27.2.1997

Definition des Grübelns: der partnerlose Dialog. Es geht einem durch den Kopf, was man hätte sagen können oder müssen, aber nicht gesagt hat. In der Regel ist das Grübeln Produkt eines Rechtfertigungszwangs, der seinen Adressaten nicht mehr erreicht, das Anrennen gegen die tauben Wände des Nichtverstehens (die subjektiven Formen der Anschauung sind diese Wände). Das Grübeln, ist das nicht das Feuer der Hölle (der Eisenschmelzofen)? Hat es nicht etwas mit dem Fürsten dieser Welt, der wie ein Blitz vom Himmel gestürzt ist, aber auch mit dem Feuer vom Himmel, zu tun? Und hat es nicht mit der Verheißung, daß es eine Sintflut nicht mehr geben wird (das Zeichen dafür ist der Bogen in den Wolken), aber auch mit dem Feuer am Ende etwas zu tun?
Sind nicht die Adressaten der Wehen aufs genaueste benannt?
– Chorazin und Bethsaida (Mt 1121 par),
– die, durch die die Ärgernisse kommen (Mt 187 par),
– die Schriftgelehrten und die Pharisäer (Mt 2313ff par),
– die Schwangeren und Stillenden (und nicht die Gebärenden?) in den Tagen des Endes (Mt 2419 par),
– der, der ihn verraten wird (Mt 2624 par),
– die Reichen, die Satten, die Lachenden, die, von denen alle Menschen gut reden (Lk 625ff).
Die Verheißung an Eva steht in dem Fluch an die Schlange (und trifft Eva gleichsam von hinten?).


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