7.11.95

Der historische Objektivationsprozeß macht das Objektivierte eigentumsfähig, indem er es instrumentalisiert.
Allgemeinbegriffe wie „Sein“ und „Mensch“ unterdrücken und verdrängen den Konflikt zwischen Herrschenden und Beherrschten. Die Ontologie ist eine Waffe der Herrschenden im Klassenkampf.
Hat nicht „gewissenhaft“ etwas mit „Schutzhaft“ zu tun? Das Suffix „-haft“ begründet eine Subsumtionsbeziehung, eine Objektbeziehung, in der das durch das Suffix adjektivierte Substantiv zu einer Funktion wird, die das Objekt instrumentalisiert, es eigentumsfähig und für Herrschaftszwecke nutzbar macht (vgl. auch tugendhaft, schamhaft, zweifelhaft, zaghaft, mannhaft, „personhaft“ u.ä.).
Hängt „heftig“ mit dem Suffix „-haft“ zusammen?
Das Gravitationsfeld ist noch eine Erscheinung im Raum (im Inertialsystem), während das elektromagnetische Feld und alle elektrodynamisch vermittelten Erscheinungen durch die Form des Systems vermittelt, von dieser Form nicht abzulösen sind.
Hat nicht die Subsumtion der Zukunft unter die Vergangenheit (Voraussetzung aller objektiven Erkenntnis) etwas mit der Beziehung von Rind und Esel zu tun, mit Joch und Last? Und drückt diese Beziehung nicht in der Beziehung, die Einstein einmal mit der Formel „Identität von träger und schwerer Masse“ bestimmt hat, sich aus?
Zur Logik der Schrift: Steckt nicht in der Ursprungsgestalt jeder Erkenntnis ein Überschuß, der mit der Kanonisierung der Erkenntnis, mit ihrer Aufnahme in den Bestand des gesicherten Wissens, der Wissenschaft, unterdrückt und verdrängt wird? Und ist nicht die Urgeschichte des Christentums, die Beziehung des Dogmas zur Lehre Jesu: die Verinnerlichung des Opfers, das Modell dieses rätselhaften Vorgangs? (Verhält sich die Theologie des Paulus zur Lehre Jesu wie die Elektrodynamik zum Licht?)


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