Tauschprinzip und Trägheitsgesetz polarisieren ihre Objekte nach Herrschaftsgesetzen; die „anorganische Materie“ (träge Masse) ist das Modell für Herrschaftsobjekte in der Gesellschaft (Objektivation, Verdinglichung, Verwandlung in bloße Mittel); diese Herrschaftsstrukturen ergreifen auch das „Leben“, das keineswegs davon ausgenommen, geschweige denn etwas „Höheres“ ist; auch hier – durch Subsumtion der Zwecke unter die Mittel (der Arbeit unters Tauschprinzip) – die generelle Verdinglichung; der „organische“ Charakter kapitalistischer Systeme sollte vor der Hypostasierung des Organischen warnen.
Die „Welt“ ist die Sünde wider den Heiligen Geist (vgl. den Weltbegriff bei Johannes, auch in der christlichen Mönchsbewegung).
Nicht: Wer sich geliebt weiß, liebt, sondern umgekehrt: Wer liebt, weiß sich geliebt. – Kann es sein, daß in jedem das Bedürfnis, geliebt zu werden, nur die Oberfläche, die Außenseite des tieferen Bedürfnisses zu lieben ist, das heute alle sich versagen müssen; nur wer liebt, wer Gebrauch von diesem außerordentlichen Privileg machen kann, erreicht jenen Punkt, an dem das Bedürfnis, geliebt zu werden, sich auflöst, verschwindet. Aber wer liebt: Kann er dem Anblick dessen, was er sieht, noch standhalten? Verzehrt (verbrennt) die Liebe nicht den Liebenden? (Beziehung zum Symbol des brennenden Dornbuschs?) Sind das unermeßliche Unglück und Leid, die Last der Verantwortung und Schuld, der er sich nicht entziehen kann, ohne die Liebe zu verraten, überhaupt zu ertragen? Eine Welt, in der es Gefängnisse, Obdachlose, Huren gibt, macht es der Liebe nicht leicht. Und eine Welt, in der es Auschwitz gibt, macht Liebe unmöglich. Wer diese Welt für richtig befindet, kann das nur zusammen mit dem Bedürfnis, geliebt zu werden (Grund des Selbstmitleids).
Glücklich ist man nicht für sich, sondern nur mit anderen (zwei Begriffe des Allgemeinen: der eine, substantielle, leitet sich aus der Idee des Glücks her, der andere aus dem grundsätzlich uneinlösbaren Anspruch des Begriffs – der Macht).
Schreibe einen Kommentar