20.02.92

Die verstummen machende, demütigende Macht des Raumes: Außen und Innen sind Reflexionsbegriffe, nur daß mit der Vorstellung des unendlichen Raumes das Außen eine unendliche (insbesondere die Sprache zerstörende) Übermacht gewinnt. Diese Übermacht des Außen entspricht der des Todes (das Objekt dieser Übermacht ist ebenso wenig mehr erreichbar wie ein Toter); deshalb ist Naturphilosophie heute nur noch als (die vor vierhundert Jahren versäumte) Trauerarbeit möglich.
Stehen die sieben Tage (des Schöpfungswerks) eigentlich unbedingt in einer zeitlichen Folge? – Vgl. die sieben unreinen Geister.
Was bedeuten das koph und resch im Namen der Rotte Korach (Vorfahren der Sängergilde im Tempel von Jerusalem)?
Mit dem Hinweis auf die Schuldknechtschaft benennt Gunnar Heinsohn das Moment, das in der Tat geeignet ist, der Verwendung des Marxismus zu Herrschaftszwecken die Grundlage zu entziehen. Insoweit ist seine Kritik am Tauschprinzip-Paradigma begründet: Über das Tauschprinzip ist der Schein des technologischen Verständnisses des Marxismus begründet. Aber indem Heinsohn das Tausch-Paradigma ganz verwirft, bleibt er selbst in einem technologischen Verständnis der Schuldknechtschaft stecken und vermag den Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Naturkatastrophen nicht zu erkennen (nach Auschwitz wiederum vollends unverständlich); deshalb muß er konkretistisch auf Naturkatastrophen rekurrieren, um sich die altorientalische Geschichte verständlich zu machen. Die Schuldknechtschaft gehört zum Tauschprinzip wie die Gravitation zum Trägheitsgesetz (Naturgrund von Herrschaft).
Im Namen der Venus klingt heute noch der Grund nach für den prophetischen Zusammenhang von Sternendienst und Hurerei. Hier liegt auch der bis heute verborgene Grund der kirchlichen Sexualmoral.


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