Die Sprache gründet im Namen; sie wird durch den Weltbegriff zerstört.
Das Bekenntnis verhält sich zur Welt wie der Name zu den Dingen: Beide sind im historischen Objektivationsprozeß und durch die Gewalt des Weltbegriffs zu Schall und Rauch geworden. Und beide haben ihre Wahrheit nur als Platzhalter und im Kontext der Umkehr.
Der Weltbegriff instrumentalisiert auch das Vergangene, macht es zu Totem, das keinen Schaden mehr anrichten und für die Zwecke der Herrschaft nutzbar gemacht werden kann. (Der Historismus treibt die Dämonen der Vergangenheit aus, ist ein Exorzismus gegens Vergangene.)
Nur Vergangenes wird gewußt; das aber heißt, daß das Wissen nur durch Kritik (durch Umkehr) in Erkenntnis sich umwandeln läßt. Wissenschaft, das sie beherrschende Identitätsprinzip, ist der Feind der Erkenntnis. Und mit dem Prinzip „verum et unum convertuntur“ wurde die Erkenntnis aus der Universität ausgetrieben.
31.05.93
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