Unsterblichkeit, Philosophie (Ontologie) und Nationalismus: In der Heldenverehrung „verehrt“ (d.h. verachtet) das Volk sich selbst (das Objekt, für das der Held auf dem Felde der Ehre sein Leben hingegeben hat). Vermittelt wird dieser Begründungszusammenhang durch die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele, letztlich durch den parmenideischen Satz: Das Denken und das Sein sind dasselbe. (Vgl. Lyotard, S. 44ff)
Hegels Weltgericht ist nicht das Jüngste Gericht, sondern das Gericht der Welt über die Geschichte, reflektierter Ausdruck der heute allgemeinen Überzeugung, daß am Ende die „Welt“, die menschenleere Natur sich durchsetzt; das ist die Grundlage für Heideggers Welt-Begriff, für den Begriff des In-der-Welt-Seins. Nur in diesem Zusammenhang ist das Heideggersche „Dasein“ zu begreifen. Die Welt (als gerichtete) ist das richtende Urteil über die Menschen, die selber die Urteilenden sind, ein Urteil, das jeden Anklang an Barmherzigkeit, jede Vorstellung einer Errettung ausschließt; daher die zentrale Bedeutung der (objektlosen) Angst; hier wird auch der Zusammenhang der Analyse des Man und des Geredes (Objekt/Subjekt des Weltgerichts) verständlich. Die Eigentlichkeit ist nur ein dezisionistischer (intentionaler) Akt, sachlich von der Uneigentlichkeit nicht zu unterscheiden; beide Begriffe bezeichnen nur zwei Seiten eines identischen Sachverhalts. Heideggers Philosophie ist das präziseste Selbstverständnis von Geschwätz.
Kritik des „intentionalen Aktes“: die Gegenständlichkeit, die er voraussetzt, ist die durch Herrschaft vermittelte. Aber auf diesen „Akt“ ist Herrschaft für den, der keinen realen Anteil mehr an ihr hat, reduziert.
Philosophie ist nur ein (vergebliches?) Ankämpfen gegen das Grauen (das mich seit Ende des Krieges nicht mehr verlassen hat; – daher die Last des nicht mehr aufzuhebenden Schweigens, die Angst, daß andere das, was ich sagen müßte, nicht ertragen könnten).
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