27.12.89

Wenn Psychosen von Neurosen durch ihre Genese sich unterscheiden (Ursprung vor/nach der Oedipus-Phase), ist es vielleicht nicht ganz unnütz, diesen genetischen Zusammenhang in gesamtgesellschaftlichem Kontext zu untersuchen: Kann es sein, daß Verschiebungen im gesellschaftlichen Schuldzusammenhang (die anderwärts den Staats-Terrorismus als Stabilisierungsfaktor notwendig machen) hier die Grenze zur Psychose überschreiten (mit der Folge, daß Normalität heute – nach dem „Weltuntergang“ – anfängt, psychotische Züge anzunehmen)? – Deuten nicht die heute unter Jugendlichen verbreiteten Verstärkerbegriffe wie „irre“, „unheimlich“, „wahnsinnig“ in diese Richtung, oder auch das Bedürfnis nach Authentizität, Identität, Echtheit und Eigentlichkeit?


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Adorno Aktueller Bezug Antijudaismus Antisemitismus Astrologie Auschwitz Banken Bekenntnislogik Benjamin Blut Buber Christentum Drewermann Einstein Empörung Faschismus Feindbildlogik Fernsehen Freud Geld Gemeinheit Gesellschaft Habermas Hegel Heidegger Heinsohn Hitler Hogefeld Horkheimer Inquisition Islam Justiz Kabbala Kant Kapitalismus Kohl Kopernikus Lachen Levinas Marx Mathematik Naturwissenschaft Newton Paranoia Patriarchat Philosophie Planck Rassismus Rosenzweig Selbstmitleid Sexismus Sexualmoral Sprache Theologie Tiere Verwaltung Wasser Wittgenstein Ästhetik Ökonomie