27.8.1994

Steckt in dem Wort „Erfüllung“ (des Wortes, der Schrift) das Kelch-Symbol?
Die Lösung des Problems der Ästhetik, und zwar der transzendentalen Ästhetik Kants wie auch der Kunstphilosophie, liegt in der Idee der Auferstehung.
Ist das indische Om ein Hinweis auf den Quellpunkt der indogermanischen Sprachlogik/Grammatik? Hier liegt der Grund für die faschistische Grundstruktur der Fundamentalontologie.
Ist die indische Schrift eine Buchstabenschrift (eine phonetische Schrift), und wie hängt sie mit der phönizischen und griechischen Schrift zusammen?
Das Sein ist das schwarze Loch, zu dem die Idee des Absoluten wird, wenn man sie gegen die Reflexion abzuschirmen versucht.
Die erkennende Kraft der Sprache ist heute nicht nur noch durch die Reflexion der Logik der Schrift hindurch zurückzugewinnen.
Im NT kommen beide Versionen vor: sowohl daß die Schrift (oder gar das Gesetz) sich erfüllt, wie auch, daß das Wort sich erfüllt. Sind diese drei Textarten nicht auseinander zu halten?
Ist nicht der gesamte Wissenschaftsbetrieb auf die Logik der Schrift und ihr gegenständliches Korrelat, die lineare Zeit, bezogen?
Daß die Wahrheit einen Zeitkern hat, und daß es zur Nachfolge dazugehört, die Zeichen der Zeit zu erkennen, verweist auf die Notwendigkeit der Reflexion der Logik der Schrift.
Ist nicht das Thalessche „Alles ist Wasser“ eine bleibende, apriorische Grunderfahrung der Philosophie, eine Erfahrung, in der sich die Philosophie immer wieder erneuert: Indem sie vergangenes Denken vergegenständlicht, reflektiert, verflüssigt sie es: erfährt sie es als „flüssig“. Das „Alles ist Wasser“ ist die Urform der Reflexion (die Wiederkehr des Mythos im Denken).
Ist die Philosophie nicht im Römischen Reich zur Rhetorik geworden, und waren es nicht Rhetoriker, die die lateinische Theologie begründeten (von Tertullian bis Augustinus)?
Mit dem Licht hat sich Gottes Wort in der Welt seinen Grund geschaffen.
Im NT träumt Joseph (im Traum erscheint ihm ein Engel), und Petrus träumt (er „sieht“ ein Bild), während Paulus in den dritten Himmel entrückt war und Stephanus den Himmel offen sah. Prophetie heute muß den Traum, den Nebukadnezar vergessen hatte, der heute zum Inbegriff aller nicht geträumten Träume geworden ist, erst erfinden, um ihn deuten zu können.
Engel im NT: real bei der Geburt des Johannes, in der Verkündigungsgeschichte (beidemale Gabriel), bei der Geburt Jesu, später dann in der Apostelgeschichte, z.B. bei der Befreiung des Petrus aus dem Gefängnis; sonst nur in den Träumen des Joseph? Wie war es bei der Geburt des Johannes (beim Zacharias)? Sonst heißt es nur noch von den Kindern, daß ihre Engel Gottes Angesicht schauen (gilt dieses Wort auch für die Kinder in Auschwitz, und wenn ja: was heißt das?).
Zur Theorie des Traumes vgl. Hegels Erörterungen über Indien in seiner Geschichtsphilosophie (enthalten nicht die Teile, die von den „vorgeschichtlichen“ Völkern, von Afrika, China und Indien handeln, den von Hegel verdrängten prophetischen Impuls?). Gehört nicht das Problem des Traums zu dem der Ästhetik?


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