Mit der Frage „Was für eines“ wird nach einer Eigenschaft gefragt: sie besiegelt die Logik der Verdinglichung. Deshalb ist das Sein-für-Eines für die Konstruktion der Hegelschen Logik zentral. Mit ihr wird die Sprache endgültig in den Bannkreis des Inertialsystems hereingezogen (in dem das Wahre zum bacchantischen Taumel wird, in dem kein Glied nicht trunken ist). Das Sein-für-Eines erscheint zwar nach dem Für-sich-Sein, ist aber dessen Voraussetzung. Mit dem Für-sich-Sein wird das Selbsterhaltungsprinzip ontologisiert (letzter Schritt der Abstraktion, in dem das Ich sich konstituiert, indem es sich auf sich selbst bezieht, sich als das leere Allgemeine, das zuvor das Sein war, erkennt, damit sich selbst vernichtet). Das Für-sich-Sein ist der Statthalter der Isolationshaft (der Destruktivität) in der Hegelschen Logik. Die Trinitätslehre ist das Produkt der Anwendung der Kategorie des Für-sich-Seins auf Gott, Grund der Idee des Absoluten (der Finsternis über dem Abgrund: des Schattens, den das Subjekt auf Gott wirft, der so zum „Weltgrund“, zum Abgrund, aus dem die Welt hervorgegangen ist, wird). Wer das trinitarische Dogma zum Gegenstand der göttlichen Offenbarung macht, macht Konstantin zum Propheten.
22.6.1994
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