25.11.93

„… siebenmal, um eurer Sünden willen. Ich werde euren Wohlstand zerbrechen, auf den ihr stolz seid: den Himmel über euch will ich wie Eisen machen und eure Erde wie Erz.“ (Lev 2618f) Ist das nicht eingetreten mit der Astronomie und dem Kapitalismus?
2 Sam 2413: „da kam Gad zu David, tat ihm dies kund und sprach zu ihm: Willst du, daß drei Jahre Hungersnot über dein Land komme oder daß du drei Monate vor deinem Feind fliehen müssest und er dich verfolge oder daß drei Tage lang die Pest in deinem Lande sei?“ 1 Chr 2112 ersetzt „den Feind“ durch „das Schwert deiner Gegner“ und ergänzt „die Pest“ durch „das Schwert des Herrn“.
Vgl. Ez 611f: „So spricht der Herr: Klatsche in die Hände und stampfe mit dem Fuße und sprich: Ha! ob all der Greuel des Hauses Israel! Durchs Schwert, durch Hunger und Pest werden sie fallen! Wer in der Ferne weilt, wird an der Pest sterben; wer nahe ist, wird durch das Schwert fallen, und wer noch erhalten bleibt, wird Hungers sterben. So will ich meinen Grimm an ihnen auslassen. Alsdann werden sie erkennen, daß ich der Herr bin, wenn ihre Erschlagenen inmitten ihrer Götzen um ihre Altäre her liegen, …“
715: „Draußen das Schwert und drinnen die Pest und der Hunger! Wer auf dem Lande ist, wird durch das Schwert umkommen, und wer in der Stadt ist, den werden Hunger und Pest aufreiben.“
1421: die „vier schwere(n) Strafen, Schwert und Hunger und wilde Tiere und Pest …“
3327: „… So wahr ich lebe, die auf den Trümmern sollen durch durchs Schwert fallen, die auf dem offenen Felde gebe ich den wilden Tieren zum Fraße, und die auf den Bergeshöhen und in den Höhlen sollen an der Pest sterben.“
Hängen die beiden Tatbestände, daß der Mensch in der Natur und die Materie im Raum nicht vorkommen, logisch zusammen?
Vom Christentum ist nach der Vergöttlichung des Opfers allein die Instrumentalisierung des Schreckens (Ursprung des Terrors) übriggeblieben. Das ist die genetische Grundlage des Inertialsystems, das so mit der christlichen Vorgeschichte zusammenhängt. Der Begriff der Trägheit ist Produkt der Instrumentalisierung des Schreckens.
Die Vergöttlichung Jesu ist ein Produkt des Unglaubens an seine Auferstehung.
Nicht die Seele und nicht die Person: die eine gehört in die Philosophie, die andere gehört dem Staat; das Angesicht ist das Ebenbild Gottes. Die Seele gehört zu den Objekten der Kritik des Wissens, die Person zu den Objekten der Herrschaftskritik. Ohne den Begriff des Eigentums und den durch das Eigentum konstituierten Schuldzusammenhang gibt es keine Person: Die Person ist das Subjekt der Zurechenbarkeit im Recht (deshalb gibt es juristische Personen). Durch die Hereinnahme des Personbegriffs in die Trinitätslehre ist die Trinitätslehre zu einem Teil der politischen Theologie (der Römischen Reichsideologie, des Caesarismus) geworden. Ein andere Trinitätslehre wäre es, wenn das Angesicht des Vaters als Grund des Todes des Sohnes begriffen wird, während der Geist zur Erneuerung des Antlitzes der Erde gehört. Ein error in principio war die Leugnung des Angesichts des Vaters, die Vergöttlichung des Sohnes und die Personalisierung des Geistes. Kein Zufall, daß die Vergöttlichung des Sohnes die Hereinnahme des Naturbegriffs nach sich zieht: in der Zwei-Naturen-Lehre. Hierauf wäre der (dann unendlich kostbare) Titel des Johannes Eriugena „de divisione naturae“ zu beziehen.
Der Aarons-Segen als Motto einer Theologie im Angesicht Gottes! „Der Herr segne dich und behüte dich! Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig! Der Herr erhebe sein Angeicht auf dich und gebe dir Frieden!“ (Lev 624ff)
Wie das Tauschprinzip mit dem Staat (der Organisationsform der Gesellschaft von Privateigentümern), so hängt das Trägheitsgesetz mit der Astronomie zusammen.
Durch die Form des Raumes werden Subjekt und Objekt gleichermaßen instrumentalisiert: gemeinsame Bewohner des Totenreichs. Aber die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen?
Welche unverdaute Vergangenheit schleppt die Kirche (nach der Instrumentalisierung des Kreuzestodes, nach der Rezeption des Weltbegriffs) mit sich herum?
Handeln nicht alle „Erzählungen“ in der Bibel, von Ruth über Judith, Esther, Hiob, auch Daniel, Jona und Tobias, von der Völkerwelt (ähnlich auch schon die Rahab- und die Josphs-Geschichte)?
Der „Syrer“ Naaman (Lk 427) war ein Aramäer (2 Kön 5).
Ist nicht die Geschichte der Musik die Umkehrung der Geschichte der Offenbarung: mit dem Moses Bach, den Patriarchen Haydn, Mozart und Beethoven, der Sintflut List (und Chopin: dem Bogen in den Wolken); ist Schönberg der Cherub vorm Eingang des Paradieses? So ermißt sie die Distanz des Wortes zu seiner Erfüllung.


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