24.08.90

Wenn nach Augustinus im paradiesischen Zustand die Zeugungsglieder ohne Wollust und nur dem Zweck gehorchend fungierten (vgl. Ebach, UuZ, S. 119), so verweist das direkt und zentral auf das Moment der Instrumentalisierung in der Augustinischen Theologie; vgl. hierzu seine „Beweise“ für die Trinität, die dann zum Modell der Hegelschen Dialektik (der metaphysischen Absicherung der Instrumentalisierungslogik) geworden sind, sowie das augustinische Konzept der Konstellation von Lust, Zweck und Scham: Nach Augustinus folgt die Scham der Lust, nicht ihrer Instrumentalisierung: dem Obszönen (parvus error in principio: Ursprung des Faschismus?). Vor diesem Hintergrund wird die augustinische Bemerkung über die Erhöhung der himmlischen Freuden durch den Anblick des Leidens der Verdammten in der Hölle verständlich (Realgrund der Glücks-Scham, die Augustinus dann auf die sexuelle Lust nur abgeleitet hat – vgl. J.Ebachs Interpretation der Geschichte von Lots Weib, s.u.).


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