Kontrafaktische Urteile sind der Schatten des Indikativs. Der Indikativ ist der Widerstand, an dem die Geschichte des Weltbegriffs sich abarbeitet, und zugleich das Formprinzip des Weltbegriffs. Er ist die Quelle der Finsternis, an der sich das „Licht der Welt“, der Auftrag der Kirche, messen läßt.
Ist die Frage „Welcher Vater gibt seinem Kind anstelle des Brots einen Stein und anstelle eines Fisches eine Natter“ nicht eine an die Kirche gerichtete rhetorische Frage?
Wenn der Materialismus eine Verkörperung des projektiven Denkens ist, dann ist die bürgerliche Kritik des Materialismus selber eine materialistische Verarbeitung dieser Kritik.
Die Logik der asymmetrischen Spiegelung, die mit der Trinitätslehre sich entfaltet, ist eine Weiterbildung der projektiven Logik der griechischen Philosophie.
Das Christentum hätte eigentlich durch die Dämonen in den Evangelien schon gewarnt sein müssen: Ist es nicht durch den projektiven, den konkretistischen, personalisierenden Gebrauch dieser Vorstellung selber dämonisch geworden?
Hat die Stelle im Buch Ruth „… sie, die mehr wert ist für dich als sieben Söhne“ (415) etwas mit den sieben Schöpfungstagen und mit Maria Magdalena zu tun?
Die Gemeinsamkeiten zwischen dem Buch Esther und der Josefs-Geschichte werden erst durchsichtig, wenn man die Differenzen hinzunimmt: Ägypten/Persien, Pharao/Achaschwerosch, Hebräer/Juden, Hungersnot/Judenfeindschaft, Ökonomie und Sklaverei/Bekenntnislogik und Herrendenken. Zwischen den beiden Büchern liegt die Wasserscheide des Weltbegriffs. Erscheinen nicht der Name der „Hebräer“ zuletzt bei Saul, vor der Begründung des Hauses Juda durch David?
Welche Bedeutung haben die Benjaminiten-Geschichten und deren Beziehung zu Bethlehem (mit der Zuspitzung in Gibea, dem Geburtsort Sauls)?
Hat das Zerbrechen des Stabs des Brotes in Jerusalem etwas mit Bethlehem zu tun?
Welche Rolle spielt das Buch Judith (die „Jüdin“, die bei Holofernes zur Hebräerin wird), außerdem Jona 19 („ich bin ein H. und verehre JHWH …“), Sir 122 („hebräische Sprache“) sowie 2 Makk?
21.8.1995
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