Boethius: Trost der Philosophie. Der Eindruck ist unabweisbar, daß die Vätertheologie eher als eine Phase der philosophischen Aufklärung zu verstehen ist, die sich das Christentum als verinnerlichten Mythos assimiliert, denn als philosophische Selbstverständigung des Christentums selber. Diese These wäre zu beweisen anhand der Analyse der Funktion und Bedeutung des Weltbegriffs im Ursprung und in der Geschichte der Theologie seitdem (creatio ex nihilo, Inkarnationslehre, Opfertheologie: Entsühnung der Welt durch den Opfertod des Gottessohnes). Die Ausbildung und Entfaltung dieser Theologie ist die Ausbildung und Entfaltung des Objektivationsprozesses, der dann bruchlos in die Geschichte der naturwissenschaftlichen Aufklärung übergeht (die ohne die Opfertheologie nicht möglich gewesen wäre); sie ist dann zur Geschichte des universalen Verdrängungsprozesses geworden, der in der biblischen Tradition unter apokalyptischem Vorzeichen beschrieben worden ist.
Rechtfertigung (Apologie) ist die Umkehrung des parakletischen Denkens (Verteidigung unterscheidet sich durch die Beziehung auf Andere von der Selbstbezogenheit der Rechtfertigung).
Was bedeutet es, wenn Boethius vom „epikureischen und stoischen Pöbel“ spricht, und im vorhergehenden Satz von Sokrates, der „im ungerechten Tod den Sieg errungen“ habe (S. 71)?
20.12.92
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