Ist die Praeexistenz des Logos auf die Schöpfung oder auf die „Weltentstehung“ (die historisch-politische Absicherung des zivilisierten Selbstbewußtseins durch den totalisierenden Weltbegriff) zu beziehen? Oder anders: Welche Erinnerung repäsentiert der Logos? Kann die Logos-Lehre auch so verstanden werden, daß in Jesus, im Messias, die Erinnerung an die Vorwelt (an die verdrängten Strukturen und Inhalte des vorzivilisatorischen Lebens und Bewußtseins, an die abgewehrten Schrecken der „rohen und wilden Natur“, die durch Zivilisation nicht nur gebannt sondern zugleich für die Wiederholung präpariert wurden) präsent (und im Bekenntnis- und Nachfolge-Gebot dem Christen und der Theologie als Verpflichtung auferlegt) ist? Eine andere (bei näherem Zusehen obsolete) Interpretation könnte in der Linie einiger Theorien aus der Säkularisationsdiskussion liegen: Danach wäre der Logos als Movens des historischen Säkularisationsprozesses zu sehen. Diese Vorstellung sollte eher Anlaß als Ziel der notwendigen Erinnerungsarbeit sein. (Zusammenhang mit dem „Richtet nicht …“ und dem „Seid klug wie die Schlangen …“)
21.02.91
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