28.02.94

Durch die Trennung von Ding und Sache, die durch die Entwicklung der Raumvorstellung (der subjektiven Form der äußeren Anschauung) oder durch den Ursprung und die Entwicklung der Mechanik und der kopernikanischen Theorie, des Relaitivitätsprinzips und des Inertialsystems vermittelt ist, wurde die Sprache ihrer benennenden Kraft beraubt. War die Elementenlehre (Erde, Luft, Wasser und Feuer) hierzu eine Zwischenstufe, wurden in den „Elementen“ nicht Momente des Raumes als gegenständliche Materien (oder der Raum als ein Ensemble gegenständlicher elementarer Materien) vorgestellt, während die Dingvorstellung die Trennung von Raum und Materie (und die Vorstellung einer homogenen Zeit) zur Voraussetzung hat?
Wie verhalten sich Wasser, Wein und Blut (vgl. Noe, die Hochzeit von Kana, die Eucharistie und die christliche Erlösungslehre)?
Zu Ezechiel: Beziehung der Blutschuld zum Blut auf dem Felsen, wäre daran zu erinnern, daß das Blut die Seele des Lebendigen ist.
Hebraismen im NT:
– Mt 2746/Mk 1535 – Eli, Eli, lema sabachthani/ Elohi, Elohi, lama sabachthani (Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, Ps 222)
– Joh 52 – Bethesda (Teich am Schaftor, mit fünf Säulenhallen),
– Joh 1913 – Gabbatha (Steinpflaster, Richtstätte des Pilatus),
– Joh 1917 – Golgatha (die Schädelstätte),
– Joh 2016 – Rabbuni (Lehrer),
– Apg 119 – Hakeldama (der Blutacker),
– Off 911 – Abaddon (Engel des Abgrunds),
– Off 1616 – Harmagedon (Ort der apokalyptischen Endschlacht).
Sind diese Hebraismen nicht allesamt Erinnerungen gegen die Instrumentalisierungen, die mit der Opfertheologie und der Vergöttlichung Jesu der christlichen Theologie fast unauslöschbar sich eingeprägt haben? Ist nicht das Griechische des NT der Kelch, den die Christen trinken sollten?
Enthält das prophetische Symbol der Hurerei nicht auch den Hinweis auf den weiblichen Aspekt Israels, des Gottesvolks (während das Objekt der Hurerei: Assur und Babylon, an den männlichen, patriarchalischen Aspekt erinnert)?
Was hat es zu bedeuten, wenn in der Weissagung Ezechiels gegen den König von Tyros Eden, der Gottesgarten, und der Cherub zitiert werden?
Gehört nicht die Ablenkung der eschatologischen Energien zum Kern der kirchlichen Theologie: durch eine Himmelsvorstellung, die sie neutralisiert und stillstellt? Aber dieses Konzept ist, nachdem der Himmel ins Buch zurückgegangen ist, nicht mehr zu halten. Das theologische Erbe ist als Staub von der Schlange aufgezehrt (und inzwischen ausgeschieden) worden.
Das Wesen ist das Gewesensein, das mit dem Präfix ge- seinen eigenen Ursprung, sein Gewordensein, verdrängt und vergessen hat. Es ist der Inbegriff der Macht der Vergangenheit, die nicht begreift, daß auch das Vergangene eine Gewordenes ist. Das Ding ist das Produkt der Leugnung der Gegenwart.
Wie hängt der von dem des Dings nicht abzulösende Begriff der Eigenschaft mit dem des Eigentums zusammen?
Die Sünde der Welt ist der Grund des Schuldzusammenhangs, der als Natur dann erscheint.


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