Der nominalistische „flatus vocis“ hat in der Tat zwei Konnotationen: den Hauch der Stimme, der auch den lebenschöpfenden Gottesatem und den Geist repräsentiert, wie den anderen Flatus, den Drewermann der Genesis-Stelle unterlegt: den Furz. Gegen die Drewermannsche Konsequenz (die das Verdienst hat, den blasphemischen Charakter der Begriffs-Theologie endlich auszusprechen) ist aber auch daran festzuhalten, daß die nominalistische Realismus-Kritik den Weg freigemacht hat zu einer neuen, dem theologischen Erkenntnisbegriff endlich angemessenen Namenslehre: zum parakletischen Denken. Erst jetzt ist begreiflich zu machen, was mit der Sünde wider den Heiligen Geist gemeint ist.
Durch die Subsumtion der Arbeit unters Tauschprinzip wird das Geld zu geldheckendem Geld (Kapital), gewinnt es die Potenz der Fortpflanzung, der Selbstvermehrung (Zeugungskraft?). Das Geld pflanzt sich im Warenkosmos ähnlich ins Unendliche fort wie -seit der kopernikanischen Wende – der Raum in der Natur: die unendliche Ausdehnung des Raumes ist identisch mit der unendlichen Ausdehnung des Trägheitsprinzips, sie repräsentiert (und ist der Vorgriff auf) die Unterwerfung der Welt unter die Herrschaft des Tauschprinzips. Das Jesus-Wort: Ihr könnt nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Mammon, anwenden auf die Trinitätslehre. (Preisfrage: Was hat die Physik mit der Sexualität zu tun?)
26.12.90
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