29.08.91

Joseph E. Hofmann weist in seiner Geschichte der Mathematik (Berlin 1963) darauf hin, daß Thales von Milet, der Begründer der griechischen Philosophie, „anscheinend mit der babylonischen Mathematik wohlvertraut“ war. Er fügt ergänzend hinzu: „Ihm mag die zusätzliche Einführung des Winkelbegriffs gehören“ (Erster Teil, S. 27f). Um die Bedeutung dieser Bemerkung einschätzen zu können, ist es vielleicht wichtig, darauf hinzuweisen, daß die „Einführung des Winkelbegriffs“ die Erkenntnis der Orthogonalität voraussetzt, d.h.:
– sie setzt die Erkenntnis der getrennten Dimensionen im Raum voraus, deren Beziehung der Winkelbegriff definiert;
– die Trennung der Dimensionen im Raum aber ist zugleich Modell und Grundlage der Trennung des Raumes von der Zeit und von dem in diesem Zusammenhang erst sich konstituierenden Materiebegriff, schließlich der Trennung von Begriff und Objekt: der Konstituierung des Begriffs.
Die „Einführung des Winkelbegriffs“ bezeichnet präzise den Anfang der Philosophie.
Wie ist der Zusammenhang zwischen der babylonischen Mathematik, den „Sumerern“ und der babylonischen Tempel-(Banken-)Wirtschaft?


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