23.07.89

„Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde“:

– Himmel und Erde = Zukunft und Vergangenheit? Himmel (Zukunft) zuerst?

Mit dem Licht (durchs Wort) wurde die Gegenwart erschaffen (Gegenwart für wen? Ist nicht im Licht schon das Leben, das Subjekt mit enthalten? Ist das Licht nicht die Bedingung der Möglichkeit des Lebens, des Subjekts?).

Gott hat nicht die Welt erschaffen: die Welt ist kein Objektbegriff, sondern ein Strukturbegriff; sie bezeichnet den Inbegriff aller Objekte des Urteils („die Welt ist alles, was der Fall ist“, und Urteile werden gefällt), das Resultat des Prozesses der Vergegenständlichung (Verweltlichung bezeichnet die Bahn des Sündenfalls).

Theorie (Anschauung) ruht auf dem Grund der verdrängten (sich ohnmächtig verstockenden) Klage und ist Ausdruck dieser Klage. (Zusammenhang von Klage und Anklage, Klage als objektlose Anklage.)

„Welt“ und „Volk“ sind partikulare Totalitätsbegriffe: Anwendungen eines Konstrukts, das erst in unserem Jahrhundert offen zutage getreten ist (ein Vorbegriff war der Nationalitätsbegriff der französischen Revolution). Begriffe, die vorgeben, das Ganze (ein „All“) zu repräsentieren, die jedoch nur Partikularitäten repräsentieren.


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