Die auf den Ideen des stellvertretenden Sühneleidens, des Opfertodes und der alleinigen Zurechenbarkeit persönlicher Schuld (und der Ausblendung der Erbschuld) beruhende Erlösungslehre hilft nur, Schuldgefühle, nicht reale Schuld zu bearbeiten: m.a.W. sie ist ein Hilfsmittel der Verdrängung und so Grund der (gegen Juden, Ketzer und Frauen) aggressiven Herrschaftsstrukturen, die durchs Christentum begründet, erhalten und stabilisiert werden, und die erst durch Umkehr in Gottesfurcht sich umwandeln.
Das Grundproblem theologischer Erkenntnis ist das ihrer Beziehung zur Schuld: der Fähigkeit zur Reflexion der Beziehung von Schuld und Erkenntnis. Ohne die Schuldreflexion (Grund jeglicher Sprachreflexion) ist der Name des Logos unverständlich, gegenstandslos.
20.05.92
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