Bild und Herrschaft: Das Bild (Abbildbarkeit, Verdoppelung) ist der Grund der Aufspaltung und Polarisierung der Welt in Technik und Reklame; der Grund des Bilderverbots liegt im Verbot der Magie. Die Abbildbarkeit der Welt ist ein Indiz für den projektiven Charakter des Weltbegriffs: Jede Abbildung ist zugleich eine Projektion (Bedeutung des Portraits!); die Welt ist ihr eigenes projektives Abbild (Projektion ins Vergangene, Aufspaltung in Technik und Reklame, Grund der Kantischen Urteile apriori). Und jedes „Gottesbild“ (sogar jedes Menschenbild) ist blasphemisch. Gott und Mensch sind – wie die Sprache (gegen die formale Logik) – nicht abbildbar. Soweit die Sprache abbildbar ist (nämlich in der Form des Urteils), ist sie den Formen der Anschauung unterworfen, hat sie Teil an der Aufspaltung und Verdoppelung, die Gegenständlichkeit und Wissen (Objekt und Begriff) konstituieren und herschaftsbegründend gegenseitig substituierbar machen.
Nicht nur die Reklame, auch die Technik verschweigt den Tod: beide haben ihn zur gemeinsamen Voraussetzung. Jedes Bild ist eine „nature mort“ (verräterischerweise ins Deutsche übersetzt als „Stilleben“): der Tod der Natur ist der Grund ihrer Abbildbarkeit und somit der Grund sowohl der Technik wie auch des Naturschönen.
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