs-Tage-Werk als auch auf den Exodus ihre enscheidende Bedeutung?
War Paulus nicht in der Tat der Völker-Apostel (und der Begleiter des Petrus, mit dessen Gedächtnis sein Gedächtnis zusammen gefeiert wird)? Und ist er dadurch nicht zum „Erfinder“ des Christentums geworden und zum Urheber der ersten der drei Leugnungen (das Modell des „falschen Propheten“, der „zwei Hörner hat wie das Lamm und redet wie der Drache“)? So wurde er zwar in den dritten Himmel entrückt, aber der Himmel stand ihm nicht offen (zuletzt dem Stephanus). Gehören die Dämonen-Geschichten der Evangelien (sowie die merkwürdige sachliche Affinität des Petrus zu den Dämonen) in diesen Kontext?
Ist nicht die Übersetzung der Schrift ins Erbauliche insgesamt das Produkt ihrer projektiven Verarbeitung? Alle negativen Bilder werden auf andere bezogen und so für die Gottesfurcht unschädlich gemacht, neutralisiert.
Die drei Versuchungen, das waren:
– die Versuchung, Steine zu Brot zu machen,
– die Versuchung, sich (von der Zinne des Tempels) hinabzustürzen, und
– die Herrschaftsversuchung.
Sind sie nicht alle auf die Kirche, die ihnen verfallen ist, zu beziehen? Was waren die Antworten Jesu auf die Versuchungen? Der Hinweis, daß
– „der Mensch … nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt“, lebt;
– „du … den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen“ und
– ihn „anbeten und ihm allein dienen“ sollst.
Sind das nicht allesamt Mahnungen an die Kirche? -
16.1.1995
Ist die Sprengung des All bei Rosenzweig nicht die Sprengung der Orthogonalität (ähnlich wie das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit die Reversibilität der Richtungen im Raum sprengt)?
Orthogonalität und Reversibilität gehören zusammen; sie destruieren gemeinsam die Gottesfurcht und die Umkehr. Wären Orthogonalität und Reversibilität die Wahrheit, so wären die Pforten der Hölle unüberwindbar: es gäbe keine Gottesfurcht und keine Umkehr.
Wenn bei Rosenzweig das All in die drei Stücke Gott Mensch Welt zerspringt, zerspringt dann nicht die neutralisierende Gewalt des Raumes (sind die drei „Stücke“ nicht die mit der Sprengung der drei Dimensionen hervorstretenden Elemente Gott <oben/unten>, Mensch <vorn/hinten> Welt <rechts/links>)?
Die restlos verweltlichte Welt: das wäre Ninive, die große Stadt und die 120000, die rechts und links nicht unterscheiden können, deren Gott am Ende sich erbarmt.
Zu Hegels List der Vernunft und ihrer Beziehung zur Naturbeherrschung: Rächt sich nicht die Natur für die Überlistung, indem sie den Menschen ein Bild ihrer selbst vor Augen stellt, das sie überleben soll? Diese Überlebensgewalt der Natur ist ein Reflex (und die Selbstrechtfertigung) des Gewaltmonopols des Staates, sie begründet sich rückwärts in der Vorstellung der „Tiefenzeit“.
Leugnung und Bekenntnis gehören zusammen wie Leugnung und Schuld. Erst wenn das Glaubensbekenntnis zum Bekenntnis des Namens sich umkehrt, wird die Wahrheit sich enthüllen.
Zu den Volksnamen Israeliten und Hebräer vgl. die beide Patriarchen, von denen diese Namen sich herleiten: Jakob/Israel und Heber. (Hat der Hebräerbrief etwas mit Flavius Josephus, der den Namen Israel verschweigt und nur von „Hebräern“ spricht, zu tun?)
Ist der Hebräerbrief nicht ein Brief „von außen“, ähnlich wie die Schriften des Flavius Josephus (der wie Paulus einen römischen Namen angenommen hat)? Beide sind aus der Solidarität Israels herausgetreten. -
15.1.1995
Heinsohn: der Kopernikus der altorientalischen Geschichte.
Ist der Himmel die Decke und der Spiegel der Vergangenheit (und bezieht sich darauf der Name schamajim)?
Hat der „Feuersee“ der Apokalypse etwas mit dem schamajim zu tun?
Die Grenze, die den Zuschauer vom Handeln trennt (die Grenze seiner Ohnmacht, die Grenze jeder Ästhetik), ist die gleiche Grenze, die uns vom Himmel und von der Vergangenheit trennt (Ursprung und Begründung der Astronomie und des Naturbegriffs): die Präsensgrenze.
Hat die Weltraumfahrt etwas mit der Geschichte der Fälschungen im Mittelalter zu tun: mit dem Versuch, die Vergangenheit im Eigeninteresse der Herrschenden (zu denen wir alle gehören) zu berichtigen?
Die Geschichte der Astronomie ist ein Teil der Ursprungsgeschichte des Staates.
Die heute üblich gewordene Übersetzung des Namens der Theologie mit „Rede von Gott“: Wie kommt hier das Wort „Rede“ herein (heute ist jede Rede zum Gerede degeneriert)?
Spricht Flavius Josephus immer nur von den Hebräern, oder nennt er auch den Namen der Israeliten?
Die neue Auflage des etymologischen Wörterbuchs von Kluge hat ihren Gegenstand sterilisiert (keimfrei und zeugungsunfähig gemacht).
Die Benennung der Tiere durch Adam: Modell der gesellschaftlichen Selbstreflektion der Philosophie. (Hätte Adam in den Tieren die Gehilfen erkannt, wäre dann die Trennung des Weiblichen vom Männlichen unterblieben? Klingt in der Erschaffung Evas als seiner Gehilfin nicht schon der Paraklet an?)
Der gegenwärtige Atheismus geht davon aus, daß heute die Welt das leistet, was früher einmal die Gottesfurcht leisten sollte. Aber: zu wessen Lasten geht das? Angst ist ein Nebenprodukt der zur Herrenfurcht degenerierten Gottesfurcht (die Befreiung von der Angst durch Teilhabe an an der vergesellschafteten Herrschaft ist nicht allen offen, und auch in diesen Fällen bloßer Schein). -
14.1.1995
Ethik und Sprache, oder die Neutralisierung der Ethik durchs Inertialsystem.
Die Umkehr: Angesicht, Name und Feuer. -
13.1.1995
Die subjektiven Formen der Anschauung sind die Voraussetzung des Objektivationsprozesses und zugleich die Formen der Vergesellschaftung des Subjekts: der Vergesellschaftung durch Isolation. Diese Isolation des Subjekts, Folge der Verinnerlichung des Opfers, war der Boden, auf dem das Christentum sich entfaltet hat. Die subjektiven Formen der Anschauung waren der Kelch, von dem Jesus im Garten von Gethsemane wünschte, er möge an ihm vorübergehen.
Hegels Reich Gottes ist das Totenreich, das Absolute der Herr der Toten.
Die Namenskraft der Sprache ist noch zu unterscheiden von ihrer benennenden Kraft: diese ist der Grund der Schuldverstrickung. (Beachte das Präfix be- im Benennen.)
Die Husserlsche Phänomenologie war der Versuch, in die Sprache hineinzuhorchen, die objektive Bedeutung der Worte herauszuhören. Die Phänomenologie wurde verhext durch Heidegger, der die Bedeutungsanalyse mit der Frage nach dem Sinn trübe vermischt hat. Dieser Kurzschluß, die Verwechslung dessen, was die Worte von sich aus meinen, mit dem, was die Sache, die in den Worten sich ausdrückt, für mich bedeutet, war tendentiell faschistisch.
Die Frage nach dem Sinn ist keine theoretische, sondern eine praktische Frage; sie ist keine Frage der Ontologie, sondern der Ethik.
Habermas hat den Kafkaschen Satz: „Es gibt unendlich viel Hoffnung, nur nicht für uns“, nie begriffen, so wie das Christentum den Satz: „Wer sein Leben gewinnen will, wird es verlieren“, auch nie begriffen, im Gegenteil: das „sein Leben gewinnen“ zum Kern seiner Theologie gemacht hat.
Bezeichnet nicht die Tat in den „Tatsachen“ präzise und genau die Sünde der Welt? -
11.1.1995
Das Wort, daß die Pforten der Hölle sie (die Kirche) nicht überwältigen werden, hat eine besondere Beziehung zur deutschen Sprache: Es ist nur wahr, wenn das Substantiv (das Gravitationszentrum der deutschen Grammatik) reflektierbar ist (der Schlüssel liegt in der Hegelschen Logik).
Zu Rosenzweigs Konstruktion der chinesischen und indischen Welt: Kann es sein, daß diese beiden Gestalten des Mythos Natur und Welt, die im griechischen Mythos sich trennen, noch ungetrennt zu erhalten versuchen, daß die chinesische Welt die Objektseite, die indische die Begriffsseite der Urteilsform, der beide verfallen sind, repräsentiert, während die griechische Welt den Konflikt in Mythos, Tragödie und Philosophie auszutragen verurteilt ist? -
10.1.1995
Welche Folgen die Vertauschung von Subjekt und Prädikat hat, läßt sich demonstrieren an dem Satz „Alle Menschen werden Brüder“. Wäre es nicht besser, wenn endlich alle Brüder Menschen würden? Hat dieser Satz nicht etwas mit der Form des Raumes (und mit der Umkehr) zu tun?
Das Präfix be- ist der letzte Abkömmling der Schicksalsidee, die über Begriffe wie Bekehrung und Bekenntnis in die Theologie eingewandert ist. Im Kontext dieser Begriffe ist die Barmherzigkeit zur Gnade geworden; die Probleme der Gnadenlehre rühren daher, daß ihre innere, sie begründende Beziehung zur Barmherzigkeit (Seid barmherzig wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist) in diesem Zusammenhang entstellt und verdunkelt worden ist.
Hängt der Satz über die Barmherzigkeit des Vaters im Himmel mit dem andern, daß nur Gott ins Herz der Menschen sieht, zusammen?
Die Ontologie ist der Kern und das Fundament des steinernen Herzens der Welt.
Bezeichnet der neutestamentliche Begriff des Fleisches die Schrift? Würde das nicht die Bedeutung des Satzes „Und das Wort ist Fleisch geworden“ verändern? Und was heißt dann „et incarnatus est de spiritu sancto ex Maria virgine“?
Was käme dabei heraus, wenn man davon ausgehen würde, daß nicht Sonne, Mond und Sterne am Himmel oder die Erde mit den Planeten um die Sonne sich bewegen, sondern beide Bewegungen als Scheinbewegungen sich enthüllen, die aus „relativistischen“ Bewegungen des Raumes in sich selber sich herleiten lassen?
Läßt sich die grammatische Geschichte der Sprachen als ein Teil der Geschichte der Naturerkenntnis begreifen? Ein Schlüsselphänomen wäre die astrologische Rekonstruktion der Deklinationen.
Dem Futur II, der zukünftigen Vergangenheit, antwortet die Theologie mit der Erinnerung der vergangenen Zukunft. (Der Satz, daß Gott aus seinen Werken erkannt wird, bezieht sich auf die göttlichen Verheißungen, nicht auf die Natur, auf die vergangene Zukunft, nicht auf die zukünftige Vergangenheit.)
Was hat der Ibis mit der Eule (Ägypten mit Athen, Thot mit Minerva) zu tun? -
9.1.1995
Weshalb mußte Jesus sterben: Hängt sein Tod mit der Geschichte der Ich-Bildung zusammen? War es nicht das gleiche Ich, das bei ihm den messianischen Anspruch trug, während es nach ihm zum Becher der Unzucht geworden ist?
Die Seelenlehre war kein Schutz, sie hat vielmehr die projektive Anwendung des Feuers (in den Scheiterhaufen der Kirche) gefördert.
Ohne Ansehen der Person, heißt das nicht: ohne die Verwechslung des Angesichts mit der Person (mit der Maske, der gesellschaftlichen Rolle und Funktion, die sie vorstellt)?
Sie waren nackt, und sie schämten sich nicht: Jeder lebte noch im Angesicht des andern, ihnen waren die Augen noch nicht aufgegangen.
Das Inertialsystem ist der real existierende Idealismus.
Das Dogma ist das Königsgrab der Wahrheit. -
8.1.1995
Zur Definition des Eigentums gehört der Staat als Organisationsform einer Gesellschaft von Privateigentümern und die Unterscheidung von Eigentum und Besitz (Verfügungsrecht, Nutzung und Haftung).
Der Staat begründet und neutralisiert die Unterscheidung von Vorn und Hinten, Rechts und Links und Oben und Unten und konstituiert so die subjektiven Formen der Anschauung (und deren Basis: die Form des Raumes).
Begriff und Name sind zwei inverse Formen der Reflexion des Fremden in der Sprache.
Die Idee des Absoluten ist das Produkt einer von der Anschauung beherrschten (durch die Anschauung neutralisierten) Erkenntnis. Die Anschauung gründet in der Leugnung des Angesichts und begründet zugleich die Objektvorstellung und die Urteilsform.
Die Hegelsche List der Vernunft ist ein Sinnesimplikat der Logik der Schrift: Die Logik der Schrift und die List der Vernunft begründen sich wechselseitig. -
7.1.1994
Die Logik der Schrift ist das Produkt der Subsumtion des Hörens unter das Sehen und der Grund der Logik der Anschauung; darauf verweisen die zwei entscheidenden Abstraktionsschritte:
– der Erfindung der phonetischen (alphabetischen) Schrift (der Hereinnahme der fremden in die eigene Sprache, der Abstaktion vom dialogischen Prinzip der Sprache) und
– der Entwicklung des Inertialsystems mit der Folge der Subjektivierung der Sinnlichkeit, der Auslöschung der sinnlichen Welt, ihre Auflösung in die chaotische Mannigfaltigkeit der Empfindungen (der Abstraktion vom Gesehenwerden, der Subsumtion der Erfahrung unter die Anschauung).
Ist nicht die Kapitalismus die Zwangswiederkehr und Potenzierung Kanaans?
„Wer hat Weisheit in den Ibis gelegt, oder wer hat dem Hahn Verstand (Buber: Merksamkeit) gegeben?“ (Hi 3836) Hat dieser Ibis etwas mit dem ägyptischen Thot, dem Erfinder der Schrift und Begründer der Wissenschaft, zu tun (und der Hahn mit dem Hahn in der Geschichte von den drei Leugnungen)? -
6.1.1995
tbl, ein Weltbegriff, der Natur und Welt noch als ungeschiedene Einheit bezeichnet und erstmals bei Jeremias auftaucht (an zwei gleichlautenden Stellen: 1012 und 5115), wird von Buber mit „Rund“ übersetzt. Das gleiche „Rund“ erscheint bei Buber auch noch in Hiob 3413 und 3712. Bei Jeremias erscheint dieser Weltbegriff im Zusammenhang des Schöpfungsbegriffs: Er ist es, der die Erde gemacht hat durch seine Kraft, der das Rund gegründet durch seine Weisheit und den Himmel aufgespannt durch Einsicht. Verweist das „gegründet durch seine Weisheit“ auf den Herrschaftszusammenhang, auf die historisch-politische Konstellation, den Ursprung des Staates?
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